MAJA OSOJNIK

Let Them Grow

Die aus Slowenien stammende Musikerin Maja Osojnik akzeptiert offensichtlich keine Genregrenzen. Sie verwebt Fieldrecordings, zeitgenössische Musik, Elektronik, Industrial, improvisierte Soundscapes und Progrock bis hin zu schrägen Punk-Splittern in vielschichtiger Art und Weise miteinander.

Man hört den Songs und der Instrumentierung deutlich an, dass sie bereits Musik für Filme und fürs Theater komponiert und arrangiert hat. Das ist nichts leicht Verdauliches oder für zwischendurch.

Ihre Stimme ist dunkel, erzählend und prägend. Wäre es nach den Ärzten gegangen, hätte sie niemals zu singen beginnen dürfen, denn sie hatte praktisch von Geburt an Knoten auf den Stimmbändern.

Obwohl sie Schubladen zur musikalischen Kategorisierung meidet („Die Welt braucht Ordnung und Klarheit. Die Kunst nicht.“) lässt sie sich darauf ein, auf PJ Harvey, Björk und Sarah Vaughan als Einfluss zu referenzieren.

Bei Songs wie „Waiting“ kann man ihr auch eine gewisse Nähe zu Laurie Anderson unterstellen. Dann wieder mutet „Condition I“ wie ein klirrendes Soundgewitter an, an welchem CRYSTAL CASTLES oder die frühen CABARET VOLTAIRE ihre Freude gehabt hätten.

„Let Them Grow“ ist ein Album, das Aufmerksamkeit fordert und Zeit braucht.