RING OF FIRE RECORDS

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Verdiente Plattenfirmen im Kurzporträt

Wo und wann gegründet, heute wo ansässig?

Das Label wurde 2010 in Münster gegründet, wo es auch heute noch beheimatet ist.

Von wem gegründet und wer steckt heute dahinter?

ROFR wurde von mir, also Claas, gegründet und ist auch nach wie vor ein Ein-Mann-Betrieb. Ich bin damals eigentlich recht unbedarft ins kalte Wasser gesprungen und hatte anfangs noch keine Ahnung davon, was die Labelarbeit so alles mit sich bringt. Also habe ich durch jeden weiteren Schritt dazulernen müssen, sei es eine Gewerbeanmeldung, Lizenzierungen bei der GEMA, Formulare für das Finanzamt ...

Lebst du von deinem Label?

Nein. Anfangs habe ich sogar eine Menge mehr Geld in das Label reingesteckt, als ich rausbekommen habe, aber ich denke, das ist normal und Hobbys kosten ja meistens Geld. Manche Menschen kaufen sich halt gerne eine neue Ski-Ausrüstung oder einen überproportional großen Fernseher, und ich lasse eben gerne Platten pressen. Glücklicherweise verkaufen sich aber mittlerweile viele Veröffentlichungen recht gut. Ich bekomme die Kosten wieder rein und kann dadurch weitere Projekte finanzieren. An dieser Stelle möchte ich auch meinem großartigen Vertriebspartner Broken Silence danken.

Was machst du sonst noch?

Hauptsächlich arbeite ich als Fotograf und Mediendesigner, ab und an kommt auch noch etwas Messebau hinzu. Darüber hinaus singe ich bei den RAMPIRES und spiele Saxophon bei EL BOSSO MEETS THE SKADIOLAS.

Welche sind deine bevorzugten Stilrichtungen?

Ehrlich gesagt, ist mein musikalischer Geschmack sehr vielfältig und das spiegelt sich auch bei den Veröffentlichungen wider. Ich halte nichts von Schubladendenken und ordne mich und auch das Label keiner bestimmten Szene zu. Aktuell bildet wohl alles zwischen Reggae und Punk den größten Schwerpunkt. Rocken muss es, egal, ob die Künstler HipHop oder Heavy Metal machen.

Deine Label-Vorbilder?

Das Wichtigste ist bestimmt, wie die Labels mit ihren Künstlern zusammenarbeiten, aber davon bekommt man ja als Außenstehender kaum etwas mit. In meiner Teeniezeit standen damals aufstrebende Labels wie Burning Heart, Epitaph oder Fat Wreck bei uns hoch im Kurs. Aber je größer ein Label wird, desto weniger kann man alle Releases verfolgen und deswegen schwindet vielleicht irgendwann auch etwas der Reiz. Heute begeistern mich eher kleinere Labels, wo man quasi noch den Schweiß an den Covern riechen kann. Wenn es um Design und Verpackung geht, liegen bei mir zum Beispiel Squoodge und Voodoo Rhythm Records ganz weit vorne. Labels wie Hometown Caravan oder auch Gunner Records haben ihre Nische gefunden und füllen sie prima aus.

Die ersten Bands, die heutigen Bands?

Sunny Bastards wollte damals unser erstes Album von EL BOSSO MEETS THE SKADIOLAS nur als CD rausbringen, deswegen haben wir das Vinyl selbst finanziert und ich habe ROFR ins Leben gerufen. Auch die folgenden Releases waren meist von meinen Bands oder aus unserem Umfeld. So nach und nach kamen dann aber auch größere Bands wie JAYA THE CAT oder die KOFFIN KATS hinzu.

Was waren deine drei wichtigsten oder besten oder meistverkauften Veröffentlichungen?

Ich habe bislang drei Alben von JAYA THE CAT auf Vinyl und zwei davon auch als CD rausgebracht. Es ist eine meiner absoluten Lieblingsbands, die Alben verkaufen sich sehr gut und ich musste schon mehrmals nachpressen lassen, so macht das Spaß. Ein weiteres Highlight ist sicherlich die „Black Beach Recordings“-7“ von VENEREA, da die Band mich nun schon seit Ewigkeiten begleitet und es einfach vier verdammt geile Punkrock-Songs sind.

Was fasziniert dich am Labelmachen?

Ich stehe auf Musik, Vinyl und gut gemachtes Artwork. Durch ROFR habe ich die Möglichkeit, an all den Prozessen teilzuhaben und mit netten Menschen etwas Cooles auf die Beine zu stellen. Auch wenn das extrem viel Zeit kostet.

Deine Labelpolitik?

Kann ich nicht genau sagen, bei mir kommt das meiste aus dem Bauch heraus.