IGNITE

A War Against You

Als Fan dieser Band hat man es echt nicht leicht. Man musste tatsächlich geschlagene neun Jahre auf ein neues Album warten. Doch das kannte man ja. So vergingen etwa zwischen den beiden Überalben „A Place Called Home“ und „Our Darkest Days“ schon verdammte sechs Jahre.

Aber egal: Hauptsache, IGNITE sind wieder da! Bereits mit ihrem Debüt „Scarred For Life“ hatten mich IGNITE aus Orange County als Fan gewonnen. Der wütende, helle Gesang von Sänger Zoli Téglás und der kompromisslose, melodische Highspeed-Sound der Band waren absolute Garanten für überdurchschnittliche Hardcore-Platten mit Attitüde.

Hinzu kamen die eindeutigen politischen Statements, die nie plakativ daherkamen, sondern immer sehr fundiert und reflektiert wirkten. Die Freude über die Nachfolgealben war dementsprechend groß.

Doch was IGNITE dann 2000 mit „A Place Called Home“ vorlegten, kam einer Götterdämmerung gleich, nach solch einem Album konnte eigentlich nichts mehr kommen. Umso bitterer war es, dass IGNITE sich für den würdigen Nachfolger „Our Darkest Days“ sechs Jahre Zeit ließen.

Doch die Kalifornier machten zur Entschädigung genau da weiter, wo sie aufgehört hatten. Danach wurde es stiller um IGNITE. Dies hing mit den anderen Projekten der Bandmitglieder zusammen, aber auch mit dem Gesundheitszustand Zoli Téglás’.

So verwunderte es dann auch, als Zoli auf einmal bei PENNYWISE Sänger war und mit „All Or Nothing“ ein überragendes PENNYWISE-Album vorlegte. Doch dies blieb nur eine Episode und so konnte man in den letzten Jahren merken, dass das Feuer bei Zoli wieder zu brennen begann.

Das Ergebnis ist „A War Against You“. Bereits bei den ersten Klängen des Openers „Begin again“ geht einem das Herz auf. Gleichzeitig stellt sich eine Erleichterung ein, dass alles beim Alten geblieben, wenn nicht sogar besser geworden ist.

Denn Zolis Stimme klingt wieder eine spur heller und wirkt trainierter. Auch die Instrumentalabteilung hat sich neue Features angeeignet, es finden sich einige richtig harte, Metal-lastige Gitarrenparts auf dem Album.

Sonst ist aber alles in bester IGNITE-Tradition: höchst melodische Hardcore-Songs mit tiefgründigen gesellschaftskritischen und politischen Texten. Mit „Nothing can stop me“ haben sie auch einen absoluten Hit erschaffen, bei dem RISE AGAINST vor Neid erblassen werden.

Im Grunde muss man auch keinen weiteren Songs besonders herausheben, denn dieses Album ist einfach aus einem Guss und man kann die Spiellust der Band in jeder Sekunde hören. Es ist einfach großartig, was diese Band live und jetzt endlich wieder auf Platte zu bieten hat.

Wahrscheinlich werden sie mit diesem Album auch neue Fans gewinnen, es sei IGNITE von Herzen gegönnt! Aber vergrault bitte die Fans nicht wieder durch lange Wartezeiten auf einen Nachschlag.