PUFF PIECES

Bland In D.C.

In zitrusgelbem Transparentvinyl und als 45-rpm-12“ kommt das Debüt der PUFF PIECES auf Lovitt Records, dem Label von Dischord-Mitarbeiter Brian Lowit. Alle Beteiligten kommen aus Washington, D.C., und der Titel ist eine ironische Anspielung auf die BAD BRAINS, wobei „bland“ so viel wie „langweilig“ oder „farblos“ bedeutet.

Mike Andre, Amanda Huron und Justin Moyer stecken hinter dem Ganzen, und gerade bei Gitarrist Justin Moyer merken D.C.-Aficianados auf: genau, EDIE SEDGWICK, ANTELOPE, EL GUAPO, SUPERSYSTEM, das sind dessen bisherige Stationen.

Drummerin Amanda war unter anderem bei IMPETUS INTER, und Bassist und Sänger Mike Andre war einst mit Moyer bei ANTELOPE. Grundsätzlich liegen Freunde erwähnter Bands also nicht falsch, besitzen möglicherweise auch schon die Debüt-7“ von 2014 und haben Gefallen gefunden an diesem absichtlich monotonen, lakonisch wirkenden spröden Post-Punk.

Stünde nicht 2016 auf dem Album, könnte man das auch 1981 und unter UK einordnen. MONOCHROME SET, MAGAZINE und ähnliche Bands kommen mir in den Sinn, die mit Punk anfingen und dann, gelangweilt von dessen stilistischer Stagnation, neues Terrain zu ergründen begannen.

Stellt sich freilich die Frage, wie progressiv PUFF PIECES per se sind, wenn sie mich an die Innovation der frühen Achtziger erinnern. Gesanglich erinnert Andre bisweilen sogar an John Watts von FISCHER-Z, speziell bei „Mindhead“ mit diesem latenten Offbeat-Rhythmus.

„Bland In D.C.“ ist ein eigenwilliges Album, das mit Understatement daherkommt und erst in der Wiederholung seinen Charme offenbart. Kommt mit Textblatt und Download-Code.