CULT

Hidden City

Bei den meisten Bands, die noch aus der Post-Punk-Ära übrig geblieben sind, ist generell eine gewisse Vorsicht geboten, je nachdem, wer sich überhaupt noch hinter einem bestimmten Namen verbirgt. Im Fall von THE CULT sind das der vom Geist von Jim Morrison beseelte Frontmann Ian Astbury und Gitarrist Billy Duffy, die in unregelmäßigen Abständen noch Alben veröffentlichen.

Zuletzt erschien 2012 „Choice Of Weapon“, ein wirklich achtbares Spätwerk, auch wenn es sicherlich niemals den Klassikerstatus des 1987er Albums „Electric“ erreichen wird, dafür aber nicht unbedingt schlechter als „Sonic Temple“ von 1989 war.

Die neue Platte „Hidden City“ kann dieses Niveau nicht ganz halten, was vor allem in jenen Passagen deutlich wird, wo THE CULT das Tempo allzu sehr schleifen lassen und auf ein banal-normalrockiges Level zurückfallen.

Wenn die Band allerdings richtig rockt, dann funktioniert „Hidden City“ ausgesprochen gut und beschert einem einige durchaus herausragende Songs, etwa den Opener „Dark energy“ oder später das hymnische „Avalanche of light“.

Natürlich auch dank Astburys immer noch unverkennbarem Gesang, der für THE CULT so typischen Melodik und Duffys ruppigem Gitarrespiel. Einen wesentlich stimmigeren Eindruck würde „Hidden City“ sicher machen, hätte man die einfallslose Ballade zum Schluss weggelassen, die es in ähnlicher Form schon auf „Choice Of Weapon“ gab, aber dort besser in den Album-Kontext integriert war.