AGNOSTIC FRONT

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Der Traum von Amerika

Roger Miret lebt lange schon im dauerwarmen Arizona und nicht mehr in New York City, aber in Abwandlung einer alten Redewendung gilt: „You can take the boy out of NYC, but you can’t take NYC out of the boy.“ Es sind die gleichen Themen wie eh und je, die den Frontmann der Hardcore-Legende AGNOSTIC FRONT an- und umtreiben. „Wir gegen die“, die Wut über die Beschissenheit der Verhältnisse, der Drang diese zu kommentieren, sich den Frust auf der Bühne aus dem Leib zu schreien. Über die Jahre ist Rogers Wut nicht geringer geworden, aber er äußert seine Gedanken heute artikulierter, und konnten jene, die AGNOSTIC FRONT noch nie leiden konnten, ihn früher auch mal falsch verstehen, ist seine Argumentation heute eindeutiger. Ich unterhielt mich mit Roger über den American Dream, Kuba und das Leben als Elektriker.

The American Dream Died“ – das ist ein sehr programmatischer Albumtitel. Worauf gründet sich diese Aussage?


Wenn ich davon rede, dass der Amerikanische Traum gestorben ist, dann meine ich damit seine ursprünglichen Werte, also das, wofür Amerika steht. Und es ist eine Meinungsäußerung – von mir, von meiner Band. Es geht um Freiheit, Gerechtigkeit und das Recht auf freie Meinungsäußerung. Ja, es gibt in den USA noch ein gewisses Maß an Meinungsfreiheit, ich mache ja gerade davon Gebrauch, aber schon bei Freiheit und Gerechtigkeit sehe ich das mit Einschränkungen. Wir als Punkband haben uns immer schon gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit ausgesprochen. Und ich kam als Immigrant aus Kuba, meine Familie kam in die USA, um dem Castro-Regime zu entkommen und diese Werte zu genießen. Wir waren arm, es war hart, aber wir haben es geschafft. Und nun muss ich sehen, wie Freiheit und Gerechtigkeit Stück für Stück beschnitten werden. Heute hat jedes Smartphone eine Kamera, ständig kann man neue Bilder sehen, wie Menschen ungerecht behandelt werden, und das nicht nur in den USA, sondern weltweit. Man kann diese Ungerechtigkeiten nicht mehr so leicht verstecken im Internetzeitalter. Und jeder hat eine Meinung dazu – meine bringe ich mit dem Album zum Ausdruck.

Für viele ist der Maßstab für den „American Dream“ materieller Wohlstand.

Ein neues Autos, ein schickes Haus – darum geht es mir nicht. Mir geht es um die Einschränkung der Freiheit. Wir entwickeln uns immer weiter in Richtung eines Polizeistaates. Die Polizei kann machen, was sie will, sie überwachen dein Telefon. Und als Begründung, dir den kleinen Rest Freiheit und Gerechtigkeit wegzunehmen, reicht schon der absurdeste Verdacht.

Gerade hat ein Richter in Texas dafür gesorgt, dass ein Gesetz von Präsident Obama, das Millionen illegal in den USA lebender Menschen eine legale Existenz gesichert hätte, nicht in Kraft treten kann. Deren „American Dream“ ist längst zu einem Alptraum geworden.

Viele verbinden den Amerikanischen Traum mit Coca Cola, McDonald’s, großen Häusern und großen Autos. Aber die Realität sieht ganz anders aus, und ich weiß, wovon ich spreche. Als ich mit meiner Familie in die USA kamen, wartete Armut auf uns. Auf Immigranten wartet niemand, keiner gibt dir 20.000 Dollar. Diese ganzen Mexikaner, die ins Land kommen, die wissen das, die erwartet keinen Luxus. Stattdessen müssen sie sich kaputtarbeiten in mies bezahlten Jobs. Obama wollte die Einwanderer amnestieren, die längst hier leben, und das finde ich richtig. Du lebst in diesem Land, du sorgst für deine Familie, warum sollte man dir keine Chance geben? Wenn diese Menschen legal hier leben, zahlen sie Steuern, sie müssen keine Angst mehr haben. Vor allem die Republikaner sehen das anders, die sagen immer nur, dass würde die Steuerzahler Millionen Dollar kosten für Sozialhilfe. Als ich in dieses Land kam, war ich auch von Sozialhilfe abhängig, aber so ist das eben, manchmal brauchen Menschen Hilfe, und dann sollte man die ihnen auch geben.

Die politische Diskussion in den USA scheint vergiftet zu sein, der Wille zu Kompromissen nur schwach ausgeprägt. Das zeigt sich gerade auch beim Thema Einwanderung.

Beide politische Parteien, Republikaner und Demokraten, sind korrupt, ich hasse sie beide. Allerdings ist die eine ein größeres Übel als die andere. Ich finde es wichtig, andere Meinungen zuzulassen. Ich komme aus New York City, ich bin aufgewachsen in einer Umgebung, in der Menschen verschiedenster Religionen und Herkunft zusammenlebten, und die Verschiedenartigkeit der Menschen hat mir nie Unbehagen bereitet. Aber wenn du beispielsweise in Montana aufgewachsen bist, wo du nur unter deinesgleichen bist, dann macht dir diese Vielfalt Angst. Ich denke, das ist in Deutschland nicht anders – wenn du in Berlin lebst, siehst du das sicher anders als jemand aus einem kleinen Dorf. In diesem Zusammenhang wollte ich auch mal loswerden, dass ich es unfair finde, wie mancherorts noch über euch Deutsche gedacht wird. Wer heute jung ist, der hat doch mit der Vergangenheit und den Kriegen nichts zu tun, der denkt doch nicht, wie die Menschen damals gedacht haben. Ich habe in Deutschland nur gute Erfahrungen gemacht, ihr seid echt in Ordnung. Ich finde es nicht gut, was ich hierzulande manchmal über Deutschland höre oder lese. Da kommt immer gleich dieses Nazi- und Hitler-Klischee. Aber hey, die Menschen ändern sich, entwickeln sich weiter! Genau wie sich die USA seit Martin Luther King verändert haben. Wir alle haben das Potential uns zu verändern, und wer sich nicht verändern will, der muss mit den Konsequenzen leben.

Für diese Fähigkeit zur Veränderung bist du selbst mit deiner Band der beste Beleg: Vor 30 Jahren warst du viel härter und kompromissloser in deinen Aussagen.

Dazu kann ich dir eine Geschichte erzählen: Als ich 18 oder 19 war, kam ich an einem McDonald’s vorbei, und diesen üblen Großkonzern konnte ich noch nie leiden. Ich war ein wütender Punkrocker, also packte ich einen Metallmülleimer und warf ihn durch das Schaufenster – am helllichten Tag! Mich störte es, dass dieser Konzern in meine coole Wohngegend eingedrungen war, ich hatte Angst, dass die sich dadurch veränderte, was übrigens dann auch der Fall war. Heute würde ich so eine Aktion nicht mehr bringen. Alles wird überwacht, sobald du den Mülleimer nur anfasst, würde wahrscheinlich schon irgendwer am Überwachungsbildschirm sitzen und Alarm schlagen. Heute würde ich mich nachts rausschleichen, Sekundenkleber ins Schloss machen, einen Zahnstocher reinstecken, und ich glaube, die würden eine ganze Weile brauchen, bis sie die Tür aufbekommen, und das würde sie ein paar Stunden Umsatz kosten. Und ich wäre glücklich.

Du bist in Kuba geboren. Wie nimmst du die Veränderungen dort war?

Meine Familie mütterlicherseits lebt noch in Kuba, väterlicherseits sind alle in den USA. Ich bin absolut gegen jede Form von Unterdrückung, aber ich habe die Befürchtung, dass aus Kuba ein zweites Jamaika werden könnte. Auf Jamaika gibt es sichere Gegenden, die man den Touristen präsentiert, aber der Rest des Landes versinkt in totaler Armut – und keinen interessiert es. Das macht mir Sorgen. Und ich mache mir Gedanken, wie es nach einer politischen Veränderung in Kuba weitergehen soll. Ein riesiges Problem ist, dass all die Leute, die Kuba verlassen haben, ihren ganzen Besitz zurücklassen mussten. Sollten die das Recht haben, ihr Haus zurückzufordern? Ich denke nicht, ich halte das für egoistisch. Was soll man denn mit den Menschen machen, die jetzt in dem Haus leben? Wer sich dafür entschieden hat, Kuba für ein besseres Leben in den USA zu verlassen, der sollte darüber froh sein. Und sich freuen, dass er wieder nach Kuba reisen kann, um seine Verwandten zu besuchen. Die Menschen auf Kuba werden froh sein, dass durch die Veränderungen ihr Leben etwas leichter wird. Es gibt wieder etwas Hoffnung für sie. Es sind die kleinen Dinge, die mir Mut machen, etwa wenn ich lese, dass es jetzt in Havanna ein offiziell zugelassenes Tattoo-Studio gibt. Cool, dass da jetzt jemand etwas Geld verdienen kann damit. Natürlich wird es im Zuge einer Öffnung des Landes Korruption geben, und natürlich wird sehr schnell irgendwo in Havanna ein riesiger McDonald’s aufmachen, der erste in Kuba. Das passt mir nicht, aber wenn es für die Menschen dort okay ist ... Ich bin auch in Kontakt mit einer kubanischen Hardcore-Band, ARRABIO, die spielten 2013 beim „Black N’ Blue Bowl“ in New York, und die hatten uns nach Kuba eingeladen für ein Konzert. Das sollte letztes Jahr stattfinden, acht Monate vorher hatte ich dem zuständigen Ministerium alle Unterlagen geschickt – und vier Monate nach dem geplanten Termin kam die Absage ... Eines Tages aber werden wir in Kuba spielen, da bin ich mir sicher. Bis dahin wünsche ich den Kubanern alles Gute, die leider wie wir alle unter der Politik zu leiden haben. Immerhin ist Raúl Castro jetzt bereit, die Tür etwas weiter zu öffnen, und jetzt wäre es schön, wenn die Diktatur ganz abgeschafft wird.

Auf Pressefotos für euer neues Album ist im Hintergrund die amerikanische Flagge zu sehen, auf dem Album-Cover ist eine – allerdings mit einer fiesen Grimasse veränderte – Freiheitsstatue zu sehen. Ihr provoziert gerne mit diesen Symbolen, oder?

Klar, das kann kontroverse Reaktionen auslösen, darüber bin ich mir im Klaren. Aber a) wir sind eine amerikanische Band, und b) unsere Texte bringen klar zum Ausdruck, dass ich gerne in diesem Land lebe. Wenn du in einem Land nicht gerne lebst, hast du ja die Möglichkeit, woanders hinzugehen. Das ist nicht leicht, aber möglich. Aber wir verschließen nicht die Augen vor der Ungerechtigkeit und der Korruption in unserem Land, wir sind damit nicht einverstanden. Wir wollen eintreten für Gerechtigkeit und Freiheit, wir wollen, dass die Menschen ein gutes Leben haben. Die amerikanische Fahne gehört zu AGNOSTIC FRONT dazu, so wie die britische Flagge zu den frühen britischen Punkbands gehörte. Wer sich unsere Texte durchliest, der merkt schnell, worum es uns wirklich geht, dass wir Ungerechtigkeit und Ungleichheit überwinden wollen. Und ich gebe zu, es macht mir auch Spaß, mit all dem eine gewisse Kontroverse auszulösen.

Schon die Songtitel des neuen Albums „The American Dream Died“, beispielsweise „Police violence“, „No war fuck you!“, „Attack!“, „Social justice“ oder „Enough is enough“, machen recht deutlich, worum es euch geht.

Das hat sich einfach so ergeben. Seit der Wirtschaftskrise Ende des letzten Jahrzehnts verfolge ich die Nachrichten mit noch mehr Interesse. Man kann leicht erkennen, wo das alles hinführt. Mich ärgert es unglaublich, wieviele Menschen in den USA aus ihren Häusern geworfen wurden, weil sie die Raten dafür nicht mehr bezahlen konnten. Und von den Verantwortlichen bei den korrupten Firmen und Banken, die dafür verantwortlich waren, wurde keiner bestraft! Anstatt den Menschen auf der Straße zu helfen, haben die Bosse noch dickere Bonuszahlungen eingesackt. Ich weiß, wovon ich rede, denn auch ich war gezwungen, mich um eine Refinanzierung meines Hauses zu kümmern, wobei „mein Haus“ in der Hinsicht besser klingt, als es ist, denn ganz werde ich es erst in 24 Jahren besitzen. Meine Rate ging immer weiter nach oben, ich bat sie um Hilfe, aber da kam nichts. Bei manchen Leuten ging die Rate von 1.500 Dollar im Monat auf 3.000! Das kann keiner mehr bezahlen! So was mitzuerleben hat mich wütend gemacht. Oder ein anderes Thema: die Polizei. Du schaust Nachrichten und bekommst mit, wie die Polizei auf kriminelle Weise ihre Macht missbraucht. Klar, das war schon immer so, aber heutzutage sind überall Kameras, die Leute haben Smartphones, wir leben im digitalen Zeitalter, jeder kann die Videos sehen. Und was passiert? Nichts! Diese Polizisten müssen trotzdem nicht ins Gefängnis! Und selbst wenn mal ein Cop in den Knast musst, gibt es dafür spezielle Abteilungen, wo sie sicher sind. Ich kenne das ja alles – wie du vielleicht weißt, war ich vor vielen Jahren selbst mal im Knast. Cops bekommen immer die besten Anwälte, wohingegen die Typen, die sie zusammengeschlagen haben, sich keinen Anwalt leisten können. Mich macht das unglaublich sauer, wenn jeder sehen kann, dass da ein Verbrechen begangen wurde – und dann passiert nichts! All solche Geschichten liefern den Stoff für diese Platte, teils unbewusst, teils ganz direkt.

Und wie sieht es mit der Musik aus?

Das sind ganz simple Punkrock-Songs mit einfachen Texten, aber so war Punkrock eben schon immer. Simple, basic, right to the fuckin’ point, at the right time – so ist unsere Musik. Damals, als wir „United Blood“ und „Victim In Pain“ aufnahmen, war das die exakt richtige Musik für diese Zeit. Es waren die Reagan-Jahre, aber irgendwie kommt mir die Zeit heute ganz ähnlich vor. Die Musik auf dem neuen Album ist so direkt wie unsere Musik damals, sehr roh. Und manche, die es gehört haben, vergleichen es mit „Victim In Pain“, nur dass 30 Jahre vergangen sind seitdem. Ganz klar, wir haben nicht versucht, das Rad neu zu erfinden, aber es ist ein sehr ehrliches Album und es dreht sich darum, was heute so vor sich geht.

Du bist sehr euphorisch und enthusiastisch, was die Band betrifft. War das immer so, oder gab es auch mal Zeiten, wo du ans Aufhören gedacht hast?

Nein, auch ich hatte meine Tiefpunkte. Leute, die Bücher schreiben, sprechen von einer Schreibblockade, und solche Momente kenne ich auch. Ich bin heute ein glücklicher Mensch, ich habe meine Frau und meine Kinder, ich liebe meine Familie – und dann kann man schon die Frage stellen, wie man dann so wütende Lieder schreiben kann. Die Antwort ist, dass ich mein Recht auf freie Meinungsäußerung gerne ausnutze, und dass ich mich gerne weiterbilde. Womit wir schon wieder bei einem Thema sind, das mich umtreibt: Die Leute hier in Amerika sind nur noch interessiert an Hollywood-Filmen und dummen Reality-TV-Shows, die interessieren sich nicht dafür, was in der Welt passiert. Wenn ich den Fernseher anmache, schaue ich Sender wie BBC World News. Und ich habe den Vorteil, dass ich viel reise, und das Reisen hat mich weiser gemacht. Ich will einfach rausfinden, was in der Welt so vor sich geht, was andere Menschen denken – ob ich nun mit denen einer Meinung bin oder nicht. Ja, ich bin eigensinnig und ich sage, was ich denke, aber ich bin kein Ignorant. Wenn jemand anderer Meinung ist und die gut begründen kann, dann respektiere ich das – und ich lerne was. An Punkrock liebe ich, dass er dich dazu bringt nachzudenken, neue Wege zu gehen. Bands inspirieren einen! Und wenn ich mal mit meiner Meinung daneben liege, ist das auch okay, denn nur, wenn man Fehler macht, lernt man dazu. Und außerdem wäre das Leben sonst langweilig. Fehler muss man einsetzen, um sich weiterzuentwickeln, um zu lernen. Ein Tag war ein guter Tag, wenn ich etwas dazugelernt habe.

Kennst du diese Gespräche, wenn man sich mit jemand unterhält, den man lange nicht gesehen hat und dann die Frage kommt: „Echt, machst du immer noch dieses Fanzine/diese Band ...?“

Oh ja! Aber ich mache das, was ich mache, aus Leidenschaft. Und ich schaue mir die Leute an, die so eine Frage stellen, und frage mich, wie man aus einer Bewegung wie Hardcore, die so großartig und voller Leidenschaft ist, rauswachsen kann. Ja, ich weiß, es gibt Kinder, Ehefrauen, Jobs, aber das heißt doch nicht, dass dein Hirn aufhören muss zu arbeiten, dass du fortan ignorierst, was dir bislang wichtig war. Ich habe auch Familie, aber mein Hirn funktioniert noch, ich interessiere mich dafür, was in der Welt vor sich geht, ich stehe gerne auf der Bühne. Manche der Leute, die ausgestiegen sind, kommen aber auch wieder zurück, 10, 15 Jahre später, und dann freue ich mich darüber.

Wie sieht dein Alltag aus, wenn du nicht auf Tour bist? Gefühlt bist du ja ständig unterwegs, gerade auch in Deutschland.

Ich bin tatsächlich nicht ständig auf Tour, das wirkt nur so, haha. Früher waren wir immer sechs bis zwölf Wochen am Stück auf Tour in Europa, einmal im Jahr. Jetzt sind wir öfter auf Tour, aber nur zwei oder drei Wochen, das ist mir lieber, wegen der Kinder. Und ich habe ja auch noch einen normalen Job, ich bin Elektriker. Mein Boss ist cool, das ist Mike von den FATSKINS. Der weiß, wie das ist, wenn man in einer Band spielt. Der freut sich immer, wenn ich wieder von einer Tour zurückkomme. Und meine Kinder und meine Frau freuen sich auch. Wie mein Alltag aussieht? Ich stehe früh auf, packe den Kindern was zu essen ein, während meine Frau sie für die Schule fertig macht und sie zur Schule bringt. Ich werde zur Arbeit abgeholt, und nachmittags, wenn ich von der Arbeit komme, bringe ich sie zum Sport – sie machen Jiu-jitsu –, und dann ist der Tag auch schon vorbei.

 


Diskografie

„United Blood“ 7“ (AF, 1983) • „Victim In Pain“ LP (Rat Cage, 1984) • „Cause For Alarm“ LP (Combat Core, 1986) • „Liberty & Justice For ...“ LP (Combat, 1987) • „Live At CBGB“ CD (In-Effect, 1989) • „One Voice“ LP (Roadrunner, 1992) • „Something’s Gotta Give“ CD (Epitaph, 1998) • „Puro Des Madre“ 7“ (Hellcat, 1998) • „Riot, Riot, Upstart“ CD (Epitaph, 1999) • AGNOSTIC FRONT/DROPKICK MURPHYS „Unity“ 7“/EP (Flat 1999) • „Police State“ 7“ (Epitaph, 1999) • „Dead Yuppies“ LP (Epitaph, 2001) • „Por Vida“ 7“ (Grapes Of Wrath, 2001) • AGNOSTIC FRONT/DISCIPLINE „Working Class Heroes“ CD (I Scream, 2002) • „Another Voice“ CD (Nuclear Blast, 2004) • AGNOSTIC FRONT/HELLTRAIN „Peace/Route 666“ CD (Nuclear Blast, 2004) • „Live At CBGB“ CD (Nuclear Blast, 2006) • „Warriors“ CD (Nuclear Blast, 2007) • „For My Family“ 7“ (Bridge Nine, 2007) • „My Life My Way“ CD (Nuclear Blast, 2011) • „That’s Life“ 7“ (Bridge Nine, 2011) • „The American Dream Died“ LP (Nuclear Blast, 2015)

 


Timeline

1980: Gitarrist Vinnie Stigma gründet die Band in New York.

1980-1982: Sänger John Watson, Bassist Diego Casalins und Schlagzeuger Rob Cryptcrash vervollständigen das AGNOSTIC FRONT-Line-up vorläufig. Erst sing Keith Kabul, dann Jimmy „The Mad Russian“.

1983: Roger Miret wird neuer Sänger. Für Schlagzeuger Cryptcrash kommt Raymond „Raybeez“ Barbieri und Casalins wird durch Bassist Adam Moochie ersetzt. Nach gemeinsamen Konzerten mit unter anderem MINOR THREAT, NEGATIVE APPROACH und IRON CROSS veröffentlichen AGNOSTIC FRONT 1983 die Debüt-EP „United Blood“ auf ihrem eigenen Label AF. Zwei der zehn darauf enthaltenen Songs stammen von Mirets früherer Band PSYCHOS. Die EP erscheint als 7“ in einer Auflage von 1.000 Stück.

1984: Während der Aufnahmen zu ihrem 1984 erscheinenden Debütalbum „Victim In Pain“ wird Moochie durch Rob Kabula am Bass ersetzt. Alex Kinon fungiert als zweiter Gitarrist und Schlagzeuger Raybeez verlässt die Band, um bei WARZONE einzusteigen. Er wird kurz darauf durch Dave Jones ersetzt, für den im selben Jahr Joe Montanero übernimmt. Das Album wird – wie auch die Debüt-EP „United Blood“ – von Don Fury produziert.

1986: Schlagzeuger Montanero und Gitarrist Kinon verlassen die Band und Miret steigt nach Streitigkeiten mit Stigma für drei Monate aus. Miret stößt erst während der Aufnahmen zum Debüt-Nachfolger „Cause For Alarm“ wieder dazu, für welche die Band von Session-Drummer Louie Beatto unterstützt wird. Das Album erscheint 1986 auf Combat. Wenig später kommt „Cause For Alarm“ auch als Split-Veröffentlichung mit „Victim In Pain“ auf den Markt. Steve Martin wird neuer Gitarrist der Band.

1987: Das dritte AGNOSTIC FRONT-Album „Liberty And Justice For ...“ erscheint 1989 auf Combat. Alan Peters ersetzt Bassist Kabula und Will Shepler setzt sich hinter das Schlagzeug.

1989: AGNOSTIC FRONT veröffentlichen ihr erstes Live-Album „Live At CBGB“ auf Relativity, für das die Band am 21. Januar 1988 ein Konzert im New Yorker Club GBCB mitgeschnitten hatte. Enthalten sind 19 Stücke, ein Querschnitt von Material ihrer Debüt-EP sowie der drei bis dahin erschienen Alben. Kurz darauf wird Miret wegen Drogenbesitzes festgenommen und zu 18 Monaten Gefängnis verurteilt. Gitarrist Martin verlässt die Band.

1990: AGNOSTIC FRONT spielen ihre erste Europatournee. Weil Miret kein gültiges Visum besitzt, muss er nach einigen Auftritten wieder in die USA zurückkehren und wird für den Rest der Tour durch

Roadie Mike Shost als Sänger ersetzt.

1992: Matt Henderson wird neuer Gitarrist. Die Band veröffentlicht ihre vierte Platte „One Voice“ auf Roadrunner – es ist das erste Studioalbum seit fünf Jahren. Am 20. Dezember 1992 spielt die Band ihr letztes Konzert im CBGB, das auf dem 1993 auf Roadrunner erschienenen Live-Album „Last Warnings“ festgehalten wurde.

1993: AGNOSTIC FRONT lösen sich auf.

1996: Miret gründet mit seiner (damaligen) Ehefrau Denise die Indierock-Band LADY LUCK. Denise übernimmt den Gesang und Roger den Bass, Kan Philip spielt Gitarre und bis 1997 Glen Fuenmayor Schlagzeug. Ihre erste Veröffentlichung ist die Split-EP „A New Beginning“ mit FULLY, die 1997 erscheint. Das erste Studioalbum „Life In Between“ veröffentlicht die Band im Jahr 2000.

1998: Vinnie Stigma und Roger Miret kommen wieder als AGNOSTIC FRONT zusammen, mit Jim Colletti als neuem Schlagzeuger. Am 30. Juni erscheint mit „Something’s Gotta Give“ das fünfte Album der Band.

1999: Steve Gallo wird neuer Schlagzeuger der Band.

2001: Das sechste Album „Dead Yuppies“ erscheint nur vier Tage nach den Terroranschlägen vom 11. September bei Epitaph. Im selben Jahr erscheint auch die 7“ „Por Vida“ über das Label Grapes Of Wrath in Deutschland. Miret gründet ROGER MIRET AND THE DISASTERS, mit der er ein Jahr später ein selbstbetiteltes Debütalbum veröffentlicht.

2002: AGNOSTIC FRONT veröffentlichen zusammen mit den niederländischen DISCIPLINE eine Split-Live-CD. Die bei einem Konzert der Bands im belgischen Club Lintfabriek mitgeschnitten.

2004: Gitarrist Henderson steigt wieder in die Band ein. Am 22. November erscheint das achte Album „Another Voice“ auf Nuclear Blast. Danach verlässt Henderson die Band wieder und wird durch Gitarrist Lenny Di Sclafani ersetzt.

2006: Unter dem Titel „Live At CBGB“ veröffentlichen AGNOSTIC FRONT – wie schon 1989 – ein neues Live-Album. Die Platte soll die neue Besetzung der Band vorstellen, bestehend aus Roger Miret, den beiden Gitarristen Vinnie Stigma und Lenny Di Sclafani, Bassist Mike Gallo und Schlagzeuger Steve Gallo.

2007: Gitarrist Joseph Porfido ersetzt Di Sclafani. Am 6. November 2007 erscheint das neunte Album „Warriors“ auf Nuclear Blast. Im selben Jahr veröffentlichen AGNOSTIC FRONT die 7“ „For My Family“ auf Bridge Nine.

2008: Miret veröffentlicht mit seiner 2006 gegründeten Band ALLIGATORS ein selbstbetiteltes Debütalbum. In den vergangenen zwei Jahren hatte die Band schon zwei EPs auf den Markt gemacht.

2009: Schlagzeuger Gallo verlässt die Band und wird durch Pokey Mo ersetzt. AGNOSTIC FRONT spielen Konzerte in Europa, Südamerika und den USA.

2011: Mit „My Life My Way“ erscheint am 4. März 2011 das zehnte AGNOSTIC FRONT-Album. Die 7“ „That’s Life“ kommt via Bridge Nine.

2015: Das elfte Album „The American Dream Died“ erscheint am 4. April 2015 auf Nuclear Blast.