THIRD EYE FOUNDATION

Semtex

THE THIRD EYE FOUNDATION repräsentieren die zähnefletschende Seite des Bristol-Sounds Mitte der Neunziger. Die andere Seite, die sich in der britischen Stadt mit den Möglichkeiten elektronischer Klänge befasste, nannte man TripHop und deren Vertreter, allen voran PORTISHEAD, räumten künstlerisch und finanziell gehörig ab.

„Semtex“ hingegen, Matt Elliotts hakenschlagendes Debüt von 1996, war für den Markt zu sperrig und grenzgängerisch. Das Album ist trotz der Drum’n’Bass-eigenen Hektik von einem Gefühl von hypnotischem Ambient umweht.

Denkt man sich „Semtex“ in einen Rockmusik-Kontext, zielen der düstere Bass und die Überdosis an Reverb in Richtung Neo-Psychedelia oder einer garstigen Version von Shoegaze. Jedem, der eine Affinität zu Labels wie Warp, Ad Noiseam oder Ninja Tune entwickelt hat oder zumindest keinen Herzklappenabriss bekommt, sobald jemand „Drum’n’Bass“ sagt, dem sei „Semtex“ dringend empfohlen.