DISCOUNT

DISCOUNT kommen aus Gainesville, Florida, und waren vor kurzem zusammen mit HOT WATER MUSIC in deutschen Landen live zu bewundern. Die Tatsache, dass es Bands mit einer Frau am Mikro schwerer haben, als mit einem Mann, scheint auch hier voll zuzutreffen. So waren ihre (schon sehr zahlreichen) Veröffentlichungen bislang doch leider nicht mehr als ein Geheimtip. Bleibt nur zu hoffen, dass sich das mit der gerade neu erschienenen Platte auf New American Dream namens "Crash Diagnostic" schnell ändern wird. Ich emailte ihrem Schlagzeuger Bill also Anfang des Jahres ein paar Fragen und jetzt lest selbst, was der gute Mann so zu sagen hat.

Erzähl´ doch erst einmal, wie das mit DISCOUNT so alles angefangen hat.


"Der Grossteil der Band kam in der Highschool zusammen, als jeder von uns mal gerade 15 Jahre alt war. Wir kommen aus einer kleinen Stadt in Süd-Florida, wo es nicht besonders viel zu tun gab. Wir haben dann also irgendwann angefangen, mehr und mehr Songs zu schreiben, und uns somit ja auch weiterentwickelt. Wir begannen, auf Tour zu gehen und Platten aufzunehmen. Mittlerweile gibt´s uns jetzt schon seit sechs Jahren."

Ihr habt vor kurzem eine neue Platte herausgebracht. Seid ihr zufrieden damit?


"Oh ja, wir sind alle ziemlich glücklich damit. Wir schrieben die Songs für "Crash Diagnostic" auf Tour und mal zwischendurch in den zwei Jahren nach dem Erscheinen von "Half Fiction", unserem Vorgängeralbum. Und es ist genau so geworden, wie wir es haben wollten. Es ist einfach grossartig, dass die Platte jetzt auch endlich erschienen ist; denn es war wirklich viel Arbeit."

Ist es nicht schwer, eine Sängerin in einer von Männern dominierten Szene zu haben?


"Ich glaube, das ist eigentlich kein grosses Thema mehr. Klar, es gibt da immer noch ein paar Macho-Typen, die damit nicht klarkommen, aber die werden auch immer weniger. Eigentlich wollen alle nur ihren Spass, da ist es egal, ob nun ein Mann oder eine Frau singt."

Ihr wart vor kurzem mit HOT WATER MUSIC auf Deutschland - Tour. Verlief das erfolgreich?

"Es war sehr erfolgreich. Wir haben uns auch keine Sorgen gemacht, irgendwie Stress mit den anderen Leuten von HWM zu kriegen, da wir ja aus derselben Stadt kommen, und somit schon zu Hause viel zusammen rumhängen. Das war ein grosser Vorteil. Ausserdem hat es wirklich Spass gemacht, mit seinen Freunden die ganzen Sachen zusammen zu erleben. Und da HWM bei euch ja auch recht beliebt sind, war natürlich immer genug Publikum da, was grossartig war."

Siehst du irgendwelche Unterschiede zwischen amerikanischen und europäischen Konzerten?

"Hier in den USA gibt es Unterschiede von Bundesstaat zu Bundesstaat. Der grösste Unterschied ist, dass es in Europa viele Squats gibt, die auch wirklich unabhängig sind. Das finde ich sehr schön. Hier gibt es das in der Form leider nur sehr selten."

Wie sieht´s mit der Szene in Vero Beach aus, wo ihr eigentlich herkommt?

"Vor ein paar Jahren war das noch richtig gut. Wie ich schon sagte, die Stadt ist sehr klein, und somit fingen wir irgendwann an, Konzerte für Bands zu organisieren. Viele junge Leute kamen so mit der Szene in Berührung. Die meisten sind aber irgendwann nach Gainesville, eine College-Stadt im Norden Floridas, umgezogen. In Vero Beach passiert also nicht mehr viel. Wir wohnen jetzt seit drei Jahren in Gainesville."

Was hältst du denn von BLINK 182, die jetzt ja wohl richtig durchstarten und sogar Videos auf MTV haben?

"Ich denke da eigentlich nicht so viel drüber nach. Sie sind erfolgreich und gross und in einer ganz anderen Szene von Bands als wir es sind. Die interessieren mich wirklich nicht so."

Was für Bands magst du denn?

"Ehrlich gesagt, bin ich mit Bands wie MIDNIGHT OIL und REM aufgewachsen. Ich dachte früher, dass die wirklich was zu sagen hätten. Mit Punkrock kam ich erstmals auf der Highschool in Berührung. Ich hörte dann Bands wie MINOR THREAT oder THE CLASH. In letzter Zeit habe ich viel Otis Redding, Al Green, RYE COALITION und THE MERCURY PROGRAM gehört."

Plant ihr bald mal wieder, nach Deutschland zu kommen?

"Ja, wenn alles klappt werden wir im Mai mal wieder bei euch vorbeischauen; ich kann es kaum erwarten."

Möchtest du noch irgendwas loswerden?

"Vielen Dank an jeden, der immer noch unabhängige Musik unterstützt, zu unseren Shows kommt, oder sich irgendwie bemüht, etwas auf die Beine zu stellen. Vielen Dank!"