DRESSY BESSY

Kingsized

Vor einer gefühlt halben Ewigkeit hatte ich mal das selbstbetitelte dritte Album aus dem Jahr 2003 von DRESSY BESSY aus Denver, Colorado um Sängerin und Gitarristin Tammy Ealom und Gitarrist John Hill (THE APPLES IN STEREO) in diesem Heft besprochen.

Danach entstanden 2005 und 2008 noch zwei weitere Alben. Frühere Versäumnisse hinsichtlich DRESSY BESSY kann man insofern leicht nachholen, da auf dem YouTube-Kanal der Band die drei damals bei Kindergarten erschienenen Frühwerke in kompletter Form anhörbar sind, ebenso wie die Singles-Compilation „Little Music“.

Gut sieben Jahre waren DRESSY BESSY jetzt von der Bildfläche verschwunden – kaum jemand wird es wirklich bemerkt haben. Eigentlich bedauerlich, denn der zuckrige, durchaus auch mal sehr kratzbürstige und punkige Indie-Girl-Pop (auch wenn nur ein Girl in der Band ist) von DRESSY BESSY erinnert auf dem neuen Album „Kingsized“ angenehm an frühe, noch deutlich rotzigere SLEATER-KINNEY oder andere, im Zuge der Anfang der Neunziger Jahre aufkeimenden Riot Grrrl-Bewegung entstandene Bands wie BIKINI KILL.

„Kingsized“ heißt das Album auch nicht ohne Grund, denn mit dabei sind illustre Gäste wie der ehemalige R.E.M.-Gitarrist Peter Buck, dessen Teilzeit-R.E.M.-Kumpel Scott McCaughey (THE YOUNG FRESH FELLOWS), Andy Shernoff (THE DICTATORS) oder Rebecca Cole (WILD FLAG), die dem Ganzen noch eine besondere Note verleihen.