NEIL YOUNG

Neil Young war immer ein Meister der Verwirrung. Alle Vermutungen, was er als Nächstes veröffentlicht, gehen fehl, stets darf man sich vom Meister eines Besseren belehren lassen. Der Ruf des Eigenbrötlers und Uneinschätzbaren eilt ihm voraus.

Wie die Platten, so die Bücher. Mit „Waging Heavy Peace (Ein Hippie-Traum)“ veröffentlichte er 2012 eine Biografie, die sich als Konglomerat seiner Ideen herausstellte, die viel mit seiner Person, weniger jedoch mit seinem Werdegang zu tun hatte.

Er ließ darin nicht unerwähnt, dass er unbedingt ein Buch über sein Hobby Autos schreiben müsse. Nun liegt sie vor, die „AUTO-Biographie“ und sie beginnt mit dem Satz: „Dies ist eine Geschichte über den Höhenflug meiner Grübeleien.“ Wahrscheinlich trennt sich an dieser Stelle der normale Fan vom Verehrer.

Ich gehöre der zweiten Kategorie an, was mich veranlasst, auch wenn mich das Thema Autos gar nicht interessiert, mehr zu lesen als diesen Satz, der in die Geschichte erster Sätze eingehen sollte.

Neil Young benutzt seine Autos, die er über die Jahre gefahren oder angesammelt hat, um anhand dieser tatsächlich seine persönliche Lebensgeschichte zu erzählen. Statt der endlosen Abschweifungen seiner ersten Biografie, erfährt man, wie sehr Young Autos beeinflusst haben, nicht zuletzt bei seinen oftmals kryptischen Songtexten.

Der Erzählstil macht großen Spaß und gewährt weit mehr Einblicke in sein musikalisches Schaffen, als es bei „Waging Heavy Peace“ der Fall war. In allem verpackt Young seine Botschaft für eine bessere Welt mit mehr Klimaschutz, weniger CO2 Ausstoß.

„Special Deluxe“ ist eine stringente Biografie, zwar ohne Fotos, dafür versehen mit zahlreichen von Young handgezeichneten Abbildungen seiner Autos.