COWS

Cunning Stunts

Neun Alben veröffentlichten die COWS aus Minneapolis zwischen 1987 und 1998, als fast zeitgleich mit ihrem Ende auch ihr Label AmRep, auf dem bis auf das Debüt „Taint Pluribus, Taint Unum“ alle Platten erschienen war, seinen Betrieb quasi einstellte.

Ihr Sound war prototypisch für das Label, wild und noisig und out of control, aber doch nicht unhörbar. Ich beschrieb ihn einst als „erfreulich punkigen Lärmrock, der bei aller Rumspinnerei und Distortiererei nie den nötigen Drive und Beat vermissen läßt und ihnen damit gegenüber den meisten anderen ach so noisigen Combos einen gewaltigen Vorteil verschafft“.

Und „... das macht sie zu einer so faszinierenden Band, die in einer Reihe mit MELVINS und BUTTHOLE SURFERS steht, verzetteln sich Kevin Rutmanis und seine Mitstreiter [...] nie in planlosem Noisegerocke, was sie von den Heerscharen von Bands unterscheidet, die sie geprägt haben.

Musik wie ein Fiebertraum – ohne Erwachen ...“ Damit ist auch ihr 1992 erschienenes fünftes Album „Cunning Stunts“ gut beschrieben, bei dem seinerzeit die im Vergleich zum bisherigen Schaffen bessere Produktion lobend erwähnte wurde – das Verdienst von Iain Burgess, jenem 2010 verstorbenen Ausnahmeproduzenten, der in den Achtzigern in Chicago den Sound von BIG BLACK, EFFIGIES und NAKED RAYGUN prägen half und später viele europäische und nordamerikanische Bands in seinem Studio in Frankreich empfing.

Nachdem das Album lange out of print war, hat AmRep nun diesen Schatz auch wieder in physischer Form (LP und CD) verfügbar gemacht. Hoffentlich folgen alle anderen auch noch.