TRADE WIND

You Make Everything Disappear

Wenn das Leben dir einen Strich durch die Rechnung macht, schreibe ein Album drüber! Nach dieser Devise sind die Mannen um Jesse Barnett vorgegangen und machen dabei vieles richtig. Dass Barnett eigentlich der Shouter der Hardcore-Helden STICK TO YOUR GUNS ist und der Rest der Band sich auch bei den nicht ganz unbekannten STRAY FROM THE PATH und STRUCTURES austobt, tut bei TRADE WIND eigentlich nichts zur Sache.

Na ja, außer dass die Bands soundtechnisch nur dann noch weiter von einander entfernt liegen könnten, wäre „You Make Everything Disappear“ eine HipHop-Platte. Die acht Songs erinnern eher an THRICE und das Soloprojekt des DEFTONES-Sängers Chino Moreno, CROSSES.

Somit begibt man sich in gute Gesellschaft, um gepflegt zu leiden („I hope I don’t wake up“) und seiner Wut über gescheiterte Beziehungen freien Lauf zu lassen. Erfreulich ist auf jeden Fall, dass TRADE WIND und vor allem Barnett es schaffen, über die ganze Albumlänge zu überzeugen.

Das Soundspektrum ist so weit gefächert, dass es gar nicht langweilig werden kann: Die Band pendelt zwischen Post-Hardcore, Post-Rock und Alternative Rock hin und her. Böse Zungen werden sagen, dass „You Make Everything Disappear“ nicht mehr als der Soundtrack nach dem Moshpit einer STICK TO YOUR GUNS-Show bleiben wird.

Alle anderen müssen die Qualität dieser Platte erkennen und sich mit ihr beschäftigen.