KULA SHAKER

K 2.0

Es mag zwar keinen Gott geben, aber zumindest Krsna scheint ein Auge auf einen verloren geglaubten Schützling gehabt zu haben. Nach knapp sechs Jahren melden sich KULA SHAKER auf eigenem Label zurück.

Der Titel, welcher sich angesichts des Covers auf den schwierigsten Berg der Erde bezieht, verweist natürlich ebenso auf ihr erstes Album zwanzig Jahre zuvor und gibt gleichzeitig die Richtung mit „2.0“ vor.

Wir sind da, wir knüpfen an, wir haben den Berg erklommen. Der Opener „Infinite sun“, der mich seit Tagen nicht loslässt, kommt mit einer zeitlosen Wucht daher, als ob Crispian Mills und seine Band, die fast noch in Originalbesetzung spielt, den Track bereits für ihr erstes Album geschrieben hätten.

Die eigentliche Sensation erfolgte für mich jedoch beim ersten Hören der folgenden zehn Songs, angesichts derer der Labelname Strangefolk sehr passend gewählt erscheint. Wenn da noch irgendwer den Begriff Britpop heranzuziehen wagt, darf man davon ausgehen, dass derjenige schon vor zwanzig Jahren nichts verstanden hat.

Von der Spitze eines Berges sieht man die Welt bekanntlich mit anderen Augen, es öffnen sich neue Perspektiven und Herangehensweisen. Punarbhava (sic!) statt Comeback. KULA SHAKER sind die ersten, bei denen der von mir sonst ignorierte Trendbegriff 2.0 Sinn ergibt.

Ganz klar schon jetzt das Album des Jahres für mich.