HELLFREAKS

Astoria

Ist ein Reviewer eigentlich wirklich immer in der Lage, eine Platte zu besprechen, bei der eine von ihm ehedem sehr geschätzte Band sich völlig gewandelt hat? Das muss ich mich gerade selbst fragen, als ich „Astoria“, das dritte Album der Ungarn HELLFREAKS um Sängerin Shakey Sue anhöre.

Wobei sie ohnehin die einzige noch Verbliebene von der einstigen Besetzung ist. Ich höre keinen Psychobilly mit Horrorpunk-Anteilen und Kontrabass (wie ich es gewohnt war), sondern riffgewaltigen, aggressiven, treibenden Rock, der mehr mit Metal denn Punk und mehr mit Hardcore als mit Billy zu tun hat.

Shakey kreischt sich oft bissig durch die Songs, bei denen ich kaum Anhaltspunkte für meine damalige Leidenschaft finde. „Burn the horizon“ heißt der Opener, und er dient vermeintlich als ein gutes Lebensmotto, doch ich verfalle fast in Nostalgie, wenn ich an das tolle Vorgängeralbum „Circus Of Shame“ zurückdenke.

Gut, „Sid and Clyde“ ist ein krachender, guter Punkrock-Song, aber auch schon das neunte Stück auf dem Album. In „Little crime“, dem Abschlusssong, begibt sich die Gruppe dann schon wieder auf ihre neuen Abenteuerpfade.

Shakey Sue bleibt eine tolle Sängerin, aber hier bin ich doch musikalisch eher konservativ. Womit die Eingangsfrage weitgehend beantwortet ist. Mitnichten bin ich hier in der Lage zu urteilen.

Deshalb keine Wertung.