LATE NIGHT VENTURE

Tychonians

LATE NIGHT VENTURE, die selbsternannten Pioniere der Raumfahrt, basteln auf „Tychonians“ an einem BFO, einem Bekannten Flugobjekt. Der Treibstofftank der Kopenhagener verheizt ein explosives Gemisch aus Space-, Prog- und Post-Rock, der sie in bereits abgemessene Winkel unseres Sonnensystems katapultiert.

„Halo orbit“ verwertet die Obertongitarren von YEAR OF NO LIGHT so maßstabsgetreu, dass sie auch auf „Tocsin“, dem letzten Album der Doppelschlagzeug-Franzosen, einen zentralen Platz hätten einnehmen können.

Mit welcher Leichtfüßigkeit „Tychonians“ wie eine Übersprungshandlung den Space-Post-Rock von FROM MONUMENT TO MASSES in elementaren Stoner auflöst, ist genresprengend. Dem Quintett reicht als kurze Verschnaufpause zwischen „Nebula“ und „Moon shone on white rock“ eine kurze Moog-Synthesizer-Fräse aus, um wieder alles auf Null zu stellen.

In diesem maximal-dichten, kosmischen Nebel noch, wie in „Revenge motif“, flickernde Shoegaze-Gitarren mit der Kompromisslosigkeit von RUSSIAN CIRCLES zu verweben: Sounddichte zum Quadrat.

In jedem der sechs Stücke blitzen Referenzen auf. Die Blaupausen der angesprochenen Wegbereiter werden auf „Tychonians“ allerdings derart geschickt abgepaust und angeordnet, dass nur ewige Meckerköppe mit dem Vorwurf des Epigonentums um die Ecke kommen.