PAPIER TIGRE

The Screw

Seit etwa zehn Jahren existieren PAPIER TIGRE aus Nantes, haben bisher drei Platten auf ihrem Konto und legen mit „The Screw“ nun Nummer vier vor. Dem Trio fehlt zwar ein Bass, nicht aber Percussion, Groove und künstlerischer Anspruch.

Das hört sich dann in etwa nach den Bands an, die man Anfang der 2000er Jahre schon auf Dischord hören konnte: Q AND NOT U, EL GUAPO und BLACK EYES beispielsweise. Also nervöser, fiebriger, funky Post-Punk, beeinflusst von MINUTEMEN, THIS HEAT oder TALKING HEADS, der bald danach auf europäisches Festland rüber schwappte, in Deutschland betraten beispielsweise PTTRNS eben jenes Terrain.

Zu dieser Art von Musik kommt bei PAPIER TIGRE der Einsatz von Kopfstimme und Noise-Aattacken wie im monotonen neuneinhalbminütigen Aushaltespiel „A matter of minutes“, ein sehr unkonventioneller Song, nett ausgedrückt.

Offen gesagt sind mir solche Sachen zu prätentiös und affektiert und ich kann wenig damit anfangen. Lieber ist mir, wenn aus diesen Versatzstücken schlüssige, poppige Nummern werden, wie bei THE DISMEMBERMENT PLAN oder eben Q AND NOT U.

Wenn es auf „The Screw“ in diese Richtung geht, kann ich mich damit anfreunden, der Rest ist nicht mein Fall. Streckenweise nervtötend und zu verkünstelt.