OSWEGO

s/t

Die Hamburger Rerelease-Spezialisten Arctic Rodeo haben sich eines vergessenen Schatzes der Washington, DC-Szene angenommen. Schon 2002 schrieb ich in Ox #47 über das damals nur als CD erschienene Werk: Eine weitere exzellente Platte auf dem spanischen BCore-Label.

[...] Alles, was nicht auf Dischord, Jade Tree, DeSoto oder Touch & Go erscheint, das landet in Sachen Post-Core mittlerweile bei dem Label aus Barcelona. OSWEGO, das sind zwei Ex-KEROSENE 454-Leute [Erik Denno, Darren Zentek] plus Ryan von THE MOST SECRET METHOD [sowie Chris Turco und Mike Markarian], produziert hat Jay Robbins, und wer bei FUGAZI und KARATE als Stichworten einen beschleunigten Puls feststellt, sollte unbedingt den Versuch wagen – ihr werdet nicht enttäuscht, das verspreche ich hiermit.

OSWEGO sind Meister des ruhigen, aber laut produzierten Songs, haben es einfach drauf, ohne wildes Dreinschlagen eine beeindruckende Dynamik zu erzeugen. Dabei sind OSWEGO alles andere als verkünstelte, trockene Musiker-Spinner, sondern haben und machen Spaß, schaffen es etwa mit „Lemonade’s cheap at the petting zoo“ (und das ist noch der „normalste“ Songtitel ...) sogar einen Song zum Mitsingen zu schreiben.

Musik mit Kopf ja, aber nicht verkopft. Eine ausgesprochen schöne Platte – schade, dass die Band sich wohl mittlerweile wieder aufgelöst hat. – Soweit die damalige Rezension. Nach OSWEGO ging es für die Beteiligten in zig anderen Bands weiter, OSWEGO waren eine Episode zwischen 1999 und 2001, an die man sich mittels dieses auf zwei farbigen 12“s mit 45 rpm zurückerinnern kann wie an an einen längst vergessenen Urlaub, von dem nur Fotos in einem Album blieben.

Labeltypische exzellente Gestaltung, Download-Code liegt bei.