TERROR

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Hardcore has no boundaries

Kurz nachdem TERROR im Frühjahr zusammen mit DONNYBROOK und BLACKLISTED den Weg in kleinere Clubs fanden, stand die seit 2002 existierende und nimmer tourmüde werdende HC-Institution nun zum zweiten Mal binnen kürzester Zeit auf der Matte. Neben MADBALL war die Band aus Los Angeles der einzige HC-Vertreter, der nun auch in Europa installierten "Sounds Of The Underground"-Tour. Metal war also angesagt. Egal, schließlich waren alle gespannt auf die Songs des neuen Albums "Always The Hard Way", von dem es bis dato noch keine Kostprobe gegeben hatte. Vor TERRORs Auftritt nahm sich, mit frisch gebleichten Zähnen, Gitarrenriese Doug die Zeit, um in der Hamburger Abendsonne ein paar Fragen zu beantworten.


Willkommen zurück in Deutschland, auch wenn es zusammen mit einer ganzen Schar Metalbands ist.

Danke, die Tour läuft mal wieder fantastisch. Wo wir auch hinkommen, bisher war das Echo wirklich gut, auch wenn wir mal wie gestern in einer kleineren Halle spielen. Ich selber bin erst durch Metal zum Hardcore gekommen, deshalb stören mich die vielen Metalbands, die mit uns hier im Rahmen dieser Tour auftreten, weniger. Ganz im Gegenteil. In den USA traten unter anderem auch CANNIBAL CORPSE auf, einer meiner Lieblingsband aus Teenagerzeiten. Ich kannte damals die Managerin von PANTERA, die mit dem Manager von EARTH CRISIS zusammen war. So fand ich über Umwege meinen Weg zum HC.

Ihr wart gerade erst zusammen mit DONNYBROOK und BLACKLISTED in kleineren Clubs hier in Europa auf Tour. Welche Art Venue bevorzugst du persönlich?

Ich persönliche ziehe einen kleinen Club immer noch vor. Dort entsteht meist ein ganz eigenes, enges Verhältnis zum Publikum, was in den großen Läden in der Art nicht möglich ist. Die ersten größeren Shows, die eine Absperrung vor der Bühne hatten, waren daher auch recht ungewohnt, denn unsere Show lebt von der Nähe zu unseren Fans. Mittlerweile sehe ich das aber etwas anders. Überall kann etwas Besonderes entstehen, es liegt an uns, den Grundstein dafür zu legen.

Ihr habt ein neues Line-up.

Unser Gitarrist Frank bekam die Chance, bei HATEBREED einzusteigen und hat die natürlich auch genutzt. Für ihn sprang Martin Stewart von DONNYBROOK ein. Des Weiteren mussten wir eine neue Besetzung für den Bass suchen, da Carl Schwarz mittlerweile fulltime mit FIRSTBLOOD unterwegs ist. Mit Jonathan Buske, der unter anderem bei THE PROMISE mitspielte, haben wir auch da den perfekten Ersatz gefunden. Wir kennen beide schon seit langem, haben mit ihren jeweiligen Bands gemeinsame Touren verbracht. Da konnten wir demnach nicht allzu viel falsch machen.

Anfang Juli erscheint auch euer neues Album.

Das Teil heißt "Always The Hard Way", aufgenommen haben wir es bei Zeuss in seinem Studio in Massachusetts, wo wir einen ganzen Monat quasi gewohnt haben. Zeuss ist ein erfahrener Produzent, der schon mit MADBALL, HATEBREED oder AGNOSTIC FRONT gearbeitet hat und auch eine eigene Band, ICEPICK, am Start hat. Er weiß wirklich, was er tut. Es war ein gutes Gefühl, mit ihm ins Studio zu gehen und zu wissen, der Sound der Platte wird gut. Wir haben die ganze Platte vorher in unserem eigenen kleinen Studio in Los Angeles in einer Art Demo-Version eingespielt, damit es nachher etwas fixer geht. Wir wollten einfach nicht mehr so einen Stress haben wie bei der letzten Platte, wo wir erst fünf Tage vor den Aufnahmen anfingen, Songs zu schreiben.

Der Titel "Always The Hard Way" kommt dem TERROR-typischen "Survival of the fittest"-Style der anderen Releases recht nahe. Worauf wollt ihr hinaus?

Der Titel bezieht sich nicht auf ein einziges Thema, sondern ist vielmehr Zeichen für das, was wir seit der Bandgründung durch- beziehungsweise mitgemacht haben. Wir arbeiten das ganze Jahr über sehr hart und gönnen uns fast nie eine längere Pause, der Titel spiegelt zum einen also unseren Arbeitsethos wider. Darüber hinaus ist das Leben oft nicht ganz einfach. Wir als Band mussten schon so viele Mitgliederwechsel hinnehmen, dass eben nur diese toughe Einstellung uns immer wieder erdet.

Verantwortlich für die Musik der letzten Platte, "One With The Underdogs", war Todd Jones, der auch alle Gitarrenparts einspielte, dann aber plötzlich ausstieg. Wer hat die Songs des neuen Albums geschrieben?

Unser Drummer Nick Jett hat alle Tracks geschrieben. Frag mich nicht, wie er das gemacht hat. Die siebzehn aufgenommenen Songs sind auf jeden Fall alle großartig geworden. Vierzehn haben es dann schließlich auch auf das Album geschafft, den Rest werden wir wohl auf die oder andere Compilation packen.

Ihr wart letztes Jahr von zwölf Monaten unglaubliche elf auf Welttournee.

Richtig, wir waren in Japan, Australien, ja sogar in Südamerika. Hardcore ist überall das, was es ist. Da gibt es meiner Meinung nach keine großen Unterschiede. Nicht viele Bands touren in Ländern wie Brasilien oder Mexiko, vielleicht sind die Kids deshalb auch so abgegangen, als wäre es die erste und einzige Show, die sie je von TERROR sehen werden. In Mexiko fiel uns dann noch ein Riesenlaster auf, der neben uns vor der Venue parkte. Bei näherer Betrachtung wurde dann deutlich, dass ein windiger mexikanischer Geschäftsmann selbst gemachte T-Shirts aus einem Lkw heraus verkaufte. Nick hat dann gleich mal eben ein paar Kisten zur Wiedergutmachung beschlagnahmt. So geht's ja nun nicht.