CRIMSON PEAK

Guillermo del Toros 1993 entstandener Horrorfilm „Cronos“, eine originelle Neuinterpretation des Vampir-Themas, war der bis dahin teuerste mexikanische Film. Schon damals als Darsteller dabei, Ron Perlman aus del Toros späteren „Hellboy“-Filmen.

Für del Toro in jedem Fall ein erfolgreiches Projekt, denn der mexikanische Regisseur war danach schnell in Hollywood etabliert. Auch wenn del Toro weiterhin dem Horror-Genre treu blieb, merkte man Filmen wie „Mimic“, „Blade II“ und „Hellboy“ deutlich die Kompromissbereitschaft an, die man als Regisseur eben aufbringen muss, wenn man im Mainstream Fuß fassen will.

Bessere Filme drehte del Toro abseits von Hollywood, wie zum Beispiel „The Devil’s Backbone“ oder „Pans Labyrinth“. Wobei auch die von ihm 2014 initiierte Vampir-Horrorserie „The Strain“, basierend auf der von ihm und Chuck Hogan geschriebenen Romantrilogie, gute Genre-Kost lieferte.

Und auch mit seinem aktuellen Film „Crimson Peak“ zeigt del Toro wieder, dass er ein Fan klassischer Horror-Stoffe ist. Dafür bediente er sich deutlich bei Poes „Der Untergang des Hauses Usher“, bei den Gothic-Horror-Streifen der britischen Hammer-Studios der Fünfziger und Sechziger mit ihrem speziellen viktorianischen Flair, ebenso wie bei „The Haunting – Bis das Blut gefriert“ von Robert Wise und dem irrealen Technicolor-Look vieler Mario Bava-Werke.

Optisch eindrucksvoll waren del Toros Filme immer, da stellt „Crimson Peak“ keine Ausnahme dar. Aber auch erzählerisch gehört diese Ende des 19. Jahrhunderts spielende, düstere und bisweilen äußerst blutige Gothic Romance zu seinen besten Arbeiten.

Auch wenn es im ersten Moment etwas abschreckend wirkt, dass man es hier mit einer überstrapazierten Geistergeschichte zu tun hat, die del Toro mit einer romantischen Liebesgeschichte à la Daphne du Maurier verknüpft.