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Andre Bessner

Es gibt Menschen, die lesen das Ox schon (fast) so lange, wie es das Heft gibt, also seit 1989. In dieser Serie werden einige davon vorgestellt. Diesmal: Andre Bessner. Falls du auch Interesse hast, in dieser Rubrik befragt zu werden, schreib uns.

Bitte stell dich vor. Alter, Wohnort, was machst und arbeitest du?


Andre Bessner, 46 Jahre, aus Bottrop, Industriekaufmann.

Kannst du dich noch erinnern, seit wann du das Ox liest und wo du es damals gekauft hast?

Ich meine, dass ich das Ox seit Ausgabe 1 lese, genauso wie das Plastic Bomb und das Various Artists. Die drei Fanzines waren damals die ersten, die ich abonniert habe.

Was waren damals deine Lieblingsbands, welche sind es heute?

Es waren und sind immer noch UPRIGHT CITIZENS, bei denen ich auch ein paar Jahre lang Booker und Bandbegleiter war, außerdem DESCENDENTS/ALL, ADOLESCENTS/D.I. und THE CLASH, JINGO DE LUNCH.

Was denkst du, warum bist du dieser Punk/Hardcore-Jugendkultur bis jetzt treu geblieben? Was bedeutet sie dir heute?

Ich finde die Haltung der meisten Menschen dieser Szene, die ich kenne, immer noch klasse. Ob Bandmitglieder, Booker, Clubbetreiber, Fanziner oder Konzertgänger, man trifft immer wieder interessante Leute, die es ehrlich mit der Musik und der Idee des Punkrock meinen. Das ist zwar mit Mitte vierzig anders als mit 19, aber immer noch mein Ding.

Bitte gib uns eine schmeichelhafte Antwort auf die Frage, was dir fehlen würde, wenn es das Ox nicht mehr gäbe.

Das Ox ist die Zeitung, auf die ich mich am meisten freue, wenn ich sie in den Händen halte. Es liegt einfach daran, dass ich hier am meisten erfahre von den Bands, die mich interessieren. Wenn es das Ox nicht mehr geben würde, wäre es trotz der Infoflut des Internets ein herber Verlust für mich. Bitte weitermachen, solange es irgendwie geht!

Was liest du als Erstes im Ox, was eher selten?

Ich lese alles, was mich anspricht. Das reicht für mehrere Stunden.

Das Ox hat sich im Laufe der Jahre musikalisch geöffnet, jedoch ist der Fokus auf Punk und Hardcore geblieben. Wie ist es mit deinem Musikgeschmack?

Da gehen wir einen ähnlichen Weg: Durch einen sehr guten Plattenladen bei mir in der Nachbarschaft, Schneider’s LP Shop, hat sich mein Horizont in den letzten Jahren Richtung Beat und Rock der Sechziger und Siebziger erweitert. Es macht Bock zu ergründen, wie sich die Rockmusik entwickelt hat und wo die Bands, die ich liebe, ihre Roots haben. Punkrock bleibt aber immer Chef auf dem Plattenteller.

Gibt es ein besonderes Erlebnis, das du mit dem Ox verbindest?

Das ist sicher die Ox-Ausgabe mit den UPRIGHT CITIZENS auf dem Titelbild. War das Mitte der Neunziger? Time flies ...

Und was sollten wir endlich mal ändern, abgesehen von der kleinen Schrift?

Nichts, macht einfach weiter und geht euren Weg.

Und was wolltest du uns schon immer mal sagen?

Danke für fast dreißig Jahre musikalischer Seelenverwandtschaft.