NIGHTMARCHERS

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John Reis im Blind Date

Es gibt kaum etwas Nerdigeres als sich unter (selbsterklärten) Fachleuten über Musik zu unterhalten. Wie die brünftigen Hirsche wird da Kopf an Kopf ausgefochten, wer mehr unnützes Wissen angesammelt hat, und bald stellt sich heraus, ob das Gegenüber Ahnung hat oder nur ein Blender oder Schwätzer ist. Dass das Ergebnis im Falle von John „Speedo“ Reis positiv ausfallen würde, war uns zwar schon im Vorfeld klar, entsprechend machte es großen Spaß, sich vor Beginn des Kölner Konzertes der NIGHTMARCHERS mit dem Mann zum Musikhören ins Auto zurückzuziehen, der uns in den letzten 20 Jahren mit PITCHFORK, DRIVE LIKE JEHU, ROCKET FROM THE CRYPT, HOT SNAKES und THE SULTANS bestens unterhalten hat und der zudem mit Swami Records noch ein kleines, feines Label betreibt.

ROCKET FROM THE TOMBS „Sonic reducer“


Hm, dieses Intro ist mir bislang noch nie aufgefallen ... Moment, das ist eine andere Version. Ah, da kommt der Gesang. Klingt wie eine Band von älteren Männern, die Coverversionen von DEAD BOYS-Songs spielt.

Das mit den „älteren Männern“ stimmt. Einer von denen ist auch ziemlich beleibt.

Hm, ich komme nicht drauf, auch wenn die Stimme vertraut klingt.

Das sind ROCKET FROM THE TOMBS mit „Sonic Reducer“ vom „Redux“-Album, und der dicke Mann ist David Thomas, den man auch von PERE UBU kennt.

Ah, die Cleveland-Connection. Aber „Sonic reducer“ haben RFTT doch seinerzeit nie live gespielt, oder?

Das wohl nicht, aber nach der Reunion schon.

Ah, okay. Jetzt kommt meine Story zu dem Thema: Ich mag all die Bands aus Cleveland, besonders das erste PERE UBU-Album, und aus offensichtlichen Gründen RFTT, aber die hatten damals, als sie existierten, ja keine Platte raus. Ich liebe die DEAD BOYS, die ELECTRIC EELS, die STYRENES, die CRAMPS, X-X und die PAGANS. Als vor einer Weile dann RFTT wieder spielten, stand ein Konzert in Los Angeles an, und so lud ich alle meine Freunde in den Swami-Van und wir machten uns auf den Weg nach L.A. Wir kommen rechtzeitig an, kaufen unsere Tickets, bekommen gesagt, die Show fange erst später an, und so gehen wir noch in einen Plattenladen. So gegen zehn sind wir dann zurück am Club, irgendwo auf dem Uni-Campus, und hören schon aus der Entfernung „Final solution“. Und kaum kommen wir zur Tür rein, wissen wir, was los ist: Das war der letzte Song gewesen – „Thank you, good night!“ kam es von der Bühne. Wir hatten das komplette Konzert verpasst. Was für ein Scheiß! PERE UBU habe ich natürlich schon gesehen, aber von denen mag ich so richtig nur das erste Album, das klingt einfach fantastisch, es ist eine der Platten, die man richtig laut hören kann.

OMA HANS „Tinnitus“

Klingt wie eine neuere Punkband ... Eine deutsche Band? Eine alte Band? Nein, ich weiß nicht, wer das ist.

Das sind OMA HANS, die kamen aus Hamburg, und wie die HOT SNAKES haben sie so einen gewissen WIPERS-Einfluss.

Von denen habe ich noch nie gehört. Aber du hast Recht, der Gitarrensound hat was von den WIPERS. Ich kenne zwar ein paar deutsche Bands, aber auch nicht so viele. PVC mag ich, und PACK, und eigentlich ist Sonny Vincent ja auch mittlerweile ein Deutscher, haha.

Wie kommt es, dass du dich für deutschen Punkrock interessierst?

Wenn man Punkrock liebt, wenn man Punkrock als kulturelles Phänomen begreift, das nicht überall gleichzeitig aufgetreten ist, dann stellt man auch fest, dass dieses Phänomen irgendwann begann und irgendwann endete. Damit meine ich nicht, dass Punk tot ist, aber als kulturelles Phänomen ist Punk etwas Vergangenes, war Punk schon längst vorbei, als ich Punk entdeckte. Leider war ich damals nicht dabei, aber das hindert mich nicht darum, trotzdem diese Musik zu hören. Punk hat mein Leben beeinflusst, er ist meine Hauptinspirationsquelle dafür, wie ich mein Leben lebe – in jedem Aspekt, nicht nur, was meine Musik betrifft. Wenn man also Punk mag, muss man feststellen, dass damals, als Punk lebendig war, nur eine begrenzte Zahl von Bands existierte. Und wenn man sich dann genauer mit der Musik beschäftigt, stößt man irgendwann zwangsläufig auf Bands aus Belgien, Deutschland, Australien und so weiter. Und man stellt fest, dass Bands aus solchen Ländern oft viel interessanter waren als die aus England, denn die Engländer haben Punk nie verstanden, da ging irgendwas in der Übersetzung verloren. Und außerdem: Punk hatte zu Beginn nichts mit Regeln und Uniformität zu tun, es ging um rebellische, abweichlerische Ideen. Doch bald gab es eine „Uniform“ und Regeln, und deshalb ist Punk schon lange tot.

SONNY VINCENT’S SHOTGUN RATIONALE „I’m allowed“

Das ist ein Sonny Vincent-Song. Klingt wie ein anderer, älterer Song von ihm. Die Musik seiner alten Band THE TESTORS ist für mich ein Paradebeispiel dafür, was ich eben beschrieb: Nach und nach all die Bands zu entdecken, die irgendwann mal existiert haben. Den Sound der TESTORS heute genau so hinzukriegen, das ist unmöglich, aber man kann sich von ihnen beeinflussen lassen. Damals war es eine Besonderheit, so einen Sound nur mit zwei Gitarren und ohne Bass zu spielen, heute dagegen versuchen das viele. Abgesehen davon ist Sonny ein großartiger Songwriter und Gitarrist, er hat mich wirklich inspiriert und deshalb bin ich auch stolz darauf, dass wir zusammen eine Platte gemacht haben – die hoffentlich irgendwann mal erscheint.

ROCKET FROM THE CRYPT „I turned into a Martian“ (Live Bootleg)

Ach, das sind wir, in Japan. Das muss 1993 gewesen. Da waren wir das erste Mal überhaupt außerhalb der USA auf Tour – und wir waren sogar zuerst in Japan, erst danach in Europa. Ich spiele bei dem Song Schlagzeug, Adam singt, und ich klinge wie ein Höhlenmensch, wenn ich zu den Japanern spreche, die mich nicht verstehen. Pushead kann man da übrigens auch hören, der hat uns damals nach Japan gebracht. Klingt wie SEPTIC DEATH, hahaha. Wir waren damals eine der ersten westlichen Punkbands, die in Japan tourten – FUGAZI waren einen Monat vor uns dort gewesen, SONIC YOUTH waren eine Woche nach uns da. Wir hatten keine Platte in Japan raus, das war ein Versuch, und es freut mich, dass sich die japanische Szene seit damals so stark weiterentwickelt hat. Heute ist das ganz anders als damals: Da war das Publikum so höflich und reserviert, zwischen den Songs herrschte Stille, die bewegten sich kaum, die klatschten nur am Ende des Konzertes. Heute ist das wie in Europa oder den USA, da bewegen sich die Leute, sie klatschen und schreien. Wir hatten damals das Gefühl, den Leuten überhaupt erst zu zeigen, wie man aus sich rausgeht: Wir spielten in einem Club drei Abende in Folge, und am dritten Abend waren die Leute schon wesentlich lockerer.

AC/DC „Rock’n’Roll train“

Das ist vom neuen Album. Ich werde sie mir in San Diego live anschauen. Ich habe so ein Gefühl, dass man jede Gelegenheit nutzen sollte, dass es bald vorbei sein könnte mit der Band. Ich habe gerüchteweise gehört, dass Angus Young wohl ziemlich krank ist. Ansonsten gilt: Wenn du AC/DC nicht magst, magst du Rock’n’Roll nicht. Das Ding mit AC/DC ist: Was die spielen, erscheint simpel, ist es aber nicht. Warum? Frag dich mal, warum wir all die Bands hassen, die versuchen zu klingen wie AC/DC. Als ich AC/DC das erste Mal hörte, hielt ich das für Punk: Ihre Musik war so kraftvoll, Angus Youngs Persönlichkeit – das war kein Heavy Metal! Das ist mit MOTÖRHEAD genauso. Damals also hielt ich AC/DC für Punk, aber auch die TALKING HEADS, ich verstand den philosophischen Unterschied nicht, es war einfach neue Musik für mich. Übrigens haben wir „Scream Dracula Scream“ mit den Amps von AC/DC eingespielt: Die nahmen im gleichen Studiokomplex auf, „Ocean Way“ hieß das – leider wurde das abgerissen, das ist heute ein Parkplatz. Schade, denn es war ein historisches Gebäude, da hatten die BEACH BOYS seinerzeit auch „Pet Sounds“ aufgenommen, Frank Sinatra war da, und so weiter. Parallel zu uns waren die RED HOT CHILI PEPPERS im Studio, auch wenn ich sie in der ganze Zeit nie gesehen habe, dafür redete ich viel mit Mick Fleetwood, der kam die ganze Zeit zu uns rein und wollte gar nicht mehr gehen, hahaha. Und eben auch AC/DC, wobei ich aber nur Malcolm Young zu Gesicht bekommen habe – es war die Platte, die sie mit Rick Rubin aufgenommen haben, aber den habe ich in den sechs Wochen, die wir da waren, nie gesehen. Als wir dann die Gitarrenspuren aufnehmen sollten, lief das nicht so gut, wir waren mit dem Sound nicht zufrieden, und da ließ uns Malcolm alle ihre Wizard-Amps benutzen, das war echt cool. Und die andere coole Story ist, wie ich einmal an deren Studiotür vorbeikam und Brian Johnson singen hörte. Ich schaue rein, und sie nahmen gerade den Gesang auf. Normalerweise ist das ein komplizierter Aufbau mit dem Gesangsmikrofon, ganz anders bei Brian: Der stand hinter dem Mischpult, hatte ein ganz normales SM 58-Mikro in der Hand, trat mit seinen Füßen Löcher in Luft, die Gitarren brüllten aus den Lautsprechern, und er sang dazu. Und so nahm er die ganze Platte auf! Ich sprach später mit dem Tontechniker darüber, weil ich das nicht glauben konnte – normalerweise hast du die Gesangsspur ja ohne die Gitarren und so im Hintergrund. Nun, der Tontechniker sagte, es gebe da gewisse Tricks, die anderen Geräusche später auszuschalten, das könne später keiner mehr hören. Jedenfalls war es cool zu sehen und zu hören, wie Brian wirklich live aufgenommen hat.

SLADE „Skweeze me, pleeze me“

Klar, das sind SLADE. Ich mag die, auch wenn ich nicht alle Platten besitze. Und ich mag auch die Vorgängerband N’BETWEENS aus den Sechzigern. SLADE machte aus, dass sie ganz normale Typen waren, keine Schönlinge. SLADE waren die Band, die all die Leute in England hörten, die später Punkbands gründeten: Wenn man sich die Glam-Sachen und manche Punk-Platten mal anhört, erkennt man schnell die Ähnlichkeiten, nimm nur mal die BOYS beziehungsweise die HOLLYWOOD BRATS, oder die NEW YORK DOLLS. SLADE waren ziemlich „blue collar“, Jungs aus der Arbeiterklasse, und „Slade In Flame“, der Film, den die damals gedreht haben, ist recht lustig, der Soundtrack auch gut. Ich habe auch schon zu hören bekommen, RFTC hätten was von SLADE, und mit den DICTATORS wurden wir auch schon verglichen. Wahrscheinlich, weil nie Frauen zu unseren Konzerten kamen, hahaha.

WIPERS „Time marches on“

Ah, eine der Platten aus den Achtzigern. „The Circle“?

Ja, genau, 1988 auf Enigma erschienen.

Ich denke, es wird in den nächsten 18 Monaten eine WIPERS-Reunion geben. Ihr in Europa wart ja in der glücklichen Position, Greg Sage sehen zu können, als der es schon lange aufgegeben hatte, in den USA zu touren.

Ich habe ihn zuletzt 1992 oder so gesehen.

Das muss die Tour mit Tim Green von den FUCKING CHAMPS und NATION OF ULYSSES am Bass gewesen sein. Aber zu Greg Sage: Das ist einer meiner absoluten Lieblingsgitarristen! Als ich ein Kid war, gab es an meiner Schule nur noch zwei andere Punks, in meiner Wohngegend überhaupt niemand, der so war wie ich. Ich fühlte mich allein, entfremdet, fragte mich, wo ich wohl hinpasse. Das waren starke Gefühle in diesem jugendlichen Alter, man hat so viele Zweifel, versucht seine Identität zu finden. Und dann hörst du die WIPERS und weißt, da ist jemand, der so fühlt wie du. Greg Sage ist schwul, er suchte auch nach Liebe und Akzeptanz. Na ja, und was die Reunion-Theorie betrifft: Ich denke, irgendjemand, vielleicht aus dem All Tomorrow’s Parties-Kontext, kommt auf die Idee, dass die WIPERS da spielen sollen, legt genug Geld auf den Tisch, und es ist soweit. Brad Wood, der mal Bass spielte für die WIPERS, lebt in San Diego, und der sagte, Greg sei womöglich bereit für so was. Greg lebt in Phoenix, ich habe ihn aber noch nie persönlich getroffen, sondern nur mal mitbekommen, dass er auf einer DRIVE LIKE JEHU-Show war. An seiner frühen Gitarrenarbeit gefällt mir diese Mischung von Surf-Gitarre und Jimi Hendrix, aber er verlor das in den Achtzigern. Die WIPERS und die SAINTS sind meine zwei liebsten Punkrock-Bands.

PACK „We better get ready“

Über die haben wir ja schon gesprochen: Ein großartiger Mix aus 60s- und 70s-Musik, so unglaublich kraftvoll! Dabei waren die Typen selbst ja nie richtige Punks, sondern Rockmusiker, die sich an diesem Sound versuchten. Viele der wirklich guten Punk-Platten sind aber so entstanden: Leute mit einer anderen Perspektive, einem anderen Hintergrund versuchten sich an diesem Sound und etwas ganz Eigenes entstand.

ROLLING STONES „Snack, crackle, pop“

Ich mag die Stones, und Mick Jagger ist einer der besten Sänger aller Zeiten. Nimm seine Stimme weg, und es bleibt über weite Strecken nur ganz schlicht Bar-Rock – manchmal langweilig, teilweise sehr energiegeladen. Sehr bluesy, sehr traditionell, von wirklich guten Musikern gespielt, aber so was findet man überall. Jagger aber schaffte es, aus Rock’n’Roll-Jams Hit-Songs zu machen. Ich meine, jeder liebt die Stones und Jagger, aber er bekommt nie die gebührenden Credits für sein Songwriting. Interessant finde ich auch, dass deren Musik seinerzeit als Rhythm & Blues bezeichnet wurde. Äh, nein ... das ist NICHT Rhythm & Blues! Nein, diese weißen Typen spielten nicht R&B! Das ist 60s-Garage-Beat, aber damals sagten die alle, dass sie R&B spielen. Doch per Definition ist es das nicht. Und später dann, in den 70s, wurden die KINKS, THE WHO, die ROLLING STONES zu diesen Riesen-Bands, die auf die „talentlosen“ Punkbands herabschauten. Es gab da übrigens ein TV-Show namens „The Tammy Show“, und von Mitte der Sechziger gibt es da einen Mitschnitt, als da Jan & Dean, die Stones und James Brown und noch ein paar andere auftraten. Zuerst sieht man die ROLLING STONES, und dann James Brown, und ich habe nie zuvor gesehen, wie eine Band gnadenloser weggeblasen wurde! Die Stones waren, na ja, nett, doch dann kommt James Brown, und es ist einfach unfair – die Stones werden in drei Minuten einfach auf ihre Plätze verwiesen. Das sollte wirklich jeder gesehen haben, das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Und inwiefern hat diese Erkenntnis dich und deine Bands beeinflusst?

Wir waren mit RFTC in erster Linie Entertainer, nicht Musiker. Es ging uns darum, die Leute zu unterhalten, indem wir unsere Musik spielen. Wir versuchten, irgendwie eine Verbindung zu den Leuten herzustellen, den Leuten mit einem Konzert ein einmaliges Erlebnis zu verschaffen, an das sie sich lange erinnern. Denn wir wussten ja, die Band wird nicht ewig Bestand haben. Und so feierten wir mit unseren Shows das Leben, unsere Ähnlichkeiten, den Spaß. Wir versuchten jeden Abend die Barriere zwischen Band und Publikum zu durchbrechen. Wir schafften das nicht immer, aber wir versuchten es zumindest. Dabei stand das eigentlich unserem Hintergrund entgehen, denn als Punkrocker war dir das Publikum ja eigentlich egal, man sollte sich nicht übermäßig exponieren, es gab all die ungeschriebenen Regeln. Wir versuchten aber, die Power von BLACK FLAG zu kombinieren mit der von James Brown, die der SAINTS mit der von Otis Redding. Wir wollten der Beweis sein, dass beide Welten in einem Körper leben können. Ach ja, und weil dieser Stones-Song ja aus einem Werbeclip ist, noch eine kurze Anmerkung: Auch RFTC machten mal Musik zu einem Werbeclip, für Moutain Dew-Limonade. Wir bekamen ordentlich Geld – und sie benutzen den Song nie, hahaha.

SCOOTER vs. STATUS QUO „Jump that rock (Whatever you want)“

Auweia ... Also wenn, dann höre ich mir nur die STATUS QUO-Sachen an, die bis Mitte der Siebziger entstanden. Die NIGHTMARCHERS sind definitiv von STATUS QUO beeinflusst, aber eben auch von den WIPERS. Ich habe frühen Boogie-Woogie und Boogie-Rock gehasst, und was mache ich jetzt? Ich sitze hier und verteidige STATUS QUO! Aber „Mean girl“ beispielsweise, oder „Pictures of matchstick men“ sind einfach gut. Wobei ich die GROUNDHOGS noch besser finde.

Speedo, besten Dank, du hast dich brillant geschlagen. Wie groß ist deine Plattensammlung denn?

Derzeit richtig klein, ich habe in den letzten anderthalb Jahren über 2.000 Platten verkauft. Ich habe mich von viel Schrott getrennt, von Sachen, die ich nicht unbedingt haben muss. Ich bin Teilhaber an einer Bar, und da haben wir alle paar Monate einen Plattenflohmarkt, wo ich selbst recht viel verkauft habe. Aber es gibt natürlich Platten, die ich niemals verkaufen würde – und gleichzeitig kaufe ich auch immer noch viele Platten. Ich behalte nur Platten, die mir was bedeuten, und das sind erstaunlicherweise all die Platten, die ich hörte, als ich noch zur Schule ging. All die anderen Scheiben, die höchstens einen guten Song enthalten, führe ich jetzt wieder dem Nahrungskreislauf zu, haha. Und natürlich verkaufe ich auch meine ganzen Singles nicht – die brauchen nicht so viel Platz, hahaha.

Joachim Hiller, Tom Küppers