KEITH TOP OF THE POPS

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Top-3-Listen mit

Keith und seine MINOR UK INDIE CELEBRITY ALL-STAR BACKING BAND haben Spaß an dem, was sie tun. Wer sie als Support auf der jüngsten ART BRUT-Tour erlebt hat, wird das bestätigen können. Wer nicht in diesen Genuss gekommen ist, kann sich auf dem aktuellen Longplayer „TOTP 2“ davon überzeugen. Mit Ernsthaftigkeit ist es dabei nicht allzu weit her: musikalisch unterlegte Twitter-Zitate („#ProperMusic“) knüpfen nahtlos an Geschichten über die Gewissensbisse eines alkoholisierten Morrissey-Fans an („Morrissey will never forgive me“). Keine leichte Aufgabe also, Keith gleichzeitig Unterhaltsames und Sinnvolles zu entlocken. Mit Top-3-Listen könnte das eventuell funktionieren. In Ansätzen jedenfalls, oder?

Deine drei Lieblingsmusiker.

Definitiv Jonathan Richman. Der Leitgedanke hinter meinen beiden Alben ist eigentlich, auszuprobieren, was passiert, wenn Jonathan Richman „Be here now“ von OASIS spielen würde. Noel Gallagher von OASIS zählt natürlich auch zu den Top 3. Er hat mich eigentlich auch überhaupt erst dazu gebracht, zur Gitarre zu greifen und eine Band zu gründen. Und zu guter Letzt sind da noch die MOUNTAIN GOATS. Ich habe in letzter Zeit nichts anderes gehört als sie. Ich liebe sie einfach, sie schreiben einfach tolle Songs. Viele finden ja ihre alten Ghettoblasteraufnahmen besser als das Studiozeug, ich finde sie aber alle großartig.

Die drei besten Songs, die du jemals gehört hast.

„Dead ringer for love“ von Meat Loaf auf jeden Fall. Das ist ein Song, an dem ich meine eigenen Songs immer messe und hoffe, ihm immer einen Schritt näher zu kommen. Außerdem „Simply irresistible“ von Robert Palmer wegen dieses unwiderstehlichen Achtziger-Jahre-Charmes. Und der dritte, hm, fällt mir gerade nicht ein. Nö, es gibt keinen dritten, aber das sind die zwei besten.

Die drei besten Songs, die du jemals geschrieben hast.

„I hate your band“ ist einer der besten, außerdem auch „Goodbye“ und „Stupid rules for stupid people“ vom neuen Album. Pro Song hat mich das Schreiben etwa drei Minuten gekostet, also etwa genauso viel Zeit, wie man für das Zuhören aufwendet, haha.

Drei gute Gründe, deine Musik zu hören.

Na ja, zum einen ist es wohl die beste Musik, die du jemals zu Ohren bekommen wirst, zudem ist es gute Unterhaltung und der dritte Grund, wow, keine Ahnung, ich denke die Leute werden sie einfach mögen. Sie ist nicht kompliziert, sie macht einfach Spaß.

Drei gute Gründe, dein neues Album zu kaufen.

Wenn du es auf CD oder als Vinylplatte kaufst, wirst du mit einem außergewöhnlichen Artwork belohnt. Ich habe allerdings nichts davon selbst gemacht. Das Frontcover stammt von Simon Clayton von den INDELICATES und der aufklappbare Innenteil mit der Abendmahl-Parodie stammt von einem großartigen Comiczeichner namens Steven Horry. Es ist einfach toll geworden. Bevor jemand auf die Idee kommt, mir vorzuwerfen, dass ich mich inzwischen für Jesus halte, will ich auf jeden Fall klarstellen: das tue ich nicht, haha. Der zweite Grund ist, dass es einfach nichts Vergleichbares gibt. Es gibt wirklich keine andere Band, die auch nur ansatzweise so arbeitet wie die MINOR UK INDIE CELEBRITY ALL-STAR BACKING BAND. Wenn du das hörst, bist du die geilste Sau unter deinen Kumpels, die wahrscheinlich so etwas sagen werden, wie: „Was ist denn das? Das ist ja großartig!“ oder „Was ist das bloß für ein Scheißlärm?“. Beide Aussagen lassen dich doch einfach verdammt gut dastehen. Der dritte Grund: Es ist gut getimet. Weil es nur 26 Minuten lang ist, kannst du es dir problemlos immer wieder anhören, ohne auch nur ansatzweise gelangweilt zu sein. Und wenn dich jemand fragt, wie lange du für eine Auto- oder Zugfahrt gebraucht hast, kannst du einfach so etwas sagen, wie eineinhalb „TOTP 2“s. Und wenn sie dich dann fragen, wovon du eigentlich redest, spielst du ihnen einfach das Album vor und bist dadurch wiederum verdammt cool. Das ist doch eine ganz klare Win-win-Situation, oder?

Die drei dauerhaftesten Mitglieder der MINOR UK INDIE CELEBRITY ALL-STAR BACKING BAND.

Von Beginn an dabei waren natürlich ich, Jasper Future und Mikey Breyer von ART BRUT. Dann gibt und gab es immer eine Menge Musiker, die uns unterstützen. Wir haben mehr und mehr Gigs gespielt und es kamen Leute auf uns zu und sagten, dass sie gerne mit dabei wären. Irgendwann sind einige Leute auch nur zu den Gigs gekommen, um selbst dabei sein zu dürfen und ich lasse dann einfach jeden mitmachen. Dadurch stehen manchmal sehr viele Leute auf der Bühne. Auch auf „TOTP 2“ haben mich insgesamt weit über zwanzig Musiker unterstützt. Die meisten spielen in Bands, die ich selbst gut finde und die ich deswegen selbst gefragt habe, ob sie dabei sein wollen. Und überraschenderweise haben fast alle zugesagt und mitgemacht. Sara Nixey, die auch schon auf meinem ersten Album zu hören war, hat ihren Gesangspart für „#ProperMusic“ sogar hochschwanger am Tag vor ihrem Entbindungstermin zu Hause eingespielt, weil sie Angst davor hatte, noch mal ins Studio zu kommen. Als kleines Dankeschön habe ich dann alle auf dem Artwork zu „TOTP 2“ verewigen lassen. Mein erstes Album hatte schon eine Art Stammbaum als Teil des Artworks, das wollte ich bei jedem Album so oder so ähnlich beibehalten. Und die Idee, mich als Heilsbringer unter seinen Jüngern in Szene setzen, war einfach sehr verführerisch ...