SPOOK

THE SPOOK stammen aus einem kleinen Ort, in dessen Zentrum eine alter Friedhof liegt, und der auf den Namen Gravelands, Karloffornia hört. Dort treiben sich recht merkwürdige Gestalten wie Zombies, Vampire und andere verlorene Seelen herum, die aus verschiedenen Gründen vom Tod auferstanden und zu ewigem Leben verdammt sind. Ein verrückter Professor kam an Halloween 1998 in das beschauliche Städtchen, marschierte auf den Gravelands Cemetery und befahl seinem Gehilfen, fünf Tote auszubuddeln - so sagt man. Lou Gosi (Vocals), Ross Feratu (Guitar), Karl Off (Guitar), Lester Vail (Bass) und Jack III (Drums) haben mit ihren morschen Knochen eine 10“/MCD namens „Fright Night“ eingespielt, die sie uns nun via People Like You kredenzen. Nach welchen Kriterien die Auswahl dieser Freaks stattfand, weiß niemand so genau...

Wie sind denn so vermoderte Gestalten wie ihr zu People Like You gekommen?


Lou: Wir hatten Halloween 2000 eine Show im Dortmunder Keller, wo uns Labelboss André zum ersten Mal sah. Wir haben ihn wohl so überzeugt, dass er sich trotz großer Furcht traute, eine Platte mit uns zu machen. Noch in derselben Nacht haben wir den Vertrag mit unserem untoten Blut unterschrieben.

Wollt ihr in Zukunft auch textlich die Horror-Linie beibehalten oder könnt ihr euch vorstellen, irgendwann andere Themen einzubauen?

Lou:
Ich versuche, mit den Texten die eigentlich wundervoll romantische Stimmung - eher Grabesstimmung - eines Friedhofs bei Vollmond verständlich zu machen. Ansonsten schildere ich Erlebnisse und das tägliche Leben in Gravelands. Stell dir nur vor, was da für Freaks umherwandeln... da passiert so einiges. Wir werden den Teufel tun, irgend etwas anderes zu machen, also politische Scheiße oder so!
Lester: Wir sind ja wohl die unpolitischste Band, die es gibt. (lacht)

Braucht ihr lange, um euch vor einer Show zu schminken?

Lester: Natürlich nicht, wir laufen immer so rum.
Lou: Unser Präparator hat schon eine Menge damit zu tun, uns einigermaßen bühnentauglich hinzubekommen.

Euren Alltag zeigt ansatzweise auch das Artwork zu „Fright Night“. Was hat es mit dem dort zu findenen „Dick Undead“-Schriftzug auf dem Grabstein auf sich?

Ross: Unser alter Kumpel Petra Pawn hat das Cover gemacht. Er ist ein alter Comicfreak, stammt auch aus den Gravelands und leitet Fake Press. Warum er einen Frauennamen trägt, weiß wahrscheinlich nur er. Ich denke, er hat gut nachempfunden, wie wir auf dem Cemetery rumlungern, oder?
Lester: Dick Undead ist unser ewiger Begleiter und auch auf der Bühne dabei. Er wurde ebenfalls vom Professor zusammengebastelt, ist im Moment jedoch eher unglücklich über sein Dasein. Es war nämlich er, der damals für die Rolle des Frankenstein vorgesehen war - nicht Boris Karloff! Doch dann kam der alte Schmarotzer Karloff daher und schnappte sie ihm weg, seitdem ist er todunglücklich. Und die Krönung an der ganzen Sache ist: Karloffs Frankenstein-Maske wurde nach Dicks Abbild hergestellt!
Ross: Schon seit über sechzig Jahren streiten die großen Filmstudios diese Wahrheit ab, aber die Zeit wird kommen, in der Dick Undead der gefeierte Held sein wird und Boris Karloff in seinem Schatten verschwindet. Bis dahin zieht er zu unserer Verstärkung mit uns durch die Lande. Er ist schon eine tragische Persönlichkeit, die nach Ruhe und Gerechtigkeit sucht, jedoch nur Kampf und Verachtung findet.

Habt ihr Probleme, wenn euch jemand - zu Unrecht - als bloße MISFITS-Kopie abtut, oder geht euch das am Allerwertesten vorbei?

Lou: Eigentlich geht uns das an unserem untoten, knochigen Hintern vorbei, andererseits sind die MISFITS nette Kollegen.
Lester: Was übrigens keiner weiß: sie sind auch reanimiert worden. Mit dem einzigen Unterschied, dass sie vorgaukeln, sie seien leibliche Menschen. Deswegen sind sie bei uns auch ein bisschen in Ungnade gefallen; sie verleugnen ihr wahres Ich! (brüllt)
Lou: Nein, sie sind einfach nette Untote wie wir. Wir haben ´98 das letzte Mal mit ihnen gespielt und live auch einen gemeinsamen Song zum Besten gegeben. Wir respektieren sie, sie respektieren uns, und zusammen rocken wir! Es geht nicht um Vergleiche; wir spielen einfach im gleichen Genre und das ist alles. Die Leute sollen zu unseren Shows kommen, dann werden sie sehen, dass wir keine Kopie sind.

Habt ihr bereits ein Album in Planung?

Lou: Unsere Heimsuchung hat eben erst begonnen und ein Longplayer wird bestimmt im nächsten Jahr zu erwarten sein.
Lester: Zunächst einmal spielen wir im Herbst eine zweiwöchige Tour mit ELECTRIC FRANKENSTEIN und für den Dezember ist eine People Like You-Festivaltour angesetzt, bei der THE BONES und MAD SIN mit von der Partie sind. Im nächsten Jahr hat man uns für diverse Sommerfestivals vorgesehen. Einfach mal abwarten, was „Fright Night“ so mit sich bringt.
Ross: Apropos „Fright Night“: wir werden auch ein Video für die Platte produzieren, damit die Welt mal mitbekommt, was in den Gravelands so los ist. Seid gespannt! Und wer die aktuellesten News erfahren will, kann auf unserer Website nachschauen und sich im Graverobbers Club eintragen.
Lester: Graverobbing is not a crime!