BANQUETS

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Total süß und bald berühmt

BANQUETS aus New Jersey spielen knackigen Punkrock, der jedem Fan von SAMIAM, ELLIOTT, ALL/DESCENDENTS und LOVED ONES beim Mitgrölen der hymnischen Refrains Tränen der Begeisterung in die Augen treiben dürfte. Nach der EP „This Is Our Concern, Dude“ veröffentlichten sie auf dem neuen Label Coffeebreath And Heartache aus Bielefeld die 12“ „Nothing Is Fucked Here“, und wer hypermelodiösen, aber niemals newschooligen Pop-Punk mit aggressiven Untertönen liebt, wird auch das Ende 2011 erschienene Album „Top Button, Bottom Shelf“ mögen. BANQUETS sind Dave (Gitarre und Backing Vocals), Travis (Gesang, Gitarre), Chris (Bass) und Brian (Schlagzeug).

Seit es mit euch losging, gab es allerhand Gerede über euch. Durch die Tatsache, dass bei BANQUETS Mitglieder anderer beliebter Bands wie THE BANNER, LET ME RUN oder THE STAND IN spielen, wird das mit Sicherheit auch nicht weniger werden. Geht ihr heute an an bestimmte Dinge anders heran als in euren bisherigen Bands?

Dave: Wir haben uns alle Zeit der Welt gelassen mit dieser neuen Band . Wir haben keine Shows gespielt, bevor wir nicht mit den Aufnahmen unserer 7“ fertig waren. Ich habe das Gefühl, dass eine Menge Leute, ich schließe mich da nicht aus, den Drang verspüren aufzutreten, sobald es genug Songs gibt. Und es nervt einen dann ganz schön an, wenn die Dinge gerade ins Rollen kommen und man wieder eine Auszeit nehmen muss, um die erste Platte aufzunehmen.

Travis: Ich denke, wir haben unter der Voraussetzung angefangen, hier und da ein oder zwei Shows spielen. Ich schätze, das hat sich geändert, nachdem wir uns dazu entschieden hatten, die 7“ aufzunehmen, und dann der Meinung waren, jetzt sollten wir auch versuchen, sie zu verkaufen. Das Gerede über uns ging wohl los wegen unseres Bierkonsums vor, während und nach unserer Konzerte.

Chris: Ich denke, einfach nur drauflos zu spielen, hätte es leichter gemacht, mit der Band Spaß zu haben. Es gibt keine Spannungen, wir kennen uns ja schon länger und neben der Band hat jeder von uns einen normalen Job. Ich habe das Gefühl, über unseren früheren Bands hingen manchmal merkwürdig dunkle Wolken, oder vielleicht war ich auch nur jünger, keine Ahnung! Ich meine, ich bin an sich ziemlich cool, und wenn sich das erst mal herumspricht, kapiert jeder, wie verdammt „süß“ wir sind, und dann werden wir schrecklich berühmt.

Ihr arbeitet mit einer ganzen Reihe von Labels, um eure Platten zu veröffentlichen. Könnt ihr mir einen kleinen Einblick geben, um welche es sich dabei handelt?

Dave: Black Numbers boten uns eine Million Dollar und versprachen uns Ruhm und Ehre, also haben wir selbstverständlich bei ihnen unterschrieben. Phil ist ein guter Typ, der sich für uns den Arsch abarbeitet. Wir hatten aber auch das Glück, mit zwei Platten bei Coffeebreath and Heartache zu landen, die ein sehr leidenschaftliches Verhältnis zu der Musik haben, die sie veröffentlichen.

Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Coffeebreath and Heartache?

Über Facebook lernte ich Tobias von Coffeebreath and Heartache kennen und wir wurden Freunde, da war ich noch bei LET ME RUN. Als er davon erfuhr, dass wir mit BANQUETS durchstarten wollten, war er an uns interessiert und wollte auch gleich was hören. Ich schickte ihm unsere ersten Aufnahmen und schon waren wir bei Coffeebreath and Heartache unter Vertrag.

Einige von euch haben ja wie gesagt Vollzeitjobs und dennoch macht es den Eindruck, dass ihr sehr viel mit der Band zu tun habt. Wie bekommt ihr beides unter einen Hut?

Dave: Wir strengen uns sehr an, uns die Zeit dafür zu nehmen. Das ist auch der Hauptgrund, warum wir nicht ständig touren.

Brian: Wir sind oft verkatert auf der Arbeit. Sonntags auf die Kacke zu hauen, verheißt nichts Gutes für die Produktivität am Montag.

Welche Band oder Alben stehen bei euch aktuell hoch im Kurs?

Dave: Vor allem neue Sachen. Ich fahre ziemlich ab auf die LUTHER-EP, auf das RED CITY RADIO- und das neue STATIC RADIO NJ-Album.

Chris: Ich höre auch oft die Sachen von LUTHER und STATIC RADIO. LOOK MEXICO und auch INTO IT. OVER IT.

Travis: RESTORATIONS begeistern mich derzeit sehr, und FUCKED UP. Ich bin auch schon auf das neue THE MENZINGERS-Album gespannt.

Brian: Die neue RESTORATIONS-Platte ist großartig, und ich bin schwer gespannt, was bei den SCREAMING FEMALES-Aufnahmen mit Steve Albini herauskommt.

Dieses crazy neue Ding namens Internet wird von Tag zu Tag wichtiger. Wie entscheidet ihr, in welche Bahnen ihr eure Anstrengungen lenkt, welche Vorteile kann es euch bringen?

Dave: Ich traue dieser ganzen „Internet“-Sache nicht mehr, seit ich diesem nigerianischen Prinzen 4.000 Dollar geschickt habe und davon keinen verdammten Cent wiedergesehen habe, hehe.

Travis: Ich denke, das Internet hat etlichen Bands weitergeholfen, gerade den BANQUETS. Dass wir eher selten weiter entfernt auftreten, wird dadurch etwas kompensiert. Ich finde aber, dass zu viel Internet nicht gut ist für eine Band. Ein Vertrag bei MySpace Records?! Das ist doch bescheuert! BANQUETS verhandeln derzeit mit Facebook Records.

Chris: Kein Internet, kein LMFAO. Genug gesagt.

Euer Album „Top Button, Bottom Shelf“ überzeugt durch Songwriting und eingängige Melodien, ohne dass ihr euch selber zu ernst nehmt. Was mögt ihr am liebsten an dem Album, was hofft ihr, dass den Leuten besonders auffällt?

Dave: Wir hoffen natürlich, dass man bemerkt, wie verdammt cool wir sind. Worum sollte es sonst gehen, oder? Nein, es ist schon so, dass wir nicht alles so ernst nehmen, das macht unsere blöde Band auch irgendwie aus – eben Spaß zu haben.

Travis: Am besten gefällt mir an unserem Album, dass alles besser geworden ist, als ich erwartet hatte. Wir schrieben alle Songs sehr schnell, sind aber jetzt stolz darauf. Es ist das Allerbeste, an dem ich bisher musikalisch beteiligt war.

Chris: Ich stehe auf Geld und Sex, und denke, dass die Leute das auch bei meinem Bassspiel merken.

Gibt es textlich noch Themen, die ihr auf eurem aktuellen Album nicht verarbeitet habt, aber in Zukunft noch verarbeiten wollt?

Dave: Ich verspreche euch noch viele Lieder über Katzen.

Brian: Der Zusammenhalt in der Szene und Freiräume verteidigen und so was ...

Chris: Mehr Songs über Baseball höchstwahrscheinlich. Aber „Marlins soar“ wird schwer zu toppen sein. Ich bin Mets-Fan und hoffe, Wright ist spannend genug für einen Song. Ich würde auch jederzeit „Get Metsmerized“ covern.

Travis: Definitiv mehr über Katzen. Für gewöhnlich gehe ich Themen an, die gerade mit meinem Leben zu tun haben. Bei „Top Button, Bottom Shelf“ wurde es persönlicher als sonst und so soll es weitergehen.

Schnellfrage-Runde zur Band: Bei wem würde ein Oberlippenbart am besten aussehen?

Dave: Wenn du mit „am besten“ meinst, „am besten geeignet, damit Eltern ihre Kinder von seinem Träger fernhalten“, wäre es wohl Travis.

Chris: Travis würde aussehen wie ein altmodischer Bankräuber. Kann mich dem also nur anschließen.

Wer würde in einem Hotdog-Wettessen gewinnen?

Dave: Das würde wohl an Brian Points Maguire gehen. Er ist der König von Rutt’s Hutt. Er sitzt auf einem Thron aus kleinen Biergläsern.

Travis: Ich bestätige Maguires Begabung, bei einem Hotdog-Wettessen zu siegen. Es gibt einen Beweis dafür in Alston MA bei Spike’s Dogs, falls mal irgendwer von den Lesern vorhat, in die Vereinigten Staaten zu reisen.

Chris: Er wird danach wohl kotzen, aber Points gewinnt!

Brian: Ich werde das jetzt nicht auch noch mit einer Antwort würdigen.

Lieblingsbier?

Dave: Brawndo the Thirst Mutilator.

Travis: Yuengling Black and Tan.

Brian: Genny Cream, Baby.

Chris: Brooklyn Winter Ale.

Welches war die beste Show, die ihr mit eurer Band gespielt habt?

Dave: Unser Set beim Fest 10 war vermutlich das lustigste, das die ich je erlebt habe. Den selben Soundtechniker wie im Jahr zuvor zu haben, der einen so begrüßt: „Hey Leute, ich erinnere mich an euch. Ihr wart echt urkomisch!“ Das war ein echtes Highlight!

Chris: Das letzte Hoffest war wirklich super. Aber Fest 10 auch, vor allem, weil wir einen Whirlpool hatten. Nicht auf der Bühne, leider.

Travis: Ich habe die alle sehr genossen. Aber auch in New York City mit IGNITE und GREY AREA zu spielen, war beeindruckend. Vinnie Stigma war dort. Vinnie Stigma!

Wenn ihr Frauen wäret, wie würdet ihr heißen?

Dave: Das ist ist eine lächerliche Frage, habe ich mir nie Gedanken drüber gemacht! Olivia. Zufrieden?

Travis: Ich hätte gerne etwas, das subtil, aber trotzdem sexy klingt. Vielleicht Travista oder Trista.

Chris: Ich würde Chris heißen.

Brian: PJ Bond.

Habt ihr vor, uns bald mal in Deutschland zu besuchen?

Dave: 2012 ganz sicher. Brian erzählte mir, dass er keine diplomatische Immunität besitzt, ich weiß aber, dass das Quatsch ist. Wenn wir uns alle dazu entschließen, werden wir eine Tour buchen.

Travis: Wir haben schon Pläne in naher Zukunft. Ich freue mich schon darauf, mir mal Bier bei McDonald’s zu bestellen.

Chris: Die Geburtsstätte von Münsterkäse? Sicher, ich freue mich darauf!

Dankeschön, Leute!