FU MANCHU

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20 Years Of Killer Fuzz Riffs

FU MANCHU sind wohl jedem ein Begriff, der sich ab und an etwas für Stoner-Rock interessiert. Man könnte sogar den leicht abgegriffenen Begriff „Urgestein“ bemühen, wenn man von dieser Band spricht. Am 16. Oktober kam „Signs Of Infinite Power“ auf den Markt, das zehnte Studioalbum, und ich wechselte mit Sänger Scott Hill, rückblickend auf zwanzig Jahre Bandgeschichte, ein paar-Zeilen per E-Mail zum neuen Album, zu Inspirationsquellen und den Soundwelten von FU MANCHU ...

Euer neues Album „Signs Of Infinite Power“ ist im Oktober rausgekommen. Wie würdest du es beschreiben?

Ich würde es als sehr lautes Rock-Album bezeichnen. Kurz und auf den Punkt.

Welche Unterschiede siehst du zu eurem letzten Album „We Must Obey“?

Wir sind für ein Studioalbum sehr nahe an unseren Live-Sound herangekommen.

Viele Leute fanden euer letztes Album aggressiver als diejenigen davor. Jetzt habt ihr wieder mit Andrew Alekel gearbeitet, der das letzte Album produziert hat. Hat das damit zu tun, dass ihr diese Aggressivität aufrecht erhalten wolltet?

Andrew hat das neue Album nur gemischt. Wir haben es mit Sergio Chavez in einem anderen Studio aufgenommen. Wir mögen es sehr, wie Andrew unser letztes Album gemischt hat, also wollten wir auch, dass er das neue mischt. Wir wollten es aber auch ausprobieren, mit jemand anderem aufzunehmen, um wieder einen anderen Sound zu bekommen.

Sergio Chavez hat unter anderem auch MOTÖRHEAD und HELMET produziert. Habt ihr vorher schon mit ihm gearbeitet? Warum habt ihr ihn ausgesucht?

Mit ihm haben wir noch nie gearbeitet. Es war allerdings klasse, er hat uns diesen tollen Live-Sound gegeben. Außerdem konnten wir endlich mal zu Hause bleiben und jeden Morgen, bevor wir ins Studio gegangen sind, noch ein bisschen surfen, weil es so nah an unserem Wohnort war. Außerdem ist er mit altem Punkrock aufgewachsen, so wie wir.

Habt ihr ein besonderes Konzept im Kopf, wenn ihr Musik für ein Album schreibt?

Oh nein, wir hatten kein spezielles Konzept, es war uns nur wichtig, dass alle Songs musikalisch zueinander passen und es einen musikalischen Flow ergeben würde. Die Texte haben viel mit Science Fiction und UFOs zu tun ...

Seht ihr eine künstlerische Entwicklung von einem Album zum nächsten?

Nein, wir wollen eigentlich nur Songs schreiben, die wir gerne spielen – ohne dabei auf unser letztes Album zurückzublicken. Es gibt immer Dinge, von denen man im Nachhinein denkt, dass man sie hätte besser machen können, aber wir versuchen immer, uns davon zu lösen.

Wie schreibt ihr Songs?

Normalerweise fallen mir Gitarrenriffs ein, wenn ich zu Hause sitze. Wir schreiben die Musik immer zuerst. Texte fallen mir überall ein, wo immer ich gerade bin: während ich surfe, fahre, spazieren gehe ...

Mögt ihr es, als eine „sonnige Version von BLACK SABBATH“ beschrieben zu werden?

Klar, das ist ein Kompliment.

Was sind deine Lieblingsfilme aus den Siebzigern?

Alle aus dem Bereich Science Fiction/UFO/Weltraum. Die Effekte waren üblicherweise so schlecht, dass sie den Film großartig gemacht haben. Ich mag auch eine Reihe von Motorradfilmen. „Hells Angels 69“ ist zum Beispiel einer, wie auch „Blutnacht des Teufels“. In diesen Filmen gibt es eigentlich immer gute Musik.

Was sind deine Lieblingsbücher?

Ich mag Bücher mit Bildern ... Und alles über BLACK FLAG und frühen Punk und Hardcore.

FU MANCHU sind jetzt zwanzig Jahre alt. Was waren die besten Momente in deiner Karriere und was hat sich seit dem Beginn am meisten geändert?

Das Beeindruckendste war wohl, nach Europa und Australien zu kommen und einfach ein Album rauszubringen. Am meisten verändert hat sich, dass die Plattenläden verschwinden. Dafür wird das Internet zu einem großen Plattenladen. Es ist heutzutage viel einfacher, neue Bands kennen zu lernen, als vor der Ära des Internets.

Haben sich eure Inspirationsquellen im Laufe der Zeit verändert?

Wir lassen immer mehr unsere alten Punk/Hardcore-Einflüsse in unser neues Material einfließen.

Was ist der beste Song, den ihr je geschrieben habt?

Von den 125, die wir insgesamt haben? Ich kann kaum einen auswählen ... Vielleicht ist es „Saturn 3“.

Was ist dein derzeitiger Lieblingssong?

„Bionic astronautics“ macht live unglaublich Spaß.

Was ist dein absoluter Lieblingssong?

„Thirsty and miserable“ von BLACK FLAG.

Was würdest du tun, wenn du nicht in der Band wärest? Hättest du einen Traumjob?

Jobs sind kacke! Ich hatte niemals einen, der Spaß gemacht hat. Ein guter wäre vielleicht, Fotos für den Playboy zu machen.