KRANK

Ins Verderben

Lupenreine Punk-Platte, die sich in die Liga der Scheiben nach der Formel „kurz und knapp auf die Fresse, fertig“ einreiht. Keine Füller, nix mit ellenlangen Songs, null Texte, die nicht auf den Punkt kommen, keine Zurschaustellung abgeleisteter Gitarrenstunden oder irgendwelcher Schnickschnack, den doch keine Sau braucht.

Funktioniert also auch im LP-Format, obwohl es im Grunde ja nur doppelt so viele Stücke wie auf der Debüt-EP sind. Der Gesang ist markant, zwischen leicht übergeschnappt und Arne Wagner beziehungsweise Rachut, nur ohne dessen verschwurbelte Wortkonstrukte.

Die Gitarre schrubbt die Akkorde mal eben zackig aus dem Handgelenk, und die Rhythmussektion gibt sich keine Blöße. Wer dabei nicht mitkommt, kann die Texte ganz langsam im eigenen Tempo auf dem Beileger nachlesen.

Wäre es einfach, würde ich sagen, dass es aus Hamburg schon lange keine Band mehr gab, die an die großartigen Zeiten des Waterkant-Punk anknüpfen konnte, um dabei auch noch so herzerfrischend rotzig zu klingen.

Ist aber nicht einfach, zumal eines der Mitglieder mittlerweile im benachbarten Schweden lebt und die Band krankheitsbedingt schon mehr Ehemalige zählt als andere, die seit Jahren im Geschäft sind.

Egal! So lange es so herrlich angepisst und knackig klingt, bin ich dabei. Aufgepasst, zugefasst, heißer Scheiß!