MOMO LAMANA

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Zwei sind eine Band!

Nachdem wir vor etwa zwei Jahren das erste Release der belgischen MOMO LAMANA grenzenlos abgefeiert haben, wird es auch mal Zeit, sich dem Duo per Interview zu nähern und ihnen ein paar Infos zu entlocken. Anlass bietet die gerade erschienene zweite Veröffentlichung „Monkey See Monkey Do“, auf der die beiden erneut beweisen, dass sie ein gutes Händchen für tolle, einprägsame Melodien haben, die sie in dem für sie so typischen Underground/Garage-Punk verpacken.

Wer steckt hinter dem Namen MOMO LAMANA?

Wir sind eine Französin und ein Belgier und leben in Belgien. Momo singt, spielt Bass und Orgel und LaMana singt ebenfalls, spielt Gitarre sowie Orgel.

Wir gehen mal davon aus, dass Momo und LaMana nicht eure richtigen Namen sind. Also welche Geschichte steckt dahinter?

Nein, das sind nicht unsere echten, aber dafür unsere Spitznamen. Momo hat ihren schon eine Ewigkeit, es sind zweimal die zwei ersten Buchstaben ihres echten Namens. LaMana bedeutet in Italien „die Hand“. Während meiner Solozeit als „Johnny Gentlehand“ war ich ein paar mal in Italien auf Tour und einige meiner Freunde begannen, mich „La Mana Gentila“ zu nennen. Als wir dann mit Momo Lamana anfingen, dachten wir, dass es cool wäre, einen Bandnamen zu haben, den es vorher noch nicht gab und den jeder unterschiedlich in seiner Sprache betonen kann.

Seit wann gibt es MOMO LAMANA, wo liegen eure musikalischen Wurzeln, wo holt ihr eure Ideen her?

Angefangen haben wir 2005, und unsere Wurzeln sind ganz früher Punk, etwas Wave, eine Prise Glam, primitiver Rock’n’Roll, minimalistischer Rock, französischer Pop, südamerikanischer Garage-Rock, und Labels wie Crypt Records, Sympathy, Rip Off, Voodoo Rhythm, In The Red, Bands wie Suicide, The Ramones, The Cramps, T. Rex, The Gories, Supercharger, The Mummies und unzählige weitere ... Natürlich werden wir auch von der Musik beeinflusst, die wir hören und mit der wir aufgewachsen sind, aber die meisten Ideen kommen von uns selbst.

Wie sieht eure musikalische Vergangenheit aus und gibt es neben Momo Lamana noch andere Projekte, in denen ihr aktiv seid?

Für Momo ist es die erste Erfahrung. LaMana hat mit den Hot Rod Honeys gespielt und solo als „Johnny Gentlehand“. Momentan besitzt MOMO LAMANA Priorität und ist unsere einzige Band.

Wie würdet ihr euren Sound beschreiben?

Drei Akkorde und eine Gitarre wie eine Kreissäge!

Und was habt ihr bisher veröffentlicht?

Wir haben bisher ein Album veröffentlicht und gerade eine neue 10“ draußen.

Die neue Veröffentlichung ist, wie schon euer erstes Album, im Ausland erschienen. Gibt es in Belgien keine Underground/Punk-Szene mit entsprechenden Bands, Labels und so weiter?

Belgien ist ein kleines Land und dementsprechend ist die Szene relativ klein, mit nur einer Handvoll Clubs, in denen Underground-Bands auftreten können. Aber es gibt sie, die Leute, die Shows in Pubs, Clubs und besetzten Häusern organisieren. Insgesamt gibt es aber nur einige wenige Labels oder Mailorder und diese sind eher daran interessiert, ausländische Bands zu veröffentlichen. Davon abgesehen, war es nie unser Ziel, in Belgien gesignt zu werden. Wir bevorzugen es, unsere Platten in verschiedenen Ländern zu releasen, so dass wir dort auf Tour gehen können.

Was darf man von einem Momo Lamana-Gig erwarten? Seid ihr da auch „nur“ zu zweit auf der Bühne?

Man darf eine heiße Show erwarten, von zwei Leuten, die sich die Seele aus dem Leib spielen.

Auf deutschen Bühnen habt ihr euch bisher sehr rar gemacht. Ist denn in den nächsten Monaten mit einer Tour zu rechnen?

Bis jetzt haben wir in Deutschland vier Shows gespielt und die waren großartig! Wir hoffen, um die Weihnachtsfeiertage für ein paar Gigs zurückzukommen und im April nächsten Jahres eine längere Tour zu spielen. Bookers get in touch!

Wenn man eure Platten hört, fallen einem Namen wie Alan Vega und Jim Reid ein. Sind das auch Musiker, die ihr privat gern hört, was steht bei euch im Plattenregal?

Danke für das Kompliment! Bei den letzten Aufnahmen zu Hause konnte ich wegen der Nachbarn nicht so laut schreien, also begann ich leiser zu singen und dabei kam dann diese Art Vocals heraus. Und ja, wir besitzen Alan Vega- und THE JESUS AND MARY CHAIN-Platten. Ich bin sogar süchtig nach den ersten zwei Alan Vega-Scheiben und„Automatic“ von THE JESUS AND MARY CHAIN. Dass wir so klingen, hat dann wohl auch damit zu tun.

Habt ihr Tips für uns, gibt es gute neue belgische Punkbands?

Eine großartige Band ist PERIPHERIQUE EST, die spielen 77er KBD-Punk mit französischen Lyrics und haben bisher ein Album draußen. Eine weitere coole Band ist TWO-STAR HOTEL, die haben zwei Alben veröffentlicht und spielen einen Mix aus Punk und Post-Punk, so in der Art DEVO-meets-THE GANG OF FOUR. Live sind sie wirklich großartig.