CALL OF THE VOID

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Dragged Down A Dead End Path

Erst 2011 in Boulder, Colorado gegründet, wurden CALL OF THE VOID schon ein Jahr später von Relapse entdeckt, und im März 2013 erschien ihr Debütalbum „Dragged Down A Dead End Path“, das mit zehn Songs in 25 Minuten aber beinahe noch EP-Länge hat. Wer kompromisslose, schnörkellose Musik zwischen Hardcore, Metal, Sludge, Grind und Crust mit verzweifelt-heiserem, mehrstimmigem Shouting, komplexem Schlagzeugspiel und düsteren Gitarrenläufen mag, wer auf musikalischen Extremsport zwischen NAPALM DEATH, CONVERGE und dem US-Crust der Neunziger steht, wird hier bestens unterhalten. Gitarrist Patrick versorgte mich mit den Basics über seine Band.

Über euch sind kaum Informationen zu finden. Wer sind CALL OF THE VOID, kennt man euch vielleicht auch schon aus anderen Bands?


Ich bin Patrick Alberts, ich spiele Gitarre bei CALL OF THE VOID. Außerdem sind da noch Gordon Koch am Schlagzeug, Alex Pace spielt Bass und als Sänger ist Steve Vanic dabei, der vorher in einer großartigen Band namens BANKROBBER gespielt hat. Alex spielt außerdem bei CIRCLE OF DEFEAT, und Gordon und ich sind momentan noch bei BLACK SLEEP OF KALI.

Ihr kommt aus Boulder, Colorado, richtig? Wie sieht die Hardcore-Szene da aus?

Die Hälfte von uns lebt in Boulder, die andere Hälfte in Denver. In Boulder gibt es keine wirkliche Musikszene, abgesehen von Hippie-Bluegrass, Jam-Zeugs und elektronischer Musik. Boulder ist eine Universitätsstadt, die am Fuße der Berge liegt. Hier geht es vor allem darum, Gewinn aus dem Touristen- und Studentenaufkommen zu schlagen, ein Ort, der darüber hinausgehende Kreativität fördert, ist es eher nicht. Denver wiederum hat eine ziemlich gespaltene Hardcore-Szene, mit den Hardcore/Grind-Bands auf der einen und denen der Breakdown-Straight-Edge-Szene auf der anderen Seite. Beide Szenen hatten bislang die Neigung, lieber für sich zu bleiben, jedoch scheint es in letzter Zeit so zu sein, als wollten sie sich zum gemeinsamen Vorteil vermehrt zusammentun, was mich ziemlich freut.

Wie haltet ihr es mit euren Texten? Es gibt Bands, die irgendeinen Unsinn schreien wird, andere wollen die Welt verändern.

Wir versuchen mit unserer Musik nicht, die Welt zu verändern, das ist sicher. „Dragged Down A Dead End Path“ beschäftigt sich größtenteils mit unserer Ablehnung von organisierter Religion und anderen Abscheulichkeiten, die unsere Gesellschaft zu verantworten hat – also im Grunde nichts bahnbrechend Neues für unser Genre. Das Thema Religion haben wir nun also abgehakt, also werden wir in Zukunft über irgendwas anderes schreiben, aber nicht zwingend über Themen, mit denen wir ein Problem haben. Manche Hardcore-/Grind- oder Metalbands haben die Angewohnheit, auf manchen Themen ewig herumzureiten, das möchten wir gerne vermeiden.

Durch welche Bands bist du zu Hardcore gekommen bist, welche haben dich dazu gebracht, komplett ausrasten zu wollen?

Mir kommen da zwei Platten in den Sinn: Zum einen „Calculating Infinity“ von THE DILLINGER ESCAPE PLAN, zum anderen CONVERGE mit „Jane Doe“. Das sind beides Alben, bei denen sich mir immer noch die Haare aufstellen, wenn ich sie höre. Niemand kann sich bei DILLINGER ESCAPE PLAN der Kraft und Intensität von „43% burnt“ entziehen. Eine Platte, die uns allen sehr viel bedeutet, ist das HIS HERO IS GONE-Album „Monument To Thieves“. Absolut vernichtend!

Ihr kombiniert Hardcore, Crust, Sludge und Grind. Es gibt andere Bands, die beschränken sich auf nur ein Genre – wäre euch das zu langweilig?

Ja, das fänden wir zu langweilig. Wir sind alles große Fans von vielen unterschiedlichen Stilrichtungen, ganz besonders von jeder Art härterer Musik. Wenn es dann darum geht, selbst Musik zu machen, soll es eben genauso klingen wie das, was wir auch gerne hören würden. Im Grunde dreht sich bei uns alles um die Macht des Riffs – wenn das Riff nichts taugt, taugt auch der ganze Song nichts.

Wie seid ihr mit Relapse in Kontakt gekommen ... und mit welchen anderen Bands auf dem Label würdet ihr gerne touren?

Unser Album ist durch einen glücklichen Zufall in die richtigen Händen geraten, das ist die ganze Geschichte. Touren würden wir liebend gerne mit PIG DESTROYER, aber die touren ja nicht. Es gibt so viele Bands auf Relapse, da fällt es schwer, sich nur auf paar wenige zu beschränken. Ich könnte mir aber eine hübsche Relapse-Package-Tour vorstellen mit CALL OF THE VOID, ROTTEN SOUND, WEEKEND NACHOS und KILL THE CLIENT. Ich finde, das sollte Relapse mal in Angriff nehmen.