IF THESE TREES COULD TALK

The Bones Of A Dying World

Klingt „The Bones Of A Dying World“ zunächst wie ein klassisches Post-Rock-Album, das zu produzieren zahllose Newcomer des Genres stolz wären, so wird schnell klar, dass es zugleich ein Ding der Unmöglichkeit wäre, eine solche Platte als Debütalbum zu veröffentlichen.

So paradox es klingt, so geht gerade aus den eingeschliffen wirkenden Songs hervor, was für eine Vorarbeit ihnen vorangeht: nämlich zwei Alben, mit denen IF THESE TREES COULD TALK ihr Genre maßgeblich geprägt und zahllose Nachahm-Wünsche losgetreten haben.

Die Entwicklung, die „The Bones ...“ nun vollzieht, lässt sich eben nicht aus dem Nichts beschreiben – und könnte deshalb kein Debütalbum sein –, sondern nur als Folge der Vorgänger „Above The Earth, Below The Sky“ und „Red Forest“.

Deren fein produzierte Gitarrensounds weichen hier roheren, aber nicht minder ausgetüftelten Klängen, die dem aktuellen Trend des zu Glattern im Post-Rock deutlich entgegen wirken. Das Resultat ist eine Konkretheit, die – wie der Albumtitel bereits suggeriert – sich eher in melancholischen, oft gar negativ-endgültigen Stimmungsbildern kristallisiert.

Gerade diese musikalische Endzeitstimmung macht allerdings den Moment des Fortschritts aus, der der Platte innewohnt: Mit sicherem Finger zeigen IF THESE TREES COULD TALK eine Richtung auf, in die sich Post-Rock weiterentwickeln kann, ohne sich dafür komplett neu erfinden zu müssen.