ROB LYNCH

Baby, I’m A Runaway

Auf der Suche nach einer Schunkelplatte? Bitte schön, Rob Lynch macht genau da weiter, wo er mit „All those nights in bars ...“ angesetzt hat. Auch auf „Baby, I’m A Runaway“ gibt es vor allem Songs mit Folkpunk-Einschlag für lange Nächte an der Bar.

Was jedoch fehlt, ist der große Hit, so einer wie es „My friends and I“ war. So sehr der eine oder andere Refrain auch mal auffällt, so richtig knallt hier kein einziger Song. Lynch passiert, was sich beim ersten Album schon abzeichnete: der Sound verwässert.

Dazu kommt der aufgesetzte Pathos. Rob Lynch mag ihn mit Stücken wie „Youth“ sympathisch selbstironisch thematisieren, trotzdem schwingt überall der Hymnen-Anspruch mit, dem er auf „Baby I’m A Runaway“ nicht gerecht werden kann.

Damit wird Lynch zu einem der vielen coolen Jungs im Karohemd mit Gitarre, die man sich im Rahmen eines Festivals sehr gut angucken kann, deren Platten aber zu Hause oder in der Bar eher zur Hintergrundbeschallung taugen.

Das ist auf eine seltsame Art schade, ich traue dem guten Mann nämlich wesentlich mehr zu.