TINY MOVING PARTS

Celebrate

Nach fest kommt ab und nach tight kommt ...? Es ist mehr als nur ein dumpfes Gefühl, welches sich beim sonst so genussvollen Hören von „Celebrate“ dazugesellt. Der sonst so zu bewundernswert tighte, verspielte und technisch komplexe Post-Hardcore von TINY MOVING PARTS gleicht einer High-End-Version seiner selbst.

Als TINY MOVING PARTS 2013 mit „This Couch Is Long & Full Of Friendship“ verstärkt auf sich aufmerksam machten, war es der leicht kantige und chaotische, aber immer auf den Punkt gespielte, verschwurbelte Math-Rock mit Hardcore-Ausreißern, der einen schwindelig spielte.

Don’t get me wrong, TINY MOVING PARTS anno 2016 frickeln sich weiterhin wie die Berserker über das Griffbrett, so dass man übermotiviert direkt das nächste Musikgeschäft ansteuern oder das Gitarrespielen gleich ganz an den Nagel hängen möchte.

Grundlegendes ist auf „Celebrate“ nichts anders und doch relativiert es das aus Minnesota stammende Trio stellenweise zu just another Pop-Punk-Band. Die Songs sind von Produzent Greg Lindholm etwas zu perfekt in Szene gesetzt.

Mehr Kompaktheit, weniger gefühltes Durcheinander. „Celebrate“ ist ein über Strecken zu sehr sich selbst feierndes Album, das sich bei aller Liebe zu Genauigkeit und Perfektion ein wenig mehr Chaos und ebenso Zeit zum Durchatmen leisten dürfte.

Genügend großartige Momente gibt es natürlich weiterhin: der Gastgesang von FOXING-Sänger Conor Murphy in „Common cold“ ist da nur einer von vielen!