BYRON

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Welcome to Hannovers finest

Es ist schon eine ganze Weile her, da erschien eine Split-7„ mit vier Bands auf dem Hamburger Label Pop-U-Loud. Eine dieser Bands hieß BYRON, eine andere leider SOMETREE. Lange Zeit später erreichte mich eine selbstbetitelte Scheibe. Hauptdarsteller hier: wieder eine Band namens BYRON. So machte man also erneut Bekanntschaft. Da die Tour mit JOSHUA den Hannoveraner Fünfer auch in den Zwischenfall in Bochum schwemmte, war es an der Zeit, sich mal kennen zu lernen.

Wie lange gibt es euch schon und wo habt ihr vorher musiziert?


Robert: Uns gibt es seit Sommer ’99. Auslöser zur Gründung der Band waren Gitarrist Shaun und ebenfalls Gitarrist Nils, die beide vorher bei VEIL spielten. Die hatten aber mal Bock auf was Melodischeres, fragten Leute aus dem Bekanntenkreis und dann war BYRON auch schon geboren.

Aber wenn es euch schon seit fast vier Jahren gibt, warum erscheint dann erst jetzt euer Debüt auf Swell Creek Records?

Nils: Das hat so lange gedauert, weil wir BYRON die erste Zeit hauptsächlich als Projekt betrachtet haben. Später spielten wir dann Konzerte mit JIMMY EAT WORLD, JETS TO BRAZIL und einigen mehr. Unsere Auftritte stießen auf positive Reaktionen, also machten wir bald Ernst. Die Sache ist ja, dass die Songs auf dem Album teilweise schon zweieinhalb Jahre alt sind. Klar, wir hätten bestimmt schon zwei Platten veröffentlichen können, aber wir wollten ein vernünftiges, eigentlich ausschließlich mit guten Songs bestücktes Album machen.

Man hört, dass ihr euch Mühe gegeben habt. Die elf Songs kommen schließlich recht abwechslungsreich daher. Einmal gibt es Frauengesang, dann mal eine Orgel und sogar eine Posaune.

Nils: Ein Freund namens Gregor hat die Scheibe produziert. Die Besonderheiten haben sich bei ihm dann im Studio ergeben. Das sind dann größtenteils Gastmusiker, die zufällig vorbeigeschaut haben und wir haben spontan von ihren Fähigkeiten Gebrauch gemacht. Gregor hat z.B. auch eine Band namens CZECH, die machen Drum’n’Bass-TripHop und er hat dann die Elektronikspielereien eingebaut. Der Typ, der bei dem einen Song schreit, ist Raoul, und der ist der Sänger von VEIL, meiner alten Band. Raoul ist wiederum ganz gut befreundet mit Arto, dem Sänger von AINA aus Barcelona und der hat dann noch was auf Katalanisch eingesprochen. Die Dame, die da singt, kommt aus Graz und kam auch zufällig vorbei und half mit.

Erzählt mal was zu eurem Label Swell Creek.

Robert: Das Label gehört einem Bekannten namens Bauke de Groth, ein holländisches Hardrock-Urgestein und ein cooler Typ. Der Vertrieb läuft über Soul Food von Sony und das ist doch soweit ganz gut, da gibt es nichts zu meckern. Bauker ist eigentlich Hardrock-Fan, aber er mag auch Emo und Ähnliches, deshalb hat er sich unserer Band angenommen.

Würdet ihr eure Musik denn selbst als Emo bezeichnen oder findet ihr den Begriff scheiße?

José: Mittlerweile finden wir ihn schon scheiße, weil alles, was im Moment veröffentlicht wird und nicht straighter Hardcore ist, als Emo bezeichnet wird.
Robert: Außerdem, wenn man sagt, man spiele in einer Emo-Band, wird man gleich abgeurteilt als JIMMY EAT WORLD- oder GET UP KIDS-Kopie. Klar, die Einflüsse können wir nicht verleugnen, aber wir hören auch eine Menge anderen Kram.
José: Wir haben schon vor Jahren Sachen gehört, die man, würden sie jetzt erscheinen, wahrscheinlich auch als Emo abstempeln würde. Sehr einflussreich auf unseren Sound waren z.B. DINOSAUR JR, SONIC YOUTH, SEAWEED, JAWBOX und JAWBREAKER.

Jungs, ich danke euch für das Interview.