PUNK ROCK BLITZKRIEG

Marky Ramone

Auf Englisch gab es dieses Buch ja schon seit einigen Monaten. Jetzt sind die Memoiren des nach wie vor quicklebendigen und mit einem Übermaß an Selbstbewusstsein ausgestatteten zweiten RAMONES-Drummers nach Tommy – und des (ob seines zwischenzeitlichen Rauswurfs wegen Alkoholsucht) fünften RAMONES-Drummers nach Tommy, ihm selbst, Elvis (für zwei Gigs) und Richie – also auch in der deutschen Übersetzung erschienen.

Was gut für folgende Menschen ist: Menschen, die RAMONES-Fans sind, die aber kein Englisch können oder keinen Bock haben, Bücher auf Englisch zu lesen. Und Menschen, die kein Englisch können oder keinen Bock haben, Bücher auf Englisch zu lesen, und die wissen wollen, wie das ablief, damals, bei dieser legendären aller legendärsten Punkrock-Bands, und damals, in einem New York, das noch voll war mit Clubs und Musik und abgewrackten Typen mit jeder Menge Idealismus und Leidenschaft für Krach und Revolte.

Denn auch das ist „Punkrock Blitzkrieg“: das spannende Dokument einer Zeit, in der es das Wort „Gentrifizierung“ noch nicht gab und in der Punk noch mehr war als Dinge zum Anziehen und Bands, die in Stadien spielen und Millionen umsetzen.

Als Punk noch mehr war als ein ideologisches Statussymbol für Krawattenträger und Yuppies, die einfach mal cool sein wollen. Marky rollt hier mit Hilfe von Rich Herschlag alles auf: Seine Kindheit und Jugend als Aufsässiger in der Schule.

Die Anfänge seiner Musikerkarriere mit DUST und Richard Hell. Und erst danach eben die Sache mit den RAMONES. Man kann zu Marky stehen, wie man will (einige RAMONES-Fans werfen ihm Arroganz und Habgier und Selbstsucht vor), doch für dieses Buch hat man ihm zu danken.