STRAFE

Krunk

Warum ist eigentlich noch keiner dieser Aushilfsvolontäre von Visexpress auf die Idee gekommen, von einem „typischen Mönchengladbachsound“ zu schreiben? Dass so etwas nicht existiert, ist kein Grund, und hat sie bisher auch nie von irgendwelchem Mumpitz abgehalten.

Wahrscheinlich liegt es nur daran, dass DIE STRAFE wie die Beethovenstraße in ihrem eigenen Zeitgefüge veröffentlichen, und das dann meistens nicht parallel geschieht oder in eine Phase fällt, in der gerade kurz vorher schon eine andere Stadt ausgerufen wurde.

2016 und immer noch kein MG-Hype. Zeit wäre es, darüber nachzudenken, denn „Krunk“ ist so großartig wie nahezu alles, was DIE STRAFE bisher veröffentlicht haben. In LP-Länge offenbart sich erst die ganze Bandbreite, die diese drei Herren abdecken, auch wenn sie aus terminlich-bequemlichen Gründen diesmal die Einspielung der kompletten LP (inklusive Wechselgesang) an vier Tagelöhner delegiert haben.

Wer es sich leisten kann, der kann eben. Klingt eigentlich wie immer, andererseits aber auch wiederum nicht. Eine der ganz wenigen Bands, mit denen einem das Älterwerden wesentlich leichter fällt, und eine der wenigen, bei denen mich die Ankündigung einer neuen Platte aus gutem Grund ganz leicht unruhig werden lässt.

Wer DIE STRAFE bisher nicht kennt, der sollte das nachholen, wer sie kennt, aber nicht liebt, soll sich zum Teufel scheren.