WAS?

Roman Polanskis „Was?“ entstand in dessen wohl fruchtbarster Phase als Regisseur. Zwei Jahre zuvor hatte der Pole in seiner düsteren „Macbeth“-Verfilmung noch das Trauma der Ermordung seiner schwangeren Frau Sharon Tate durch Anhänger der Manson Family verarbeitet und überraschte im Anschluss mit der extrem überdrehten und poppigen Komödie „Was?“.

Nach „Ekel“ (1965) oder „Tanz der Vampire“ (1967) eine weitere erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem französischen Drehbuchautor Gérard Brach, auf den Polanski auch später immer wieder zurückgriff.

Die Hauptrolle der naiven Nancy in „Was?“ übernahm die damals noch unbekannte, inzwischen durch Schönheits-OPs völlig verunstaltete Sydne Rome, die in den Achtzigern zur Fitness-Ikone wurde und im Bonusmaterial der aktuellen Veröffentlichung in einem kurzen Interview zu Wort kommt.

Nachdem Nancy in Italien als Anhalterin fast von drei Männern vergewaltigt wird, kann sie in eine an der Amalfiküste gelegene labyrinthische Villa flüchten. Die scheint allerdings nur von Spinnern und Perversen bewohnt zu sein, die Nancy an die Wäsche wollen.

Allen voran Marcello Mastroianni als ehemaliger Zuhälter mit reichlich exzentrischen Verhaltensweisen. Ähnlich wie Little Annie Fanny, die kurvenreiche Blondine aus den Playboy-Comicstrips der Sechziger, ist Nancy häufiger entblösst als angezogen zu sehen, und man muss Polanski schon fast vorwerfen, Romes Nacktheit hier schamlos auszubeuten.

Der hatte mit dem episodenhaften „Was?“ aber vor allem eine herrlich absurde und provokante Parodie auf die Sexfilme der Siebziger Jahre mit „Alice im Wunderland“-Anklängen im Sinn, gewürzt mit gesellschaftssatirischen Tönen.

DVD und Blu-ray besitzen ein gleichermaßen zufriedenstellendes Bild, allerdings weist die Blu-ray streckenweise recht starkes Bildrauschen auf.