BOB MOULD

Patch The Sky

Bei „Life And Times“ (2009) hatte ich Bob Mould schon aufgegeben. Die AutoTune-Pest hatte ihn zum dritten Mal erwischt, seine markanten Vocals wurden penetrant digital verstümmelt, und das Schlimmste: er wollte es so.

Ich war schon beinahe raus, und das bei jenem Mann, der einst maßgeblich den Sound meiner ewigen Lieblingsband HÜSKER DÜ prägte. Dann aber kam 2012 „Silver Age“, und siehe da, alles klang wieder so, wie es klingen muss, wie man Mould seit seinem Solo-Debüt „Workbook“ (1989) und dann SUGAR kennt.

2014 folgte „Beauty & Ruin“, wieder alles bestens, und nun ist sein neuestes Album „Patch The Sky“ auf Merge Records raus, und der Mann spielt, wieder mit Jason Narducy am Bass und Jon Wurster am Schlagzeug, einfach jene Art von Songs, die er am besten kann: dichter, treibender Gitarrenrock, der sich seit dem 1985er HÜSKER DÜ-Album „New Day Rising“ nur noch in kleinen Details verändert hat.

Gerade live konnte man auf der letzten Tour nachvollziehen, warum „Patch The Sky“ so klingt, wie es klingt: Mould „schrubbt“ seine Songs enorm laut, schnell und kraftvoll runter, und so aggressiv und wild klingt dann auch das Album, siehe beispielsweise „Hands are tied“.

In der Thankslist grüßt er die „Foo Fighters family“, und egal wie man es dreht und wendet und so gut Dave Grohl und seine Band auch sind: im Kern sind und bleiben sie Zauberlehrlinge des Großen Meisters Mould – das wird mir bei „Patch The Sky“ einmal mehr klar.

Eine wundervolle Platte.