MISTER WONDERFUL

Daniel Clowes

„Mister Wonderful“ alias Marshall ist kein zuvorkommender Casanova und auch sonst alles andere als wundervoll. Das gilt nicht nur für ihn, gleiches trifft auch auf die zweite Protagonistin des Buches, seine Partnerin in spe Natalie zu.

Kaum hat man angefangen, einen der beiden zu mögen, haut Clowes jeden Anflug von Sympathie wieder kurz und klein. Und das meist nur mit einer winzigen Anspielung. Kunststück. Die hässliche Fratze des menschlichen Daseins war schließlich schon immer seine Spielwiese.

Alle Akteure sind auf ihre Art nett, ab und an tragikomisch, aber eben irgendwie ebenso verschlagen. Auch formal setzt sich Clowes gerne über gängige Comic-Konventionen hinweg, überdeckt Sprechblasen mit Marshalls nahezu ununterbrochen mitlaufendem inneren Monolog oder lässt sie von Panelgrenzen abschneiden.

Ursprünglich in zwanzig Folgen auf den Funny Pages des New York Times Magazines erschienen, wurden die vorhandenen Panels neu auf ein längliches Format (28x15cm) zugeschnitten und um vierzig Seiten erweitert.

Das Leben ist schön. Und manchmal auch ganz schön scheiße.