CATARACT

Eidgenossencore

CATARACT - dieser Name steht für qualitativ hochwertigen Hardcore made in Switzerland. Es soll Menschen geben, die konnte das 2000er US-Album „Golem“ (erschienen auf Ferret Records) noch nicht voll von der Güte des Quartetts überzeugen, doch selbst diese Herrschaften haben angesichts der aktuellen „Martyr’s Melodies“-EP und dem Einstieg des neuen Sängers Fedi keine Ausrede mehr, CATARACT nicht zu mögen bzw. zu lieben. Nach der gemeinsamen „Easter Battle“-Tour mit PAINT THE TOWN RED stand der freundliche CATARACT-Gitarrist Simon Rede und Antwort und berichtete über die aktuelle Bandsituation.


Simon, wie ist die gerade absolvierte Tour für euch verlaufen?


Großartig. Wir waren gespannt und hatten nicht zu hohe Erwartungen, da wir ja in Europa bislang kein offizielles Full Length-Album veröffentlicht haben und PAINT THE TOWN RED auch noch relativ unbekannt sind. Es war eine tolle Erfahrung. Vor allem Budapest, Prag und Slowenien waren etwas ganz spezielles, da wir diese Orte nie zuvor gesehen hatten; also schon rein kulturell ein Abenteuer. Die Leute waren alle superlieb, wofür wir nicht dankbar genug sein können. Alle Shows waren gut besucht und die Stimmung super, die Zuschauer sind richtig abgegangen und hatten so viel Spaß wie wir. Wir freuen uns schon auf die nächste Tour.

Seid ihr mit der bisherigen Resonanz auf eure aktuelle EP zufrieden?

Das Feedback ist sehr positiv, und es gibt nur sehr wenige negative Äußerungen. Die meisten Leute, die uns von früheren Releases kennen, haben die MCD als eine Steigerung empfunden, und das ist sehr wichtig. Es zeigt, dass viele Menschen unseren Weg gut finden. Es gibt nichts Schlimmeres als Stagnation oder sich in ein belangloses Musikfeld zu begeben.

Wieso habt ihr die Songs von der im Sommer letzten Jahres veröffentlichten 7“ nochmals auf CD rausgebracht?

Das hat sich in einem Gespräch mit Lifeforce Records ergeben. Wir fanden es schade, die Songs nur auf einer auf 1000 Stück limitierten US-7“ verstauben zu lassen. Wir wollten unseren neuen Sänger auch hier vorstellen und schon lange ein UNBROKEN-Cover veröffentlichen. Zudem ist die Single ein guter Gradmesser für das kommende Album.

Wie wirkt sich euer neuer Sänger Fedi auf neue Songs aus?


Sehr positiv – textlich, als auch musikalisch. Durch den wirklich engen Kontakt und intensives Proben hat Fedi sich gut einbringen können und neuen Input geliefert. Er bringt große stimmliche Fähigkeiten mit und eröffnet uns neue Horizonte beim Songwriting. Textlich ist er genau auf unserer Wellenlänge und bringt sich wesentlich mehr ein als unser alter Sänger. Es ist alles viel einfacher, besser, harmonischer und tighter geworden; wir sind sehr froh über diesen Schritt.

Einige HC-Bands der Schweiz sind auch hierzulande bekannt. Gibt es dort eine richtige „Szene“?

Das werden wir komischerweise oft gefragt, und ich kann das nur bejahen. Die Schweiz ist klein, aber fein. Wir haben viele Bands wie KNUT, SHORA oder CWILL und auch sehr coole Fans. Leider sind die meistens in kleinere Gruppen wie Noisecore-Freaks oder Old-Schooler unterteilt, doch bei Konzerten sind alle Fraktionen vertreten. Es gibt auch relativ viele coole Clubs für Shows. Die Besucherzahlen hängen natürlich immer von der jeweiligen Band ab, aber meist finden sich relativ viele Leute ein. Im Moment gibt es in dieser Hinsicht ein Hoch in der Schweiz. Wollen wir hoffen, dass dies auch so bleibt.

Hast du schon mal darüber nachgedacht, die Schweiz zu verlassen?

Ja, schon oft. Ich wollte bereits zweimal in die Staaten auswandern und ein Praktikum in einem Studio machen, aber bis jetzt sind die Kontakte hier zu stark.

Habt ihr schon genügend Songs für ein neues Album?

Nicht ganz. Wir haben mittlerweile neun Songs fertig, an denen noch rumgebastelt wird. Drei weitere Stücke schreiben wir noch bis zum Sommer, so dass wir im Oktober aufnehmen und die Tracks dementsprechend aussortieren können. Wir versuchen, neue Einflüsse zu integrieren und noch einen Schritt weiterzugehen, darum lassen wir uns bis zum Herbst Zeit. Somit haben wir noch genügend Luft, die Songs zu proben und tight einzuspielen; sonst ärgert man sich beim Erscheinen der CD, hehe. Im November werden wir in den Staaten mixen sowie mastern lassen und hoffen, die neue Platte bis Ende Januar 2003 draußen zu haben.

Ist in Sachen Tour ein weiterer Amerika-Ausflug in Planung?


In Planung nicht. Die Option hätte es zwar dieses Jahr gegeben, aber es ist zu teuer, und wir haben auch nicht uneingeschränkt Zeit. Wir wollen nächstes Jahr, vermutlich im Frühsommer, nochmals dort spielen. Das hängt davon ab, wie gut sich die CD in den USA verkauft und welche Optionen wir haben, da wir nicht alleine touren wollen. Vorerst gilt das Interesse aber Europa und der neuen Platte.

Ihr werdet Anfang Juli beim With Full Force-Festival spielen. Was erwartest du von dem Gig?

Spaß und nochmals Spaß, sowie etwas mehr Hardcore in eine etwas andere Welt tragen zu können. Wir freuen uns darauf, für weniger Hardcore-fanatische Leute zu spielen und mal auf einer großen Bühne zu stehen. Man kann ein völlig anderes Publikum auf unsere Art von Musik aufmerksam machen. Ich hoffe, wir finden ein paar neue Freunde und haben eine gute Show.

Auf welche Bands freust du dich persönlich?

Das Gute an dem Festival ist: Etliche meiner Favoriten spielen dort: SLAYER, AGNOSTIC FRONT, BOLT THROWER, LOCK UP, HEAVEN SHALL BURN, PUNGENT STENCH, MOTÖRHEAD, CANDLEMASS, BIOHAZARD, WATERDOWN und noch viele mehr