TERRY

Terry HQ

„Terry does not endorse nationalism“ steht auf der Rückseite der 10-Song-EP von TERRY aus Melbourne, Australien, und schaut man sich mal die politische Situation in Down Under an, versteht man, warum die Band sich dazu entschied.

Jenseits der hübschen Bilder, die naive Touristen anlocken sollen, ist Australien politisch gesehen ein dunkler Ort, irgendwo zwischen Texas und Bayern. Mit „8 Girls“ und „Talk About Terry“ veröffentlichte der geschlechtlich gesehen paritätisch besetzte Vierer vor dem (Fast-)Album zwei EPs, und irgendwie sind TERRY musikalisch gar nicht so leicht zu fassen: mehrstimmiger Sprechgesang, spröde Popmusik (das Label schreibt was von „Glam-Pop“, was aber nicht weiterhilft), und hätte man mich im Blindtest mit der Band konfrontiert, ich hätte sie im England der C86-Compilation verortet, Mitte der Achtziger also, als nach Punk genau solch sperrig-melodiöse Musik en vogue war.

MEKONS, MEMBRANES, POP WILL EAT ITSELF? Keine Ahnung, ob ich damit auf der richtigen Spur bin, nach „typischem“ raunchy Melbourne-Rock’n’Roll klingen die charmanten TERRY jedenfalls nicht.