BLOODSUCKING ZOMBIES FROM OUTER SPACE

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Tipps für eure Horror-Party

Diese Untoten aus dem Weltall haben sich bekanntlich vor Jahren schon nahe Wien niedergelassen und die ach so menschliche Angewohnheit übernommen, alle paar Jahre ein Album aufzunehmen. Dass diese und auch das neue von solchen Genres wie Psychobilly und Punkrock geprägt wird, kann eigentlich kein Zufall gewesen sein – wahrscheinlich fühlten sich die Außerirdischen angesichts der optischen Extremität der Angehörigen jener Subkulturen angezogen und hielten womöglich den Kontrabass für eine gefährliche Waffe. Wie auch immer es gewesen sein mag, mittlerweile sind die BLOODSUCKING ZOMBIES akzeptierte Parteigänger der Horrorpunk- und Psychobilly-Fraktion und tendieren musikalisch mal mehr in die eine, mal mehr in die andere Richtung. Dead Richy Gein, Stand-up-Drummer und Sänger der Zombies, nimmt dazu und natürlich zu ihrem neuem Album „Return Of The Bloodsucking Zombies From Outer Space“ Stellung.

Euch gibt es seit 2002. Wie sind die Zombies, wie sie jetzt sind, als solche entstanden? Seid ihr von Anfang an mit diesem musikalischen Background und mit eurer wilden Bühnenshow aufgetreten?

Zu Beginn waren wir ein völlig bunt zusammengewürfelter Haufen ohne Ziel und ohne Plan ... Nein, im Ernst. Wir hatten alle einen unterschiedlichen musikalischen Background, aber es machte von der ersten Probe an richtig Spaß. Über die Jahre haben wir uns zusehends, sowohl was Freundschaft als auch Musikgeschmack anbelangt, einander angenähert. Über die Jahre sind wir eine richtige Gang geworden, die durch dick und dünn geht. Unsere ersten Bühnenshows waren, um ehrlich zu sein, noch um einiges wilder und abgefahrener, da wir so ziemlich alles, was wir aus Alice Cooper-GWAR-Etcetera-Shows kannten, auch mal selbst in einer sehr trashigen Variante ausprobieren wollten. Hat Spaß gemacht, war aber dann doch nicht so ganz unser Ding und vor allem eben nur ein Abklatsch von Dingen, die man so schon besser gesehen hat.

Und wie hat sich eure Musik entwickelt?

Wir waren zu Beginn sehr experimentell und haben eigentlich über die ersten beiden Alben versucht, unseren Stil zu finden. Lag sicher auch daran, dass wir vier alle einen völlig unterschiedlichen musikalischen Background hatten. Über die Jahre sind wir aber immer fester zusammengeschweißt worden und haben mit der „Monster Mutant Boogie“-Platte eine Richtung eingeschlagen, von der wir nicht mehr abkommen werden.

Musikalisch habt ihr euch eure eigene „Schublade“ gezimmert: den „Horrorbilly“. Was bedeutet das genau?

Wir sehen unsere Musik als eine Mischung aus Psycho/Punkabilly und Horrorpunk. Von daher die Wortschöpfung „Horrorbilly“.

Die Billy-Szene ist ja nicht gerade für übermäßige Offenheit bekannt. Wie werdet ihr innerhalb der Szene gesehen? Seht ihr euch überhaupt als Billy-Band?

Wir sehen uns auf alle Fälle als „Billy“-Band, auch wenn das vielen Puristen nicht gefällt. Zu Beginn wurden wir schon ordentlich angefeindet, aber mittlerweile haben wir uns eine gewisse Akzeptanz erspielt.

Bei welcher Band würdet ihr gerne im Vorprogramm auftreten?

Schwierige Frage ... Mit vielen Bands, die wir sehr schätzen, hatten wir ja mittlerweile die Ehre, gemeinsam zu spielen. Ich denke, ich sollte jetzt so was wie Alice Cooper oder KISS sagen, wobei... da würde ich lieber ohne den Stress, selber auf die Bühne gehen zu müssen, die Show genießen.

Euer neues Album „Return Of The Bloodsucking Zombies From Outer Space“ wirkt deutlich rauher und rotziger auf mich. Diesmal ist es auch kein Konzeptalbum über Serienkiller. Was hat sich noch geändert?

Ich weiß nicht, ob sich so viel geändert hat. Ich glaube, wir sind, was Songwriting und musikalisches Können anbelangt, ein wenig besser geworden und auch mit den Texten bin ich diesmal recht glücklich. Ich lege mittlerweile auch weit mehr Wert auf meine Lyrics als früher. Wir haben für das Coverbild den Maler Erneste Spoerr gewinnen können, der unter anderem etliche Cover für die „John Sinclair“-Romanhefte, die ich als Teen verschlungen habe, gezeichnet hat. Rene von den BRAINS hat Backingvocals und den Sprechtext im Intro beigesteuert. In meinen Augen ist es das Beste, was wir bisher gemacht haben.

Wie habt ihr den Maler Spoerr fürs Cover gewinnen können?

Als Kind war ich Fan der alten „John Sinclair“-Romane, wobei es mir vor allem die Heftcover angetan hatten. Eines meiner Lieblingsmotive hatte eben Erneste Spoerr gezeichnet. Als es dann ums Coverartwork ging, hatte ich die Idee, den Kontakt herzustellen, und Herr Spoerr hat sofort zugesagt. Er lieferte uns wenige Tage später bereits das Grundmotiv, um die restliche Bearbeitung und das generelle Artwork habe ich mich dann wieder gekümmert.

Musikalisch wirkt das Album reifer und trotz unterschiedlicher Songs „kompakter“. Es klingt für mich auch immer wieder eine neue „Härte“ durch. Wieso?

Wir sind generell als Band ein bisschen rauher geworden, wenn du so willst, auch „härter“. Keine Ahnung, warum ... Vielleicht sind wir durch die vielen Shows, die wir gespielt haben, etwas „rotziger“ geworden. Es war aber schon auch mein definitiver Wunsch, dass wir beim vierten Album noch einen Zacken nachlegen, und wir glauben, dass wir, was Songwriting anbelangt, unser bis dato definitiv bestes Album aufgenommen haben.

Ihr seid bekennende „Opfer“ der Trash- und Trivialkultur. Mit welchen Figuren der Trash-Kultur fühlt ihr euch besonders verbunden?

Die Frage lässt sich nicht so einfach beantworten, da es einfach zu viele Einflüsse gibt. Ich denke, dass Ed Gein über die Jahre auch irgendwie zur Trash-Kultur zählt und so muss ich ihn wohl als Namensgeber auch als Platz eins nennen. Wenn es um Regisseure geht, verehre ich außerdem unter anderem Dario Argento, Lucio Fulci, Terence Fisher, Tobe Hooper und Frank Henenlotter. Bei Filmfiguren würde ich mal die Klassiker nennen: Freddy und Jason waren meinen besten Kumpels als Teenager. Pinhead, Michael Myers, Leatherface und natürlich die Zombies aus „Return Of The Living Dead“ sind schon sehr essentiell für mich. Ansonsten bin ich Fan von dem Schaffen von solch illustren Personen wie Lloyd Kaufman, dem Chef von Troma, sowie Jörg Buttgereit, Rob Zombie und natürlich Alice Cooper.

Ihr seid live richtige Rampensäue und eure Shows sind berüchtigt. Glaubt ihr, dass ihr ohne Kostüme und Show auch so begeistern könntet?

Können wahrscheinlich schon, aber es wäre langweilig. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die BZFOS jemals ohne Make-up auf die Bühne gehen.