WOLF DOWN

Incite & Conspire

Seit 2011 treiben WOLF DOWN ihr Unwesen, seinerzeit noch mit einem „X“ mittig geschrieben. Nach dem durchaus erfolgreichem Debütalbum „Stray From The Path“ legt die Band aus dem Ruhrgebiet mit „Incite & Conspire“ nach und präsentiert sich kompromissloser und härter als zuvor.

Die metallische Kante im Sound ist noch ausgepräger als erwartet und das steht WOLF DOWN hervorragend. Als Sängerin Larissa im August 2014 die Band verließ, gab es sicher viele Leute, die sich die Frage stellten, wie es weitergehen soll, beziehungsweise nicht wirklich glaubten, dass es überhaupt weitergeht.

Aber mit Sänger Dave nahm die Kombo nochmal richtig Schwung auf und ich bin schon bei den ersten Durchläufen von „Incite & Conspire“ begeistert. Produziert wurde es von Dominic Paraskevopoulos in den Level 3 Entertainment Studios und es schlägt sich deutlich im Sound nieder, dass dort schon Bands wie CALIBAN, KREATOR und ARCH ENEMY geschliffen wurden.

Dementsprechend strotzt die Produktion vor Kraft, wenngleich ich mich immer wieder erst an die hochproduzierten Drums gewöhnen muss. In elf Tracks kämpfen sich WOLF DOWN durch die Probleme unserer Zeit.

Es geht ihnen um den direkten Zusammenhang zwischen Natur, Mensch und Tier und den Kampf um die Erhaltung unseres Planeten. Bisweien etwas hochgegriffen versuchen sie in ihren Texten Thesen zur Umstrukturierung des Bestehenden an die Kids zu bringen.

Auch wenn der Zeigefinger zwischendurch ruhig mal Platz für den Mittelfinger machen könnte, so gelingt ihnen das insgesamt doch ganz gut, etwa mit Aufrufen zu „direkten Aktionen“ und aktivem Umweltschutz in „Protect/preserve“ oder wenn es in „True deceivers“ um den Machtmissbrauch religiöser Institutionen geht.

War es früher gang und gäbe, ist es heutzutage für eine politische Band eine heikle Sache, sich mit dem Thema Religion auseinanderzusetzen. Auch vegane Ernährung, kompromissloser Tierschutz und Tierrechte sind zentrale Themen auf dieser Platte.

Keines dieser Probleme lässt sich lösen, wenn nicht die Zusammenhänge auch endlich erkannt werden. Einer der Höhepunkte auf der Scheibe ist für mich „Conspire“, wo die Band von STICK TO YOUR GUNS-Sänger Jessy Barnett unterstützt wird und sie der Gesellschaft, in der wir leben, den Krieg erklären.

Auch wenn hier Positive-Hardcore-Pathos in der Luft liegt, so ist das alles glaubwürdig und wirkt nicht aufgesetzt. Da gibt es ja auch andere Beispiele heutzutage, wo mehr Schein als Sein zelebriert wird.

Aber schon bei WAR ZONE mochte ich die Singalongs und die fast beschwörenden Durchhalteparolen. „This is the sound of raging hearts, beating as one / Our burning matches will incite a firestorm / This is the anthem of those born with raised fists / We are the conspiracy of arsonists.“ Das zündet bei den Kids und auch bei der älteren Generation, da bin ich mir sicher.