PARROTS

Los Niños Sin Miedo

Der unpolierte Resterampen-Sound der PARROTS scheint aus einem muffigen, den Geruch von Schweiß und Fäulnis ausdünstenden Probekeller zu stammen, dessen Anmietung nur ein Alibi für regelmäßige, überbordende Biertrinkerei liefert, während das eigentlich Band-Dasein von geringerer Relevanz ist als der damit einhergehende Lifestyle.

Ähnlich wie bei frühen BLACK LIPS oder STRANGE BOYS legt der Sound der PARROTS jedenfalls diese Vermutung nahe, mit seinen nachlässig dahingemaulten Lyrics und der grobschlächtigen Rhythmik – Songs, die so klingen, als wären sie mit 3/8 im Turm und einem gehörigen Sonnenstich eingespielt worden.

Das neue Album der Madrider Slack-Punks befindet sich in einer Zeitschleife zwischen rohen, verzerrten Mid-Sixties Garagerock-Nuggets und blumig-lakonischem Räucherstäbchen-Folk, ist schwer beladen mit Echo und Reverb und klingt, als wäre es auf verkaterten Fahrten im Tourbus komponiert worden.

Doch in Assoziationen muss sich hier gar nicht verrannt werden, ihre Gigs beim SXSW oder der Burgerama sowie eine Split-7“ mit den HINDS sollten eigentlich genug Hintergrund liefern, um sich ein ungefähres Bild von der Klanglandschaft auf „Los Niños Sin Miedo“ machen zu können – ein 1A-Soundtrack für die nächste Kellerparty, der für größeren Mehrwert jedoch zu stark auf Wegwerf-Kompositionen zurückgreift.