BOOTLEG BOOZE RECORDS

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Verdiente Plattenfirmen im Kurzporträt

Bootleg Booze aus Schweden haben im vergangenen Jahrzehnt so einiges an coolem und inzwischen rarem Vinyl veröffentlicht. Zudem bieten sie einen kleinen, aber äußerst exquisit bestückten Mailorder an, der für Vinyl-Liebhaber einiges zu bieten hat.

Wann, wo und von wem wurde Bootleg Booze gegründet?

Wir, Ola und Andreas, haben Bootleg Booze Records 1998 in Arvika, einer kleinen Stadt in Westschweden, gegründet, wo wir es heute noch betreiben.

Könnt ihr vom Label leben oder ist es nur ein Hobby?

Eine Zeitlang haben wir tatsächlich vom Label und einem Plattenladen leben können, sind aber inzwischen wieder zu einer Do-It-Yourself-Situation zurückgekehrt. Unsere Absicht lag nie darin, Geld wichtiger als die Musik werden zu lassen, daher stecken wir alles Geld in weitere Vinyl-Veröffentlichungen.

Habt ihr stilistische Vorlieben?

Wir mögen beide eine ganze Bandbreite an Musik wie wilden Fünfziger-Rock’n’Roll, Sechziger-Garage, Siebziger-Heavy-Rock, Garagerock, Punkrock, New Wave of British Heavy Metal, Hardrock, Powerpop, High Energy Rock’n’Roll etc. Diese Genres spiegeln die Menschen hinter Bootleg Booze eigentlich richtig gut wider.

Gibt es Labelvorbilder oder solche, die ihr bewundert?

Klar, da wären Sweden’s Finest Frank Records und unzählige weitere Labels wie Stiff, Bad Afro, Ebony, Safety Pin, Low Impact, Estrus ...

Welches war die erste Band auf eurem Label, welche Bands sind es heute?

Die erste Band waren NOISE OF REALITY, bei denen Andreas Bass spielte und Olas jüngerer Bruder hat gesungen, auf schwerem Vinyl in einer 300er Auflage – heute ein gesuchtes Kleinod. Dann haben wir dieses Jahr „Indigo“ von TRAMP als 4x7“-Vinylset herausgebracht. Des Weiteren kommt noch die dritte MIDLIFE CRISIS-7“, bei denen ja bekanntlich Dregen Gitarre spielt und Robert von den HELLACOPTERS trommelt, für welche die Jungs erstmals auch eigene Kompositionen aufgenommen haben.

Welche Veröffentlichungen waren die wichtigsten, welche verkauften sich am besten?

Da muss ich in beiden Kategorien die HELLACOPTERS nennen, weil sie sich mit Abstand am besten verkauften und uns Öffentlichkeit brachten. Und wir sind beide einfach große Fans der Band.

Wurdet ihr schon einmal von einer Band enttäuscht?

Nein, eigentlich nicht.

Warum betreibt ihr ein Plattenlabel?

Wir sammeln beide zwanghaft Schallplatten und sind seit unserer Kindheit Musikfans und es fühlt sich einfach gut an, wenn man einen kleinen Teil der Musikgeschichte mitschreiben kann. Zusätzlich haben wir durch das Label im Laufe der Jahre so viele tolle Menschen rund um den Globus kennen gelernt, was einfach großartig ist.

Wie sieht eure Labelpolitik aus?

Sie sieht so aus, dass wir keine Labelpolitik haben, aber wenn wir so genau überlegen, gibt es schon eine Art Regel, die wir über all die Jahre schon unbewusst befolgen – wir müssen beide den Kram mögen, den wir veröffentlichen wollen, ansonsten geht davon nichts ins Presswerk. Wir versuchen auch, immer so eng wie nur möglich mit den Bands zusammenzuarbeiten, was eine Veröffentlichung angeht, denn es ist uns sehr wichtig, dass die Bands zufrieden sind.

Welche Bands hättet ihr gerne auf eurem Label?

Es wäre schon prima, einige unveröffentlichte Songs von den NEW BOMB TURKS, MOTÖRHEAD, THE SWINGIN’ NECKBREAKERS oder den HELLACOPTERS zu veröffentlichen.