POSIES

Solid States

Vor sechs Jahren erschien „Blood/Candy“, das letzte Album der POSIES, die 1993 mit „Frosting On The Beater“ mal einen Klassiker des modernen Powerpop an der Grenze zu Alternative Rock aufgenommen hatten.

„Blood/Candy“ war in jedem Fall ein sympathisch oldschooliges Pop-Album mit barockem Feeling, allerdings überschattet vom Tod Alex Chiltons im selben Jahr, dem die POSIES-Köpfe Ken Stringfellow und Jon Auer als Aushilfs-BIG STAR noch mal zu einem kleinen Kreativschub verhalfen, und dessen Songwriting nicht nur für die POSIES von großer Bedeutung war.

Auch „Solid States“ ist wieder von einem Todesfall überschattet, dem von Drummer Darius Minwalla, der seit 2001 bei den POSIES spielte. Offenbar war das auch der Grund dafür, warum Stringfellow und Auer ihre Band jetzt komplett umgekrempelt haben.

Für alte Fans wird die Hinwendung zu cleanem Pop und dominanter Elektronik im ersten Moment sicherlich ein extremer Schock sein, wer sich allerdings auf das Album einlässt, dem liefern Stringfellow und Auer einige der besten Songs, die sie in ihrer bisherigen Karriere geschrieben haben, auch wenn die Verpackung anfangs gewöhnungsbedürftig ist.

Denn sieht man von einigen wenigen, vielleicht wirklich etwas grenzwertigen Momenten ab, ist auch „Solid States“ im Kern immer ein echtes POSIES-Album, auf dem sich die Band allerdings mit frischen Ideen durchaus erfolgreich neu erfinden konnte.