SLAUGHTER & THE DOGS

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The boot boys are back

SLAUGHTER & THE DOGS aus Manchester waren Punks, als die meisten noch keine waren. 1975 im Sozialwohnungsviertel Wytheshawe von Frontmann Wayne Barrett, Mick Rossi (guitar), Brian „Mad Muffet“ Grantham (drums) and Howard „Zip“ Bates (bass) gegründet, gehörten sie bald zur Speerspitze der britischen Punk-Bewegung. Mit „Cranked Up Really High“ erschien die Debütsingle von 1977, „Where have all the boot boys gone“, „Victims of the vampire“ oder, „Boston babies“ wurden zu Punk-Hits. Das Debütalbum „Do It Dog Style“ folgte, wie bei vielen anderen Bands jener Ära, erst spät, 1978, als der erste Punk-Schwung schon fast vorbei war.

1979 war das Ende der ersten Inkarnation der Band gekommen, doch noch im gleichen Jahr ging es unter Barretts Führung zunächst bis 1981 weiter, mit anderem Sound und dem auf SLAUGHTER gekürzten Namen. Anlässlich des Holidays in the Sun-Festivals, dem Vorläufer des Rebellion, fanden Barrett und Rossi 1996 wieder zusammen und waren seitdem immer wieder live und sporadisch auch mit Studioaufnahmen aktiv. In der Ur-Besetzung spielten sie im Oktober 2015 in Manchester ein Geburtstagskonzert zum Vierzigsten, doch das Anfang 2017 erschienene Album „Vicious“ entstand nur mit 50% dieses Line-ups: Barrett und Rossi holten sich für die Aufnahmen Mark Reback (drums) und Dan Graziano (bass) ins Studio – in Los Angeles, nicht in Manchester. Das Interview fand im Bandbus statt, geparkt vor dem Düsseldorfer zakk, wo die Band an diesem Abend hätte spielen sollen – nicht in der Halle, nicht im Club, sondern auf zwei mal drei Metern in der Kneipe, was mit schlechten Vorverkaufszahlen begründet wurde. Die Gründungsmitglieder Mick Rossi (Gitarre) und Wayne Barrett (Gesang) waren „not amused“ und zogen es nach kurzer, hitziger Diskussion vor, lieber nicht zu spielen als unter diesen Bedingungen.


Mick, Wayne, euch ist in 42 Jahren sicher schon Schlimmeres widerfahren, oder?

Mick: Schon, aber es kommt dem schon ziemlich nahe.

Wayne: Das kommt in die Top 5. Ansonsten haben wir alles mitgemacht: kaputte Bandbusse, Polizeikontrollen, eine Taxifahrt von Manchester nach London, um pünktlich zu unserer Serie von fünf Konzerten im Marquee zu kommen ...

In so einer Band zu spielen, ist was anderes als ein ruhiger Beamtenjob. Was lernt man daraus fürs Leben?

Mick: Du lernst daraus, dass es es wert ist, seinen Träume zu folgen. Wenn du machst, was du willst, lebst du deinen Traum. Und speziell ich habe daraus gelernt, immer nach Höherem zu streben. Sich zu pushen – musikalisch, emotional, persönlich, akademisch, und so weiter. Hätte ich einen 9-to-5-Job – daran ist ja nichts auszusetzen – würde ich verrückt werden. Es ist wichtig, große Träume zu haben und sie zu verfolgen.

Wayne: Ich stimme Mick zu, aber für mich ist das Band-Ding letztlich eine Mischung aus Schmerz und Vergnügen. Ich habe zig verschiedene Jobs gemacht, aber mit dem Herzen war ich immer auf der Bühne. Auf einer Bühne stehen zu können, ist ein großes Privileg, das nicht jedem gewährt wird. Diese Chance muss man pflegen und schätzen und eines Tages wird man hoffentlich dafür belohnt.

Mick: Wayne, das war eine wunderschöne Antwort. Und die Frage mit der Bühne stellte sich heute ja nicht, es war keine da, hahaha.

Nun war die Band nicht immer aktiv oder der Mittelpunkt eures Lebens. Hilft einem da das Wissen weiter, wenn es mal anstrengend ist, dass da ja noch das andere Leben ist, das mit der Band auf der Bühne?

Wayne: Die Musik war schon immer ein essentieller Teil unseres Lebens, damit wuchsen wir auf. Wir haben immer nur über Musik geredet, wir wollten immer Musiker sein. In der Schule hatten wir einen Lehrer, der uns bei unseren ersten Schritten in die Musikwelt half, in die Musikszene von Manchester, wobei es damals keine richtige Szene gab. Jeder Tag war da eine neue Herausforderung. Wir waren Autodidakten, wir brachten uns selbst bei, wie das mit dem Musikbusiness geht, es gab kein Buch, das wir lesen konnten. Es gab keine Plattenfirmen bei uns, wir mussten uns alles selbst erarbeiten.

Mick: Wir wuchsen in der gleichen Wohngegend auf, gingen auf die gleiche Schule, alles total Working Class – eine arme Arbeitergegend. Wir sind auf jeden Fall Produkte unserer Zeit, dieser Umgebung und Einflüsse, des sozialen Klimas. Wir wussten nicht, wie das Leben „auf der anderen Seite“ ist, wir wussten nur, wir wollen da raus. Wenn du jung bist, wenn du nur deine Straße kennst, deine Jungs, wenn du miterlebst, wie viele deiner Kumpels an der Nadel hängen oder im Knast landen, dann kommst du drauf, dass da doch mehr sein muss, dass du so nicht enden willst. Aus Armut entsteht ein großer Ansporn und Hartnäckigkeit, und das war bei uns ganz sicher der Fall.

Als ihr 1975 losgelegt habt, existierte Punk in der Form, wie wir das heute kennen, noch nicht.

Wayne: Punk am nächsten kam damals der Pub-Rock, Bands wie DR. FEELGOOD. Als Punk dann losging, war es interessant, weil keiner wusste, was diese Punk-Ding überhaupt ist, jeder konnte auf diesem Ticket reisen. Irgendwas passierte, jeder konnte mitmachen und tun, was er wollte. Es gab nichts, was man nicht machen konnte, und als die Leute das herausgefunden hatten, machten sie es einfach, auch auf die Gefahr hin wie Deppen dazustehen. Uns hat man einiges durchgehen lassen – wir waren Kids! Wären wir eine Motown-Band gewesen, wären wir nicht mal mit der Hälfte davon durchgekommen.

Mick: Wir hatten aber auch Vorbilder. Wir wurden extrem beeinflusst von David Bowie und T.REX, das sahen wir zu Hause im Fernsehen.

Deshalb auch das Cover von „Get it on (Bang a gong)“ auf dem aktuellen Album?

Mick: Exakt. Mick Ronson war damals mein Held und ist es heute noch, deshalb diese Hommage. Ich hatte das Privileg, mehrfach mit ihm spielen zu können, er ist sogar auf unserem ersten Album dabei. Wir sahen Bands wie T.REX damals im Fernsehen, und unterbewusst zog uns das in eine bestimmte Richtung. Ich sage nicht, dass wir eine Punkrock-Band sind, wir sind eine Street-Rock’n’Roll-Band. Wir stehen zu unseren Einflüssen, wir pflegen sie, Glam-Rock und Bowie und Lou Reed und die STOOGES. Und wenn du dann älter wirst, entwickelst du deinen eigenen Stil, formst deine Identität. Es war eine gute Zeit.

In Peter Hooks Buch über seine Zeit bei JOY DIVISION werdet ihr immer wieder erwähnt, und ich war überrascht von seiner Darstellung, wie groß Bands wie BUZZCOCKS und SLAUGHTER & THE DOGS damals waren.

Mick: Ja, Martin Hannett hat damals unsere erste Single „Cranked up really high“ produziert, und wir wurden schnell bekannt. Wir waren eine sehr kraftvolle Band, und so nahmen die Leute Notiz von uns. Wir wollten Aufmerksamkeit, und wir bekamen sie. Wir bewegten uns in einer noch recht kleinen Community, und in der konnten wir uns sehr schnell durchsetzen. Die Leute sprachen über uns.

Wayne:[/b] Alles, was die frühen SLAUGHTER & THE DOGS ausmacht, kam aus Manchester. Natürlich schauten wir im BBC-Fernsehen „The Old Grey Whistle Test“, „Top Of The Pops“ und träumten davon, wie alle anderen Kids auch, Rockstar zu werden. Aber unsere Songs, unsere Aggressivität, die kam nur von uns, unsere Umgebung schuf unsere Identität. Es hieß dann bald, das sei Punkrock, aber ich fand immer schon, wir machten unser eigenes Ding, ohne dass uns irgendeine andere Band ähnelte. Und irgendwann wagten wir uns dann raus aus Manchester, gingen nach London, um Ruhm und Erfolg zu suchen – und fanden Decca, unser Label.

1975 gilt als euer Gründungsjahr, und es war doch sicher ein Unterschied, ob man schon mit einer Band dabei war, als Punk gerade entstand, oder ob man sie gründete, nachdem man solche Bands in den Zeitungen und im Fernsehen gesehen hatte.

Wayne: Wenn ich auf die Geschichte von SLAUGHTER & THE DOGS zurückblicke, so sehe ich da zwei Phasen: Die Explosion kam mit den SEX PISTOLS, der fundamentale Wandel kam für uns mit dem Gig, den wir in Manchester zusammen mit den Pistols spielten. Davor wollten wir wie Bowie, Lou Reed, NEW YORK DOLLS, ROLLINGS STONES sein, unser Look war eher Samt und Seide, wir hatten entsprechende Frisuren, wir hatten diesen glammigen Look. Wir liebten das, aber tagsüber liefen wir ganz anders rum, mit löchrigen Jeans und Dr. Martens-Boots – wir waren arm! Und wir verbreiteten immer eine recht aggressive Stimmung, waren von der Attitüde her von Anfang an auf der Bühne Punks, sagten klar, was Sache ist. Als wir dann mit den Pistols spielen sollten, schauten wir uns an und sagten uns, wir lassen den Glam-Look mit Samtjackett und Seidenschal bleiben. Stattdessen behielten wir an, was wir sowieso jeden Tag trugen, waren einfach komplett wir selbst. Und das zahlte sich aus.

All die prägenden Ereignisse im Punk, die Bandgründungen und Auflösungen, die wichtigsten Platten, das geschah im Verlauf von nur vier, fünf Jahren – ein lächerlich kurzer Zeitraum aus heutiger, rückblickender Sicht. Und 1979/80 war das alles schon wieder vorbei.

Mick: Ja, das Leben lief damals wie auf „fast forward“, im Schnelldurchlauf. Und was kann man daraus lernen? Man kann in kurzer Zeit Großartiges leisten. Und dass man eine sich bietende Gelegenheit wie einen Stier bei den Hörnern packen muss. Wenn du dir selbst treu bist, ehrliche Überzeugungen hast und Beharrlichkeit mitbringst, kann man in kurzer Zeit eine Menge Lärm schlagen. Schau dir „Never Mind The Bollocks“ an: die SEX PISTOLS, die nur für kurze Zeit existierten, haben nur ein Album gemacht, aber es hat die Musikgeschichte für immer verändert. Als wir „Do It Dog Style“ machten, das heute auch als Punk-Klassiker gilt, hatten wir keine Ahnung, was wir da taten. Wir gingen einfach ins Studio, schalteten alles an und spielten, was wir auch live spielten. Naivität ist etwas Wundervolles: Wenn du nicht weißt, in welchen Kategorien du etwas beurteilen sollst, dann machst du einfach, was du für richtig hältst. Und so gingen wir vor und erreichten in kurzer Zeit eine Menge.

Wayne: Das Album gelang uns deshalb so gut, weil wir die Songs alle immer und immer wieder live gespielt hatten. Als wir dann ins Studio gingen, mussten wir sie nur noch aufnehmen. Auf der Platte bekommt man das, was man auch live zu hören bekam – okay, im Studio spielte Mick Ronson noch ein paar Gitarrensachen ein, aber sonst waren das Muffet, Howard, Mick und ich, mehr nicht. Das war so simpel, das war so anders im Vergleich zu dem, was heute im Studio läuft. Der Engineer Adrian Martins und Produzent Nick Tauber waren hin und weg von uns, die sahen da vier Kids, die wild im Studio rumsprangen – ohne eine rechte Idee, was sie da taten, aber ehrlich und ernsthaft bei der Sache.

Kaum war das Album 1978 erschienen, war es 1979 dann auch – zum ersten Mal – wieder vorbei mit der Band. Was war geschehen, wie ging es weiter?

Mick: Es war wie Zauberpulver: einmal gepustet und ... weg! Ich blieb dann der Kunst treu, mein zweites Leben war als Musiker in Bands anderer. Ich spielte mit Pete Wylie, ich war bei TALK TALK, ich nahm Alben auf mit ANDY SEX GANG und GENE LOVES JEZEBEL, war Songwriter und Produzent. Mein zweites Leben war also eine Fortsetzung des ersten. Und irgendwann kam dann die Schauspielerei dazu, und deshalb lebe ich heute in Los Angeles. Aber immer hatte es irgendwie mit Musik zu tun. Und dann kam ich eines Tages nach Hause und da war eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter: „Hallo, das ist eine Nachricht für Mick Rossi. Darren Russell hier vom Rebellion Festival. Kannst du mich zurückrufen?“ Ich tat das, und er sagte, er hätte gerne mich und Mick als SLAUGHTER & THE DOGS auf dem Rebellion. Wayne und ich waren immer in Kontakt geblieben, auch wenn Wayne lange nichts mehr mit Musik zu tun gehabt hatte, und wir diskutierten den Vorschlag, entschlossen uns das zu tun. Tja, und seitdem haben wir nicht mehr damit aufgehört. Das ist unsere „zweite Welle“ und es macht Spaß.

Wie war das, nach all den Jahren wieder in Originalbesetzung auf der Bühne zu stehen?

Wayne: Nicht so toll. Ich war ehrlich gesagt froh, dass es vorbei ist. Mick und ich sind wie Brüder, wir verstehen uns blind, aber mit Muffet und Howard klappte das irgendwie nicht mehr so recht. Muffet hatte die Jahre über weiter Musik gemacht, aber Howard hatte seine Bass längst an den Nagel gehängt, der betreibt mit seiner Frau ein B&B.

Mick: Der Kern der Band waren immer schon Wayne und ich. Wayne dachte sich den Namen aus, und wir beide sind die Songwriter. Auch andere alte Bands bestehen heute nur noch aus dem alten Kern, die BUZZCOCKS etwa, das sind Steve Diggle und Pete Shelley. Und die UK SUBS hatten ungefähr 37 verschiedene Line-ups, aber eigentlich ist das nur Charlie Harper. THE DAMNED, das sind Dave und Captain. Deshalb: Solange Wayne und ich dabei sind, gibt es SLAUGHTER & THE DOGS. Wir hatten das Glück, für unser aktuelles Album „Vicious“, das wir in Los Angeles aufnahmen, Dan Graziano als Bassist und Mark Reback als Drummer zu finden. Wayne und ich mögen die beiden sehr, sie spielten auch eine US-Tour mit uns und in Tokio. Die beiden sind verdammt gute Musiker und gute Typen. Wir haben schon einen musikalischen hohen Anspruch, wir waren nie nur eine wütende Punkband mit Typen, die in ein Mikro brüllen. Unsere Songs haben Melodien und wohlüberlegte Texte – wie die von Iggy oder den Dolls.

Neue Platten alter Bands sind oft eine heikle Sache, nicht selten denkt man sich, das hätten die besser bleiben gelassen. „Vicious“ ist das Gegenteil.

Wayne: Danke! Wir schrieben unsere Songs erst mal jeder für sich alleine, dann zogen wir uns in Berkeley erst mal für ein paar Wochen zusammen zurück und arbeiteten gemeinsam daran. Letztlich hatten wir dann alle Songs sehr schnell zusammen. Zwischen uns beiden stimmt einfach die Chemie, wir machen das schon so lange zusammen, wir wissen, was wir vom anderen erwarten können. Booooom! Ich habe immer wieder mal versucht zu verstehen, wie genau das funktioniert mit uns beiden, aber es läuft einfach. Für mich ist „Vicious“ die direkte Fortsetzung von „Do It Dog Style“, du kannst beide direkt nacheinander hören, die passen zusammen. Und live fügen sich die neuen Nummern nahtlos zwischen den alten ein. Ich bin mir sicher, „Vicious“ kannst du dir auch in fünf Jahren noch anhören und es wird immer noch so frisch klingen wie heute.

Mick: Es hat eine große Vitalität und viel Energie, es klingt wie das Album einer jungen Band. Und weißt du warum? Weil wir es ernst meinen. Because we mean it!

Ihr erwähntet vorhin David Bowie als wichtige Inspiration.

Wayne: Bowie war ein Genie! Und er hatte es perfekt drauf, genau zu beobachten, was andere machen und dann klug zu „stehlen“, etwas eigenes daraus zu machen. Das hat er bis zum Schluss gemacht, deshalb klingt jedes Album anders und neu.

Mick: Es war ein großer Innovator, ein Pionier. Und wegen ihm wurde es okay, anders zu sein –Leute trauten sich nun in die Öffentlichkeit, die sich vorher nicht getraut hatten. Seine Metamorphosen waren beeindruckend, das hatte fast schon was von einem kafkaesken Theaterstück. Die Textzeile in „Changes“ bringt es auf den Punkt: „Look out, you rock’n’rollers!“ Und ja, wir sind total von Bowie beeinflusst und werden es immer sein. Der Unterschied ist: Bowie war reich, wir nicht, und das beeinflusst durchaus die Möglichkeiten zu experimentieren. Wir waren froh, als sich Cleopatra Records aus Ls Angeles meldete, uns signte und wir 2016 die Chance bekamen, ein neues Album aufzunehmen. Erfreulicherweise verkauft sich die Platte richtig gut, so dass wir noch eine weitere machen können.

Was für Leute kommen zu euren Shows? Nur die Alten?

Mick: Erfreulicherweise nicht! Klar, die alten Punks kommen, aber auch viele Kids, die irgendwie im Internet, durch die Kanäle dieser Subkultur auf uns gestoßen sind, und das ist wirklich schön. Und vor allem: Die Jungen kennen alle Texte, auch die der neuen Platte! In den USA sind 90% Kids bei unseren Shows, in Europa eher gemischt. Und bei unserer ausverkauften Show in L.A. im Whiskey, da waren 80% des Publikums Latinos – verblüffend! Und 75% waren Frauen! Die sind auf ganz eigenen Wegen auf uns gestoßen. Was die an uns finden? Na, wir sehen blendend aus! Sieht man doch! Und wir haben verdammt gute Songs!

Wayne: Wir sind eine sehr mitreißende Live-Band, wir bewegen uns, wir machen Stimmung. Wir leben von den Publikumsreaktionen. Als Livemusiker musst du dich immer in dein Publikum hineinversetzen können, sie als Teil deiner Show begreifen. Das muss ein Austausch sein, und wenn der funktioniert, läuft es perfekt. Manchmal ändere ich ein paar Worte oder Zeilen in einem alten Text, und dann sehe ich genau, wie manche in der ersten Reihe die Stirn runzeln. So puristisch sind manche Fans. Aber hey, es ist mein Song!

Habt ihr Kinder im Alter eurer Konzertbesucher?

Wayne: Ich habe drei Töchter. Meine älteste Tochter ist Künstler-Managerin in Frankreich, meine zweite lebt in Cannes, die dritte in Lyon, sie ist zwanzig. Die kennen natürlich die ganze Geschichte mit der Band, die wissen, wie viel mir sie bedeutet, wie ich schon deswegen gelitten haben, und sie stehen hinter mir, auch wenn sie schon darunter leiden mussten, dass ich in der Band bin. Man kann als Musiker eben nicht immer zuhause sein.

Mick: Ich habe nur einen Hund, er heißt Marlowe, wie Philip Marlowe. Ich habe ihn adoptiert und er findet es cool, dass sein Dad ein Rockstar ist.