SUGAR STEMS

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Milwaukee’s Best Powerpop

Aufmerksam geworden durch ihre erste 7“-Single „Beat, Beat, Beat“ im Jahr 2009, verfolge ich seitdem mit Spannung jede weitere Veröffentlichung des gemischten Powerpop-Doppels aus Milwaukee, Wisconsin in den USA. Die beiden im Frühjahr erschienenen Singles „Greatest Pretender“ und „Like I Do“ waren die Vorboten für das gerade erschienene zweite Album „Can’t Wait“. Und welches Label wäre für das bunte Feuerwerk wunderschön eingängiger, mehrstimmiger Melodien mit schnoddrigen Gitarren und dezent treibendem Schlagzeug geeigneter gewesen, als das deutsche Label Screaming Apple. Wenn das mal nicht Grund genug ist, um etwas mehr über eine meiner aktuellen Lieblingsbands aus dem Powerpop-Genre zu erfahren.

Mal abgesehen von euren bisherigen Veröffentlichungen findet man bislang noch nicht viel über euch im Internet. Also bitte stellt euch mal kurz vor.

Betsy:
Mein Name ist Betsy und ich bin tatsächlich in einem Ort in Wisconsin namens Germantown aufgewachsen. Ich spiele Gitarre, singe und schreibe die meisten Lieder in der Band.

Jon: Ich bin der Schlagzeuger der SUGAR STEMS und von Anfang an dabei. Ende 2007 ging es los mit der Band. Mit dabei war anfangs noch Zach Byrne von GOODNIGHT LOVING. Er unterstützte uns aber nur für ein paar wenige Shows an der Gitarre, bevor wir Drew mit in die Band holten. Betsy und ich sind übrigens seit vier Jahren glücklich verheiratet und wir haben zwei gemeinsame Hunde.

Drew: Ich bin Drew, Gitarre und Gesang. Ich stieß etwa ein halbes Jahr nach Bandgründung hinzu. Jon und ich hatten früher schon ein paar Jahre in einer anderen Band zusammengespielt. Durch Konzerte und diverse musikalische Aktivitäten in und rund um Milwaukee kannten wir uns aber alle schon vorher.

Steph: Mein Name ist Steph und ich spiele Bass. Ich bin von Anfang an dabei. Betsy spielte früher vorwiegend alleine auf ihrer Akustikgitarre. Als ich hörte, dass Betsy eine Band gründen wollte, war ich ganz versessen darauf, mitzuspielen, da ich ihre Lieder so großartig fand. Im Nachhinein, glaube ich, habe ich mich ziemlich aufgedrängt, nicht zuletzt, weil ich sie volltrunken auf einer Party endlich darauf angesprochen habe.

Musikalisch erinnert ihr mich an eine äußerst gelungene Mischung aus MUFFS und FASTBACKS. In welchem Genre seht ihr euch, welche Einflüsse spiegeln sich in eurer Musik wider, seht ihr euch selbst als Teil einer bestimmten Szene?

Jon:
Genau das dachte ich auch, als ich Betsys erstes Demo „I gotta know“ hörte: THE MUFFS ohne Schreigesang. Was mein Schlagzeugspiel betrifft, orientiert sich das etwas an diversen „The“-Bands, die ich gerne höre: THE BOYS, THE DOGS, THE HIVES, THE SONICS ... Da wir noch nicht so viel touren, wie wir eigentlich gerne möchten, verstehen wir uns als Teil der großen Musikszene Milwaukees, in der es einige tolle Bands gibt. Als Schublade ist „Powerpop“ wohl am passendsten: energische, mitreißende Popmusik, die dir einfach tagelang nicht mehr aus den Kopf geht.

Betsy: Ich mag alles mögliche, von altem Country, Sixties Girlgroups über Pop, Rap bis hin zu Bluegrass und Garage-Rock. Unabhängig davon glaube ich, dass mein Songwriting in erster Linie von dem beeinflusst wird, was ich jeden Tag höre, sehe, an Erfahrungen mache oder an Tagträumen habe.

Über was schreibst du so?

Betsy:
Alles mögliche. Einfach mal genau hinhören. Ein Stück, das auf unserem neuen Album drauf sein wird, handelt von einem Mädchen, das im Kino zu viel Junkfood in sich hineinstopft und daran stirbt.

Im November ist euer zweites Album erschienen ...

Jon:
Ja, auf Screaming Apple. Der Titel ist „Can’t Wait“, wie der eines der neuen Stücke. Das neue Material ist nicht mehr ganz so hektisch, orientiert sich aber natürlich an unserem Debüt.

Betsy: Neben acht oder neun bisher unveröffentlichten Stücken wird es Albumversionen der Singles „Like I Do“ und „Greatest Pretender“ geben. Uns hat die Produktion sehr viel Spaß gemacht.

Jon: Was die Labelsituation angeht, können wir uns wirklich glücklich schätzen. Die meisten, denen wir etwas zukommen lassen, springen darauf an und wollen unsere Sachen veröffentlichen, sogar bevor sie das neue Material gehört haben. Das ist echt cool. In den letzten Monaten häufen sich die Anfragen der Leute, auch von Clubs. Die Umsetzung einer Tour wird also immer realistischer.

Nach wie vor ist eine Band mit ausgeglichener Frauen- und Männerquote die Ausnahme. Wie gehen die Leute mit euch um?

Jon:
Für mich ist das ja noch mal ganz was anderes, schließlich ist das die erste Band, in der meine eigene Frau mitspielt. Eigentlich gar nicht so schlecht, weiß ich mich doch mehr zu benehmen und mache nicht mehr so viele dumme Sachen.

Habt ihr auch schon Europa, speziell Deutschland auf dem Schirm?

Jon:
Wenn sich das alles so umsetzen lässt, wie bislang grob geplant, hoffen wir Ende 2013 nach Europa zu kommen.