LIVING END

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Das wurde aber auch Zeit: Abgesehen von einer 500er Auflage zum Release 1998 in Australien und einem Bootleg in wohl gleicher Größenordnung ein paar Jahre später ist eines der bestverkauften (Punk-)Alben der australischen Rockmusikgeschichte nie auf Vinyl erschienen.

Das titellose Album war das Debüt des Trios aus Melbourne, das seinerzeit einfach zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle war mit seiner Mischung aus Rockabilly à la STRAY CATS einerseits (inklusive Kontrabass) und eingängigem Punkrock mit eindeutiger GREEN DAY-Beeinflussung andererseits.

Punk dieser Machart boomte seinerzeit, THE LIVING END hatten die Hits, sie wurden in Australien gefeiert und wurden auch in Deutschland bekannt, nachdem die TOTEN HOSEN sie Ende 1998 als Gäste auf ihre Weihnachtstour eingeladen hatten.

Seit dem Debüt folgten fünf weitere erfolgreiche Alben, zuletzt 2011 (ein weiteres steht an) und die Band ist in Australien eine der ganz großen Nummern, aber auch in Europa leidlich erfolgreich.

Lindsay Gravina, der auch die Hälfte aller anderen Melbourne-Underground-Bands produzierte, war für die Aufnahmen verantwortlich, und auch wenn THE LIVING END manchmal eine etwas zu leichte Beliebigkeit verströmen, so machen die Songs des Debüts doch fast zwei Jahrzehnte nach ihrem Release noch großen Spaß.

Wären sie aus Kalifornien gewesen, Fat Wreck oder Epitaph hätten sie sich damals geschnappt. Der Rerelease kommt in einer 750er-Auflage in rotem Vinyl und mit Textblatt– und das Cover enthält einen Fehler, der auf unterschiedlicher Tracklist in Australien und dem Rest der Welt basiert: Track B6 ist nicht, wie es da steht, „Sleep on it“, sondern „Strange“.

Weiß Discogs.