CHEAP THRILLS

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Ass-shaking heavy NYHC

Ehrlich gesagt. weiß ich nicht, wie oft ich CHEAP THRILLS mittlerweile auf der Bühne gesehen habe, aber trotzdem ziehe ich mir jede ihrer Shows, zu der ich es zeitlich schaffe, mit Genuss rein: Allerfeinster NYHC-Hardcore, ohne irgendwelchen aufgesetzten Images oder billige Tough-Guy-Attitüden. Nachdem die drei Christophe (Weitz - Gesang, Semmling - Drums, Laschet - Gitarre), Michael (Bass) und Andre (Gitarre) gerade ihre zweite CD veröffentlicht haben - nach ihrem Demo von 2004 und der 2005er MCD „We’re All Broken“ -, die mich einfach nur umgehauen hat, war es kurz vor der BAD BRAINS-Show in Köln an der Zeit, Christoph Weitz und Michael mal wieder auf den Zahn zu fühlen.

Was hat sich denn seit unserem letzten Interview vor zwei Jahren bei euch so alles verändert?

Christoph: Wir haben viel gespielt, haben eine neue CD und ein neues Line-up. Unser alter Bassist Thorsten hat aufgehört, weil er umgezogen ist, und jetzt haben wir halt Michael als neuen Bassisten, den wir schon vorher kannten. Eigentlich waren wir auf der Suche nach einem neuen Schlagzeuger, und Michael hat dann zwei bis drei Shows als Drummer mitgespielt. Wir spielen seit September 2005 in dem Line-up, mit unserem alten Bassisten haben wir kaum Shows gespielt. Im jetzigen Line-up hatten wir auf jeden Fall die besten Shows, auch einige mit größeren Bands, und waren auf Tour.

Und die neue CD ist jetzt auf Filled With Hate Records raus, wie ist es dazu gekommen?

Christoph: Axel und Nils kennt man halt seit Jahren von Shows, und weil denen die „We’re All Broken“-CD echt gut gefallen hat, wollten sie direkt was Neues von uns rausbringen.

Michael: Sie wollten auch gerne mal was Neues rausbringen, um mit ihrem Label in eine etwas andere Richtung zu gehen. Das Coole dabei war, dass sie die Songs erst gehört haben, als wir den Deal schon ausgehandelt hatten. Sie haben uns da voll und ganz vertraut.

Christoph: Vor allem ist der Vertrieb von Filled With Hate einfach Hammer, jeder hat die Möglichkeit, die CD zu kaufen, was uns auch sehr wichtig war.

Michael: Und die Jungs sind halt auch Kollegen, da macht es einfach Sinn, dass man sich gegenseitig aushilft, da läuft die Kommunikation auch viel cooler, als wenn man die Leute vom Label nur über ein paar Ecken kennt.

Und jetzt wart ihr auf Tour ...

Christoph: Ja, wir waren zehn Tage mit BORROWED TIME aus Rochester, New York unterwegs. Das war super, unsere erste Tour mit Shows in Deutschland, Holland, Belgien und einer Show in England. BORROWED TIME sind eine großartige Band, die haben ihre Tickets selbst bezahlt, hatten keine großen Erwartungen und einfach nur Bock, zu spielen. Es gibt circa tausend Storys zu der Tour, aber keine, die ich jetzt erzählen könnte.

Michael: Und wenn wir Glück haben, können wir 2008 eine kleine Tour mit BORROWED TIME in den Staaten und Kanada starten. Das steht aber alles noch in den Sternen.

Christoph: Wir versuchen vorher noch, die neuen Songs in den Staaten als 7“ rauszubringen, damit die Kids wissen, was geht.

Und was steht sonst noch an?

Christoph: Wir haben einen Song auf der „Hardcore Breakout BRD“-Compilation auf Sandblaster Records, die auch unsere LP rausgebracht haben. Neben uns sind zum Beispiel noch BLEED INTO ONE, SETTLE THE SCORE, BLACK FRIDAY ’29 mit drauf, also alles, was die deutsche Hardcore-Szene zu bieten hat, und wir sind sehr stolz, dass wir daran teilhaben können. Anfang 2008 wird eine Picture-Split 7“ mit BORROWED TIME auf Filled With Hate Records erscheinen, für die wir Ende 2007 zwei neue und einen Coversong aufgenommen haben. Die wird das 40. Release von FWH zum zehnjährigen Jubiläum. Aidan von BORROWED TIME, der Tätowierer ist, wird das Cover zeichnen. Ansonsten viel spielen, neue Leute kennen lernen, abhängen und dann vielleicht im Frühjahr noch eine Tour, egal mit wem, egal mit was.

Was ist für euch der nervigste Trend im Hardcore zur Zeit?

Christoph: Uh, das gibt wieder Ärger ...

Michael: Gute Bands aus den Neunzigern zu kopieren, und so zu tun, als wäre das das Neueste.

Christoph: Für mich sind die ganzen New Jacks am nervigsten, die alle auf CRO-MAGS und THE ICEMEN stehen, und früher a) nicht geboren waren, oder b) gesagt haben „Das ist doch so Proll-New-York-Hardcore-Bodybuilder-Mongo-Scheiße“, und jetzt genau den Kram voll abfeiern und diversen Leuten, die in Amerika wohnen, in den Arsch kriechen. Das geht mir auf den Sack, die sollen sich verpissen und wieder ihren HAVE HEART-Rotz hören.

Michael: Das ist wieder typisches „Waving flags“-Verhalten, das, was gerade angesagt ist, wird dann mega abgefeiert. Ein anderer nerviger Trend sind Messageboards.