RNDM

Ghost Riding

Ist das nun vielseitig oder zerfahren? Das zweite Album von RNDM zu hören stellt einen genau vor diese Frage. Die vermeintliche Supergroup um Jeff Ament (PEARL JAM), Joseph Arthur und Richard Stuverud macht zunächst einmal einen erstaunlich (und für mich erfreulich) musikalisch großen Bogen um die Knödelrock-Band des Bassisten.

Und zwar unter anderem mit dem Einsatz von Samples, Drumcomputer und Keyboards. Der Opener „Stumbling down“ erinnert entfernt an DEPECHE MODE der mittleren Phase. TALKING HEADS, David Bowie: bereits der zweite Song „Comfortable“ macht dann die Achtziger-Tür weit auf – Schunkel-Stadion-Schlagzeug inklusive.

„Stray“ wiederum kombiniert einen U2-Vibe mit Akustikgitarren, „Stronger man“ könnte eine B-Seite von den EELS sein. So hangelt sich „Ghost Riding“ am Middle-of-the-Road-Radio der Neunziger entlang, ohne wirklich fokussiert zu klingen.

Das glattpolierte „NYC freaks“ mit käsigen Funk-Gitarren und Disco-Beat offenbart die Schwächen: Irgendwie ist das Album zu gefällig geraten und versucht sich an vielem, nur an nichts richtig.

Nett, aber Ecken und Kanten wären schöner gewesen. Das ist ist insofern schade, als dass Covergestaltung und Band-Outfits etwas „Rougheres“ erwarten ließen.