SIR REG

Modern Day Disgrace

Hat „21st Century Loser“ wirklich schon drei Jahre auf dem Buckel? Wie die Zeit vergeht. Und nun dreht der Nachfolger schon so lange seine Runden im Player, dass die Erinnerung an das überaus gelungene Vorgängerwerk bei mir zunehmend verblasst.

Aber hey, warum sehnsüchtig zurückblicken, wenn das neue Werk mit „End of the line“ direkt klarstellt: Die Schweden bleiben furios, ergänzen ihr Portfolio mit „Modern Day Disgrace“ allerdings um eine nicht unbedeutende nachdenklich-kritische Note.

Einfach so weitermachen, Party, Scheuklappen, nach uns die Sintflut ... angesichts der Weltlage unvorstellbar. Und die Schweden tun gut daran, Themen wie Flucht, Kapitalismuskritik, Terrorismus verstärkt in ihre Songs zu integrieren.

Sehr gut sogar, wenn unter dem Eindruck von Krieg und Zerstörung solch eindrückliche Nummern wie „Won’t let you cry“ herauskommen. Starke Ballade! Trotzdem mangelt es keineswegs an zwingenden Uptempo-Nummern, die sofort durch Mark und Bein gehen, der erwähnte Opener und „Breaking down all borders“ zum Beispiel.

Genial auch der süffige Shamrocker „The wrong bar“. Fazit? Die Band ist rumdum gereift, ohne ihre Trademarks abzuschleifen. Wir bleiben dicke Buddies!